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Parkplätze kommen in den Blick

Beratungen in Bühl: Ideen für mehr Photovoltaik-Anlagen

Im selbst ausgerufenen Klimanotstand befindet sich die Stadt Bühl schon seit Sommer 2019. Jetzt sucht sie nach Möglichkeiten für weitere Photovoltaik-Anlagen. Zum Thema könnten dabei Parkplätze werden.

Solarmodule für ein sogenanntes Balkonkraftwerk hängen an einem Balkon.
Der Fördertopf war schnell leer: Das von der Stadt Bühl aufgelegte Förderprogramm für Balkonkraftwerke war schnell überzeichnet. Foto: Stefan Sauer/dpa

An Ideen mangelte es nicht. Bei den Haushaltsberatungen im Verwaltungsausschuss des Bühler Gemeinderats haben die Fraktionssprecher auf Möglichkeiten verwiesen, wie die Erzeugung regenerativer Energien ausgebaut werden kann.

Bühler Bahnhof als möglicher Standort für Photovoltaik

Für Georg Feuerer (CDU) ist eine Bestückung von Parkplätzen mit Photovoltaikanlagen eine eingehende Prüfung wert. Einen möglichen Standort dafür sieht er beim Bahnhof. „Wo sich das anbietet, so wie westlich vom Bahnhof, kann man das prüfen“, sicherte Oberbürgermeister Hubert Schnurr zu. Lutz Jäckel (FDP) brachte den Parkplatz beim Schwarzwaldbad ins Spiel: „Was würde das kosten, welchen Invest würde es auslösen?“ Wenn die Stadt Geld zur Überplanung dieses Areals in die Hand nehme, und das müsse sie, biete sich eine Überdachung mit Photovoltaik-Anlagen an.

Den Ausbau der Photovoltaik weiterzuverfolgen nannte Karl Ehinger (FW) sinnvoll. Er erinnerte an eine neue gesetzliche Regelung, wonach Neubauten mit PV-Anlagen bestückt werden müssten. Das gelte auch bei neuen Parkplätzen. Weise ein solcher mehr als 35 Stellplätze aus, müsse er demnach mit PV-Anlagen überdacht werden.

Ziel: 2.000 Kilowatt Peak

Walter Seifermann (GAL) gab ein Ziel aus. Aktuell habe die Stadt PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 750 Kilowatt Peak auf ihren Dächern: „2.000 sollten es sein“, sagte Seifermann, nachdem er gefragt hatte, wie viele Vorhaben dieser Art in diesem Jahr umgesetzt werden sollen. Von der Stadtverwaltung erwarte er in dieser Sache einen Aktionsplan.

Wolfgang Eller, der Fachbereichsleiter Stadtplanung – Bauen – Immobilien, nannte einige Stellen, an denen die Stadtwerke dran seien. Dazu gehörten ein Gebäude in der Bergermühlsiedlung, das Kinderhaus Sonnenschein im Bühler Wasserbett und das Feuerwehrgerätehaus in Balzhofen. Es gebe noch drei bis fünf weitere Dachflächen, die für solche Zwecke genutzt werden könnten. „Wir machen das aber ungern bei solchen Gebäuden, die in den nächsten Jahren erst noch saniert werden sollen“, sagte Eller, der über die Dachphotovoltaik hinaus auch die Wandphotovoltaik als Option nannte.

Seifermann hatte zuvor gerade beim Kinderhaus Sonnenschein von einer Altlast gesprochen. Trotz eines vor Jahren schon gefassten Beschlusses sei die PV-Anlage noch immer nicht installiert. „Wenn wir so Klimaschutz machen, kann es nicht funktionieren“, kritisierte Seifermann. Der Gemeinderat brauche von der Stadtverwaltung einen regelmäßigen Bericht über den Ausbau der Photovoltaik, „wir haben immerhin den Klimanotstand ausgerufen“. Der GAL-Fraktionsvorsitzende kündigte einen Antrag an, in dem ein Ausbauziel beziffert werde: „Wir müssen Tempo und Schlagzahl deutlich erhöhen, um etwas zu erreichen“. Nachdem der Topf für die Förderung von Balkonkraftwerken rasch geleert gewesen sei, sollten hier noch einmal Mittel in ähnlicher Höhe eingestellt werden.

Bislang sind im Bühler Rathaus 134 Förderanträge eingegangen

134 Anträge seien hier eingegangen, das Programm sei damit erheblich überzeichnet, informierte Oberbürgermeister Schnurr, „auch wenn wir intern versucht haben, Mittel zur Deckung heranzuziehen“. Da ein weiteres Förderprogramm zur Dachbegrünung weniger nachgefragt sei, könnten Mittel möglicherweise verschoben. Auch wenn die Zuschussvergabe nach dem Windhundprinzip erfolgt sei, wolle die Stadt möglichst viele Antragsteller berücksichtigen.

Auch Windkraft könnte Thema werden

Auch die Windkraft könnte zum Thema werden. Ergebnisse der Messungen im Bereich Wittig Richtung Unterstmatt erwartet Hubert Schnurr im September. Im ABB-Interview zum Jahreswechsel hatte er bereits von Zwischenergebnissen berichtet, die den Standort als geeignet für die Windkraft erscheinen ließen.

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