Skip to main content

30 Termine

Der Bio-Markt in Bühl eröffnet einen Veranstaltungsreigen

Mit einer Bio-Woche wollen der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und die Bio-Musterregion Mittelbaden+ für einen nachhaltigen Anbau werben. Bio allein reicht aber nicht.

Leute stehen vor einem Marktstand
Auf dem Bio-Markt in Bühl war zu Beginn der Bio-Woche ein reichhaltiges Angebot zu entdecken. Foto: Bernhard Margull

Der Bio-Markt auf dem Bühler, na klar, Marktplatz, hat gerade begonnen. Die ersten Besucher inspizieren die Auslagen der Produzenten, die aus der Region von Offenburg bis Baden-Baden und in einem Fall auch aus dem Elsass gekommen sind. Stefan Karcher, einer der Vorsitzenden der Bio-Musterregion Mittelbaden+, die gemeinsam mit dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord den Bio-Markt und die sich anschließende Bio-Woche organisiert hat, ist bereits in einem engagierten Gespräch mit einem Ehepaar. Das Thema natürlich: der biologische Anbau von Lebensmitteln. Genau das, die Information und der Austausch über das Label „Bio“, ist eines der Ziele, die mit der zehntägigen Bio-Woche verbunden sind.

Ein erster Rundgang entlang der Stände zeigt, dass in Sachen biologisch erzeugter Lebensmittel eine große Auswahl besteht. Da gibt es Honig- und Ingwerprodukte, Äpfel in fester und flüssiger Form, Gemüse, Teigwaren, Bier und Wein, und die Aufzählung ist damit keineswegs vollständig. Aber alle eint ein Punkt, der Karcher und Laura Willer, Regionalmanagerin der Bio-Musterregion wichtig ist: Bio allein ist noch nicht entscheidend, das Regionale muss dazu kommen. Karl-Heinz Dunker, der Geschäftsführer des Naturparks, wird das bei der offiziellen Eröffnung von Bio-Markt und Bio-Woche pointiert so formulieren: „Die Bio-Tomate aus Spanien nutzt uns gar nichts.“

Bühler OB lobt Musterregion

Die beste Förderung des Bio-Anbaus, da sind sich Willer und Karcher mit allen Rednern einig, wäre eine größer werdende Nachfrage. Und deshalb, um wieder zum Naturpark-Geschäftsführer zu kommen, müssen die Menschen über den regionalen biologischen Anbau informiert und dafür begeistert werden. Ein Mittel dazu ist die zum zweiten Mal veranstaltete Bio-Woche, die dieses Mal einige Tage länger dauert und bis zum 8. Oktober 30 Veranstaltungen vorsieht.

Der Bühler Oberbürgermeister Hubert Schnurr nannte die Bio-Musterregion wichtig für die Stadt und die Region. Das Ziel der Landesregierung, bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 30 Prozent biologisch bearbeiteter landwirtschaftlicher Fläche vorweisen zu können, sei ambitioniert. Dabei zeigten die Standbetreiber, dass „biologischer Anbau nicht nur Früchte tragen, sondern auch wirtschaftlich sein kann“.

Die Bio-Tomate aus Spanien nutzt uns gar nichts.
Karl-Heinz Dunker
Geschäftsführer Naturpark

Hans-Peter Behrens, grüner Landtagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Baden-Baden/Bühl und unter anderem Fraktionssprecher für Bioökonomie, sah in den Landwirten gleichzeitig Betroffene und Mitverursacher des Klimawandels: „Sie müssen ihren Beitrag leisten.“ Dafür stelle das Land aber auch Fördermittel bereit. „Was wir essen und trinken, wirkt sich nicht nur auf die Gesundheit aus, sondern auch auf die Ökologie“, sagte Behrens. Die Bio-Musterregion sei ein wichtiges Mittel, um das Thema vorwärtszubringen. Behrens warb bei dieser Gelegenheit auch dafür, das von der EU geplante Verbot von PFAS in zahlreichen Produkten zu unterstützen, „um nicht eine weitere Katastrophe zu erleben“.

Bühler Abgeordneter wirbt für PFAS-Verbot

Karl-Heinz Dunker ging auch auf die Arbeit des Naturparks ein. Dessen Hauptziel sei es, die Kulturlandschaft zu erhalten. „Dazu brauchen wir alle, wir brauchen Winzer und Landwirte“, sagte er. Ihnen müssten dabei Wege in eine zukunftsträchtige Landwirtschaft aufgezeigt werden. Bio sei dabei ein möglicher Weg.

Stefan Karcher sagte in seiner offiziellen Ansprache, dass angesichts von acht bis zehn Prozent biologisch bewirtschafteter Fläche noch ein weiter Weg bevorstehe. Wenn man bedenke, dass die Umstellung eines Betriebs auf Bio drei Jahre dauere, sei klar: „Wir müssen uns sputen, wenn wir das gesteckte Ziel bis 2030 erreichen wollen.“ Und so forderte er das Publikum auf, an den Ständen nicht nur zu kosten, „sondern auch kräftig zu kaufen“.

Die Bio-Woche wird an diesem Wochenende mit sechs Veranstaltungen fortgesetzt. Dazu zählen eine Apfelausstellung in Gaggenau, ein Besuch beim Bio-Imker für Kinder in Rheinmünster, das Mithelfen auf einem Biohof mit Barbecue bei Oberkirch, eine geführte Radtour zum Thema Streuobst durchs Rebland, eine Hofführung in Oberharmersbach zum Thema „Wo die Milch herkommt“ und ein Bio-Bauernhoffrühstück mit Hofführung in Bühl. Das gesamte Programm der Bio-Woche findet sich online unter https://www.naturparkschwarzwald.de.

nach oben Zurück zum Seitenanfang