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Werner Vetter

BNN-Mitarbeiter fotografiert seit drei Jahrzehnten für den Kalender der Sparkasse Bühl

Er hat den Blick für die besten Heimatmotive: BNN-Mitarbeiter Werner Vetter fotografiert seit drei Jahrzehnten die schönsten Heimatmotive in Mittelbaden für den Kalender der Sparkasse Bühl.

Der Kalender „Bilder unserer Heimat 2021“ der Sparkasse Bühl ist erschienen, als 30. Ausgabe dieser Reihe. Das September-Blatt hält ein abendliches Storchen-Treffen auf den Wiesen südlich des Bühler Jägerkreisels fest.
Der Kalender „Bilder unserer Heimat 2021“ der Sparkasse Bühl ist erschienen: Das September-Blatt hält ein abendliches Storchen-Treffen auf den Wiesen südlich des Bühler Jägerkreisels fest. Foto: Werner Vetter

418 Kalenderbilder in drei Jahrzehnten – das sind nur die nackten Fakten. Der Kalender „Bilder unserer Heimat“, den Werner Vetter seit fast viereinhalb Jahrzehnten freier Mitarbeiter dieser Redaktion, Jahr für Jahr im Verlag der Sparkasse Bühl publiziert, ist weit mehr. Der 71-jährige Wort- und Bildjournalist gehört zu den renommierten Fotografen in Mittelbaden und er hat sich, nicht zuletzt durch die zahlreichen Bildveröffentlichungen in dieser Zeitung, einen Namen gemacht.

Wie in jedem Jahr zeigt auch der neue Kalender Farbfotos aus Bühl, Bühlertal, Ottersweier, Lauf, Sinzheim und Rheinmünster. Die Auswahl dieser Gemeinden ist natürlich kein Zufall, sondern entspricht vielmehr dem Geschäftsgebiet des Kreditinstituts. In allen Beratungscentern und Filialen der Sparkasse liegt der Kalender kostenlos zum Abholen bereit.

Die Ausgabe 2021 zeigt 14 Fotos, wie üblich in einem annähernd quadratischen Format. Den „quadratischen Blick“ speziell dafür hat sich Werner Vetter – wie er im Interview verrät - in den vergangenen 30 Jahren angewöhnt. Moderne Kameras zeigen bekanntlich ein Querformat als Bildausschnitt. Bereits bei der Aufnahme muss Vetter also daran denken, dass sich das Motiv später im Bildbearbeitungsprogramm am Computer beschneiden lässt.

Fotograf mit quadratischem Blick

Dass ihm das so gut gelingt, mag daran liegen, dass er bereits als Junge Ende der 1950er Jahre mit dem Fotografieren begonnen hat, und zwar mit einer legendären Kamerabox im Format sechs mal sechs Zentimeter. Aus beruflichen Gründen richtete der freie Journalist später ein eigenes Fotolabor ein, dass zu Beginn des neuen Jahrtausends digitalen Kameras und Bildbearbeitungstechnik am PC weichen musste.

Der Kalender „Bilder unserer Heimat 2021“ der Sparkasse Bühl ist erschienen, als 30. Ausgabe dieser Reihe. Das März-Blatt zeigt die Wallfahrtskirche „Maria Linden“ in Ottersweier, deren gotisches Türmchen durch Frühlingsblüten lugt.	Foto: Werner Vetter
Motive aus Mittelbaden: Das März-Blatt zeigt die Wallfahrtskirche „Maria Linden“ in Ottersweier, deren gotisches Türmchen durch Frühlingsblüten lugt. Foto: Werner Vetter

Werner Vetter erinnert sich noch gut daran, wie mit der ersten Kalender-Ausgabe 1991 alles losging. Damals war Klaus Hoch Marketingleiter der Sparkasse. Er und Vetter kannten sich vom gemeinsamen Engagement bei den Pfadfindern. Hoch wusste, dass Vetter im Laufe der Jahre ein riesiges Archiv mit Farbdias angelegt hatte.

Die seien doch eine tolle Basis für einen Heimatkalender seines Kreditinstituts, meinte Hoch. Inzwischen hat Silvia Hörth die Marketing-Abteilung übernommen und den Kalender gibt es immer noch. Die Fotos für diesen stammen aber längst nicht mehr aus Vetters Archiv, sondern werden speziell für diesen Zweck aufgenommen.

„Den Kalender zusammenzustellen, ist immer ein anspruchsvolles Puzzle“, berichtet Vetter. „Die aufeinander folgenden Bilder sollen den Charakter der Jahreszeiten wiedergeben sowie motivische und farbliche Abwechslung bieten. Alljährlich sollen alle sechs Gewährträger-Gemeinden der Sparkasse vertreten sein sowie – nach und nach – auch alle Stadt- und Ortsteile ins rechte Licht gerückt werden.“

Der Pandemie sind fast alle Publikumsveranstaltungen zum Opfer gefallen.
Werner Vetter, Fotograf

Die „Bilder unserer Heimat 2021“ versammeln Aufnahmen der vergangenen sieben Jahre. „Nur gut ein Drittel davon wurde 2020 fotografiert“, sagt Werner Vetter. „Der Corona-Pandemie sind fast alle für Fotos ergiebige Publikumsveranstaltungen, wie Feste und Konzerte, zum Opfer gefallen.

Die närrische Zeit hat zwar vor dem ersten Lockdown im Frühjahr noch viel Stoff geliefert, aber davon ein Bild aufs Februarblatt 2021 zu stellen, hätte den Narren, wegen des wahrscheinlichen Ausfalls der nächsten Fastnachtskampagne, wohl Tränen in die Augen getrieben.“ Das wollte Vetter, selbst begeisterter Fastnachter, seinen Mit-Narren nicht antun.

Werner Vetter hat übrigens keinen Führerschein, er ist ambitionierter Radfahrer. Die vielen Strecken für die Kalenderfotos legt er ausnahmslos mit dem Fahrrad zurück, auch im Winter. Selbstverständlich gehören Fotos von der verschneiten Schwarzwaldhochstraße zum Repertoire. Im Winter fährt Vetter mit dem Bus ins Höhengebiet und steigt erst dort aufs Rad um.

Abwärts geht es dann aber auf zwei Rädern. Bei Schnee und Eis sind ihm dabei vor einigen Jahren gleich acht Speichen geknackt. In der Fahrradwerkstatt wunderte sich der Monteur, wie Vetter heil nach Hause gekommen ist. Aber von solchen kleinen Zwischenfällen lässt sich der Bühler Fotograf nicht stoppen.

„Ich will die Heimat so zeigen, dass sie für jeden Einheimischen und Besucher nachvollziehbar und erlebbar ist“, sagt er. Ganz gleich, ob Vetter Gebäude, Blumen oder Landschaften fotografiert, die Fotos entstehen nie in Hinterhöfen oder unzugänglichen Gärten, sondern an Orten, die jeder einsehen kann. Auch Drohnenfotos hoch aus der Luft sind für ihn deshalb ein Tabu. „Das ist meine Philosophie“, erklärt Werner Vetter.

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