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Gespräch mit Bürgern

Bühler Bauern warnen am Mahnfeuer vor falschen Kompromissen

Die Proteste gehen weiter. Die Bühler Bauern haben ein Mahnfeuer entzündet und suchen das Gespräch mit den Bürgern. Das bisherige Einlenken der Politik reicht ihnen nicht.

Mahnfeuer
Mit einem Mahnfeuer zwischen Bühl und Eisental haben Landwirte aus dem südlichen Landkreis Rastatt am Mittwochabend auf die Probleme ihres Berufsstands aufmerksam gemacht. Die Bauern suchten das Gespräch mit den Bürgern. Foto: Bernhard Margull

Die Landwirte aus dem südlichen Landkreis Rastatt suchen das Gespräch mit den Bürgern. Nachdem sie seit Montag mit ihren Konvois aus mehreren Dutzend Traktoren auf den Straßen in und um Bühl unterwegs waren, entzündeten sie am Mittwochabend zwischen Bühl und Eisental ein Mahnfeuer, um auf die Probleme ihres Berufsstands aufmerksam zu machen. Jens Burkart hatte die Aktion auf dem Anwesen des Eisentaler Landwirts Manfred Graf organisiert.

Burkart zählte 150 bis 200 Teilnehmer. „Die Veranstaltungen war sehr gut besucht“, berichtet er. „Es waren nicht nur Bauern mit etwa 75 Schleppern dabei, sondern auch eine ganze Reihe Bürger.“

Die Landwirte waren mit ihren Traktoren zunächst auf dem Autobahnzubringer in Richtung Anschlussstelle Bühl unterwegs, wendeten dann auf den beiden Kreisverkehren und fuhren zurück in Richtung Eisental, wo sie das Mahnfeuer entzündeten. Das brannte lichterloh. Immer wieder legten die Bauern Holz nach.

Die Schlepper postierten sie in Reih und Glied. Es war ein eindrucksvolles Spektakel in der Dunkelheit, erleuchtet vor allem durch grelles Scheinwerferlicht.

Es war friedlich und ein gutes Miteinander.
Jens Burkart
Landwirt

„Wir haben viele gute Gespräche mit Bürgern geführt“, sagt Burkart. „Es war friedlich und ein gutes Miteinander.“ Gesprächsthemen seien unter anderem der Agrardiesel und die Kfz-Steuer gewesen.

„Wir haben aber auch ganz allgemein über die Arbeit der Landwirte gesprochen“, erklärt Burkart. Er lobt die gute Zusammenarbeit mit den Behörden, der Polizei und der Feuerwehr.

Die Landfrauen bewirteten die Gäste. „Wir haben über Social Media Fotos der Veranstaltung im Internet verbreitet“, berichtet Burkart. „Im Grunde war das ein Selbstläufer.“

Bauern distanzieren sich bei Mahnfeuer in Bühl ausdrücklich von Rechtsradikalen

So sieht das auch Florian Huck, der stellvertretende Kreisvorsitzende der Landwirte. Er zieht eine positive Bilanz der bisherigen Aktionswoche. „Wir haben seit Montag verschiedene Dinge auf die Beine gestellt“, sagt er und erinnert an die Konvois, die laut hupend im südlichen Landkreis unterwegs waren.

„Inzwischen haben auch einige Kollegen große Transparente mit unseren Forderungen auf Anhängern entlang wichtiger Straßen aufgestellt“, sagt Huck. „Natürlich stehen die Wagen auf den Grundstücken von Kollegen und nicht im öffentlichen Raum.“ Huck betont erneut ausdrücklich, dass sich die Bauern von Rechtsradikalen, Querdenkern und ähnlichen bewusst distanzieren.

Wichtig ist den Landwirten, dass ihre Demonstrationen geordnet ablaufen. „Das Miteinander mit der Polizei ist ausgezeichnet“, findet er. Nicht zuletzt profitieren die Bauern vom Engagement der Landfrauen, die die Demonstranten bei ihren stundenlangen Fahrten mit den Traktoren durch den eisigen Winter mit heißen Getränken und Imbissen unterstützen.

Zufrieden ist Huck aber nicht, obwohl – wie er einräumt – die Politik inzwischen zurückgerudert ist. Er warnt vor „falschen Kompromissen“.

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