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Museum

Geiserschmiede in Bühlertal: Waschen und Schnapsbrennen werden modern aufbereitet

Von der Zwetschge bis zum Quetschewasser und von der Dreckwäsche zum weißen Laken: Das Museum Geiserschmiede in Bühlertal präsentiert die beiden Themen im modernen Gewand.

In Aktion: Kleinbrenner Siegfried Kunzelmann brennt Schnaps im Film auf dem neu installierten Monitor, den Museumsleiterin Ina Stirm in der Brennküche präsentiert.
In Aktion: Kleinbrenner Siegfried Kunzelmann brennt Schnaps im Film auf dem neu installierten Monitor, den Museumsleiterin Ina Stirm in der Brennküche präsentiert. Foto: Andreas Bühler

Einmal kurz die schmutzige Wäsche nach Farbe und Verschmutzungsgrad getrennt und ab in die Waschmaschine, Programm gewählt, Waschmittel in das Fach und mit dem Druck auf die runde Glastür startet das vollautomatische Programm. So funktioniert es heute.

Eine Zeitreise nicht einmal 60 Jahre zurück: „Ohne Waschmaschine war die Reinigung der Wäsche für die Hausfrau eine richtige Schinderei. Und auch das in Bühlertal ausgiebig betriebene Schnapsbrennen war mit vielen Arbeitsschritten sehr aufwendig“, sagt Museums-Leiterin Ina Stirm.

Sie freut sich, diese beiden neu gestalteten Themenbereiche im kleinen Nebengebäude hinter der Geiserschmiede am Sonntag zwischen 14 und 18 Uhr den Besuchern zu präsentieren.

Quetschewasser wird in der Geiserschmiede auch verkauft

Blitzblank poliert präsentiert sich die sogenannte Brennblase auf der gemauerten Feuerstätte in der Ecke der alten Brennküche. In einer kleinen Vitrine steht auch das dort gebrannte Quetschewasser zum Verkauf. „Es wird hier zwar von Richard Hörth der Schnaps gebrannt. Aber das kann eben nicht bei jeder Führung geschehen“, erklärt Stirm.

Und so gibt es nun die Möglichkeit, auf einem kleinen Monitor selbst die Filme auszuwählen, etwa jenen, der erklärt, was in so einer Brennblase aus heimischer Ernte alles hergestellt werden kann.

Schnapsbrenner mit Passion

Schön anzuschauen und überdies interessant ist der Film über das Schnapsbrenner in der beengten Brennküche, die über einen kleinen Steg über die Bühlot hinter dem Museum zu erreichen ist. Die alte Brennanlage wurde ein Jahr nach der Eröffnung der Geiserschmiede im Jahr 2000 eingerichtet und meistens nur einmal im Jahr betrieben.

„Das war Siegfried Kunzelmann, der die Brennblase gekonnt in Betrieb hatte.“ Folglich sei es selbstverständlich gewesen, dass der passionierte Kleinbrenner auch als Akteur für den Schnapsbrenner-Streifen zum Einsatz kam. Dabei wird deutlich, wie viele teils mühevolle Arbeitsschritte notwendig sind, bis am Ende ein hochwertiges Zwetschgenwasser aus dem Kühler läuft.

Mühsames Wäschewaschen in Bühlertal

Auch beim Wäschewaschen sieht das nicht anders aus: Der Film knüpft an Johanna Lohne an, die als einstige Besitzerin dieser früheren Mühle und Schmiede an der Bühlot sich der Wäsche annimmt. Auch dabei führte Wolfgang Moench professionell die Kamera und inszenierte mit Isabelle Demont als Darstellerin die teils kompliziert anmutenden Arbeitsschritte beim Wäschewaschen.

„Schauen Sie mal auf diesen runden Holzbottich mit Deckel. Das ist eines der ersten Modelle einer handbetriebenen Miele-Waschmaschine“, sagt Museumsleiterin Ina Stirm und deutet auf das noch funktionierende Exemplar. „Das ist hier ja das eigentlich Schöne, denn die Kinder sehen neben dem Film die eingesetzten Gerätschaften und Maschinen“, freut sie sich.

Stirm verweist auf die Leader-Förderung: Bei einer Kleinprojektförderung wurde im vergangenen Jahr die Geiserschmiede ausgewählt. Für die Förderung des Museums wurden 16.000 Euro bewilligt.

„Das war schließlich der Startschuss für die Monitore, für die Filme, die Informationstafeln und für die neu angeschafften Schränke. Denn so einen Betrag bekommen wir durch den Eintritt und bei Führungen nicht zusammen“, betont Stirm.

Sie weist auch auf den Förderverein hin, dessen Mitglieder sich bei der Öffnung an den Wochenenden, jeweils am zweiten und vierten Sonntag im Monat, einbringen und der auch dafür sorgt, dass Gebäude und Einrichtung in Schuss bleiben.

Bügeleisen-Quiz für Kinder

Neben den vielen weiteren Bereichen der Mühle rundet das Programm am Sonntag ein sogenanntes Bügeleisen-Quiz ab: „Es gibt verschiedene Modelle, die eben auch unterschiedlich schwer sind.

Die Kinder sollen erraten, wie schwer die jeweiligen Bügeleisen sind, Sie können dies dann auf einem Blatt eintragen, mit dem sie in die Verlosung gehen“, erklärt Stirm.

Aus den richtig ausgefüllten Bögen werden dann die drei Gewinner ausgelost. Sie können wählen zwischen einem Hufeisen und einem Schlüsselanhänger, der in der Schmiede hergestellt wurde. Der erste Preis ist eine Freikarte für das Bühlertäler Schwimmbad.

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