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Kundgebung des neuen Vereins „Querdenken-722-Bühl“

„Die Gesellschaft wird entmenschlicht“: Bei Demo in Bühl gibt es heftige Kritik an der Corona-Politik

Mit der Etablierung des Vereins „Querdenken-722-Bühl“ will eine Gruppe um Eduard Meßmer für die Wiederherstellung der Grundrechte demonstrieren.

Menschen, Europaplatz
Kundgebung: Nach Polizeiangaben kamen rund 80 Personen zur Veranstraltung der Querdenker auf dem Europaplatz nach Bühl. Foto: Katrin König

Die erste Kundgebung des neu gegründeten Vereins „Querdenken-722-Bühl“ lockte am Samstag nach Polizeiangaben rund 80 Personen auf den Europaplatz. Ein Ordner berichtete von mindestens 150 Teilnehmern.

Mit der Etablierung als Verein möchte die Gruppe um Eduard Meßmer, die seit Mai jeweils samstags am Markt- und Kirchplatz für die Wiederherstellung der Grundrechte demonstriert und die Corona-Politik hinterfragt, „mediale Barrieren überwinden und auf überparteilicher Ebene zum Dialog einladen“, wie Meßmer als Vorsitzender verdeutlichte.

Wir wollen auf überparteilicher Ebene zum Dialog einladen.
Eduard Meßmer, Vorsitzender

Dass bei der Aktion unter dem Motto „Landtagsabgeordnete reden Klartext“ als einzige offizielle Rednerin eine AfD-Politikerin das Wort ergriff - MdL Christina Baum, gesundheitspolitische Fraktionssprecherin - erklärte er mit der fehlenden Bereitschaft hiesiger Politiker, sich der Diskussion zu stellen. „Gabriele Katzmarek von der SPD hat auf unsere Anfrage nicht reagiert, Kai Whittaker von der CDU hält unsere Argumentation für untragbar.“

Regierungsarbeit ist untragbar

Die Querdenker indes hielten für untragbar, was die Regierung mache. „Zahlreiche unabhängige Mediziner, Statistiker und renommierte Juristen fordern eine sachgerechte Bewertung der Eingriffe in unveräußerliche Grund- und Freiheitsrechte.“

Im Landtag unterstützten nur Baum und Heinrich Fiechtner (parteilos) diese Forderung. Fiechtner, der als zweiter Redner angekündigt war, habe absagen müssen, sein Kommen aber für eine der künftig wieder am Marktplatz anberaumten Aktionen zugesagt, so Meßmer.

Die Wahrheit, unterstrich der Politologe, sei nur in einem Prozess des Meinungsaustausches zu ergründen; dieser finde nicht statt. Für ihn steht außer Frage, dass es sich bei dem (Corona-) Weltgeschehen um eine Verschwörung handelt.

„Es entstehen Organisationen, die eine zentrale neue Weltordnung wollen. Es geht um Macht und Kontrolle.“ Viele Menschen machten sich Sorgen: „Wir möchten diesen und unseren Kritikern über unser ‚offenes Mikro‘ eine Plattform geben, sich zu äußern.“ Statt die Spaltung der Bevölkerung zu befeuern, „wollen wir sie abfedern“.

Man zerstört Identität, Kultur, Gesundheit und Wohlstand.
Christina Baum, AfD-Politikerin

Die Zahnärztin Baum sprach über ihren eigenen persönlichen Werdegang - in der DDR groß geworden, hatte sie diese schon vor der Wende verlassen - und sie lieferte Einblicke in die AfD-Agenda und äußerte Unverständnis über die „Diffamierung“ der AfD, die unabhängig von Inhalten erfolge.

Zudem sprach sie über ihre durch die DDR-Diktatur geschärfte Wahrnehmung von „Meinungsfreiheit“, die in Deutschland offensichtlich zunehmend verloren gehe.

Frau
Hauptrednerin: Christina Baum nutzte die Veranstaltung der „Querdenker“ am Bühler Europaplatz auch, um die AfD-Agenda zu beleuchten. Foto: Katrin König

Sie kritisierte in ihren Ausführungen darüber hinaus dass es auf politischer Ebene keine „Runden Tische“ gebe, wo Corona-Maßnahmen auch mit neutralen Experten diskutiert würden, und stellte dabei infrage, ob überhaupt „objektive Kriterien“ etwa Maskenpflicht und Zwangsquarantäne rechtfertigten - zumal allgemein doch schon erwiesen sei, dass der Corona-Test wohl nicht zuverlässig sei.

Warnung vor Entmenschlichung der Gesellschaft

„Positiv Getestete werden als Infizierte bezeichnet“, erklärte sie. Es wird Panik geschürt, um sich die Menschen gefügig zu machen.“ Empört äußerte sie sich über „das physische und psychische Leid“, das gerade Kindern über die Maßnahmen zugefügt werde. Es stehe in keinem Verhältnis zur Gesundheitsgefährdung durch Corona. „Kinderpsychologen bestätigen, dass eine traumatisierte Generation heranwächst.“

Die Gesellschaft werde entmenschlicht. „Man zerstört Identität, Kultur, Gesundheit, Wohlstand. Die AfD fordert daher eine sofortige Aufhebung der Maßnahmen“, schloss Baum, deren Rede immer wieder von Applaus der Menschen auf dem Europaplatz begleitet worden war.

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