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Erste neue Bohrpfähle sind gesetzt

In Zukunft wird es in Sinzheim leiser: Lärmschutzwand wird neu aufgebaut

Ein weiterer bedeutender Schritt für den Lückenschluss der B3 neu zwischen Bühl und Baden-Baden ist die Sanierung der Lärmschutzwand neben Sinzheim.

Planung im Griff: Die Betonelemente der Lärmschutzmauer werden ab Dienstag, 8. März, entfernt, erklären Jürgen Genthner (links) und Yannick Zürn vom Regierungspräsidium Karlsruhe.
Die Betonelemente der Lärmschutzmauer werden ab Dienstag, 8. März, entfernt, erklären Jürgen Genthner (links) und Yannick Zürn vom Regierungspräsidium Karlsruhe. Foto: Andreas Bühler

Es wird für alle von Vorteil sein, wenn im Zuge des Lückenschlusses der Bundesstraße 3 neu zwischen Bühl und Baden-Baden auch die Lärmschutzwand in Höhe von Sinzheim saniert wird. „Für die Bewohner hier in der Umgebung wird es in Zukunft durch die erneuerte Lärmschutzwand auf jeden Fall leiser werden“, stellt Jürgen Genthner vom Baureferat des Regierungspräsidiums Karlsruhe fest. Sein Kollege Yannik Zürn betreut das rund 15 Millionen teure Projekt, das die Bahn zu 35 Prozent und der Bund zu einem Anteil von 65 Prozent finanziert. Offizieller Baustart ist am Dienstag, 8. März.

Bei der Projekt-Besprechung auf dem Park&Meet-Parkplatz in Höhe von Sinzheim rauscht auf der Bundesstraße unaufhörlich der Verkehr. Wenn die B3 neu hier gegen Ende 2024 fertig gestellt ist, rollen laut Gentner „rund 20.000 Autos pro Tag über diese Nord-Süd-Verbindung“ an Sinzheim vorbei. Die Lärmschutzwand wurde hier vor gut 20 Jahren erstellt. „Und sie entspricht daher nicht mehr den aktuellen Anforderungen, weil sie damals konzipiert wurde, um in erster Linie den von der Bahn verursachten Lärm abzuhalten“, so Jürgen Genthner.

Der Leiter des Baureferats im Regierungspräsidium Karlsruhe sieht Handlungsbedarf, weil zum vierspurigen Schienenstrang der Rheintalbahn auch das Verkehrsaufkommen an dieser Stelle deutlich steigen wird.

Es rollen rund 20.000 Fahrzeuge an Sinzheim vorbei.
Jürgen Genthner, Leiter Baureferat

Die Sanierung der Lärmschutzwand auf eine Länge von rund 2,7 Kilometern Richtung Norden bis zur Anschlussstelle an die B500 in Höhe von Baden-Baden gestalte sich recht aufwendig. „Die einzelnen Betonelemente zwischen den Pfeilern müssen entfernt und gegen hoch absorbierende Elemente ausgetauscht werden. Hinzu kommen rund ein Dutzend neue Pfeiler, die auf einem Teilstück neu gesetzt werden müssen, weil diese instabil geworden sind“, verweist Genthner auf abgesackte Pfeiler, die sich in den zurückliegenden heißen Sommern durch die Austrocknung einer Torflinse ergaben.

Schienenstrang wird nachts gesperrt

Die Entfernung der Betonelemente ist aufwendig: Nachts, überwiegend ab 22.40 Uhr bis in die frühen Morgenstunden, wird der Schienenstrang direkt neben der Lärmschutzwand aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der Verkehr auf der Landstraße wird ebenfalls streckenweise durch eine Ampel auf dem jeweiligen Abschnitt durch eine Ampel geregelt, sodass der Verkehr weiter fließen kann.

Die Vorarbeiten für die Sanierung haben schon begonnen: Erste Bohrpfähle wurden an den entsprechenden Trockenstellen gesetzt, um deren Stabilität zu überprüfen. Durch das Entfernen der Betonelemente zwischen den Stützen entsteht eine lichte Öffnung von 7,50 Meter. Dann wird zwischen zwei Stützen aus Stabilitätsgründen eine weitere eingebaut. „Also rund 350 Pfosten der bestehenden Lärmschutzwand bleiben zum großen Teil stehen, und 380 neue kommen hinzu“, stellt Projektleiter Yannik Zürn klar.

Also rund 350 Pfosten der bestehenden Lärmschutzwand bleiben zum großen Teil stehen, und 380 neue kommen hinzu.
Yannik Zürn, Projektleiter

„Das ist kein einfaches Unterfangen mit der zeitweisen Sperrung eines Gleises der Rheintalbahn, auf der ein dicht getakteter Bahnverkehr rauscht“, gibt Referatsleiter Genthner zu bedenken. Hinzu kommt die Entfernung der Betonelemente, die jeweils rund 4,75 Meter hoch sind. „Das summiert sich auf rund 8.000 Tonnen Betonmaterial, das vor dem Einbau der neuen hoch schallisolierenden Elemente, abtransportiert werden muss.“ Nach vorläufigen Berechnungen werden die ausgebauten Betonelemente wohl rund 200 Lastwagenladungen ergeben. Sie werden zerkleinert und an anderer Stelle wieder für Bauarbeiten eingesetzt.

Bauarbeiten beginnen am Dienstag

Bis Ende 2024 wird es voraussichtlich noch dauern, bis der Lückenschluss vollendet ist. „Am Dienstag, 8. März, beginnen die Bauarbeiten, die Eingriffe in den Verkehr folgen dann wohl am 13. März“, zeigt Genthner den Zeitplan auf. Im Frühjahr nächsten Jahres folgt nach der fertig gestellten Lärmschutzwand der Neubau der B3 neu ab Sinzheim Richtung Norden bis zum Anschluss B500.

Die endgültige Fertigstellung zeichnet sich nach weiteren Teilabschnitten in zwei Jahren ab, wenn die bereits fertig gestellte Fahrbahn von Bühl kommend an den nördlichen Abschnitt angeschlossen wird. Dann heißt es endlich freie Fahrt für die Autofahrer auf der B3 neu zwischen Bühl und Baden-Baden.

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