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Beide Anschlussäste geschlossen

Kreuzung beim Bühler Friedenskreuz wird entschärft – Umwege für Autofahrer

Die Kreuzung beim Friedenskreuz in Bühl wird entschärft. Künftig gilt dort Tempo 70. Außerdem müssen Autofahrer die Schließung der Seitenäste hinnehmen.

Nach schwerem Unfall im Dezember: Die Kreuzung auf der K3764 zwischen Bühl und Ottersweier wird für den motorisierten Verkehr in der West-Ost-Achse geschlossen.
Die Kreuzung auf der K3764 zwischen Bühl und Ottersweier wird für den motorisierten Verkehr in der West-Ost-Achse geschlossen. Foto: Joachim Eiermann

Die Kreuzung der Kreisstraße 3764 (alte B3) in Höhe des Friedenskreuzes ist zwischen Rittersbach und dem Ottersweierer Hägenich bald nur noch für Radfahrer und Fußgänger passierbar. Für den motorisierten Verkehr hingegen werden beide Anschlussäste geschlossen.

Dies kündigte der Bürgermeister Jürgen Pfetzer (CDU) am Montagabend bei der Gemeinderatssitzung in Ottersweier an. Sein Bühler Kollege, Oberbürgermeister Hubert Schnurr (FW), ließ auf Anfrage wissen, dass ein dazu erforderlicher Ratsbeschluss Anfang Februar gefasst werden soll.

Pläne sind Ergebnis einer Begehung

Die avisierte verkehrstechnische Veränderung ist das Ergebnis einer Vor-Ort-Begehung beider Kommunen zusammen mit der Polizeidirektion Offenburg und der Straßenmeisterei des Landkreises Rastatt.

Für den Kreuzungsbereich wird aus Sicherheitsgründen außerdem eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern auf der K3764 angeordnet. Schnurr: „Dafür gibt es eine neue rechtliche Grundlage.“ Die Schilder könnten schon bald installiert werden. Bislang sind, ohne ausgewiesene Begrenzung, 100 „Sachen“ erlaubt. Die Temporeduzierung, so Pfetzer, sei „längst überfällig“.

Den aktuellen Anlass für die Behörden, in die Kreuzung einzugreifen, gibt ein Fall vom 5. Dezember, bei dem ein 17-jähriger Rollerfahrer lebensgefährlich verletzt wurde. „Das war nicht der erste Unfall, der sich dort ereignete“, sagte Pfetzer mit Blick auf zwar nur wenige, aber meist folgenschwere Kollisionen, die teils schon länger zurückliegen. Der letzte tödliche Unfall habe sich ereignet, als eine Radfahrerin die alte Bundesstraße überquerte und von einem Fahrzeug erfasst worden sei.

Die Verbindung zu den Seitenstraßen soll, den beiden Verwaltungschefs zufolge, mit fest installierten Barrieren gekappt werden, um einen illegalen Schleichverkehr zu unterbinden. Ein Abbiegen von der K3764 auf die Nebenstraßen wäre motorisierten Verkehrsteilnehmern damit künftig nicht mehr möglich. Ebenso wenig die Einfahrt von beiden Seiten auf die Kreisstraße. Pfetzer kündigte an, dass zudem der auf Gemarkung Ottersweier angelegte Ausweichstreifen für den Begegnungsverkehr zurückgebaut werde.

Kreisverkehr-Überlegungen sind vom Tisch

Betroffen von der Einschränkung ist nicht nur der Pkw- und Lkw-Verkehr, dem die rege genutzte Abkürzung zu den Firmen und Sportstätten im Gewerbegebiet Ottersweier genommen wird – beziehungsweise die kurzen Wege nach Rittersbach.

Leidtragende sind vor allem Landwirte, die künftig Umwege bis zur Wallfahrtskirche Maria Linden oder zum Jäger-Kreisel fahren müssen, um von West nach Ost oder umgekehrt zu gelangen.

Nach folgenschweren Unfällen zu Beginn der 2000er Jahre gab es Überlegungen, die Kreuzung zu einem Kreisverkehr umzubauen. Die Option wurde jedoch aus Kostengründen nicht weiterverfolgt.

Sie scheiterte auch daran, dass die Gemeinde Ottersweier ihren schmalen Seitenast von der Kreisstraße bis zur Abzweigung der Industriestraße hätte ausbauen müssen, um die Normbreite für Gegenverkehr zu erfüllen. Pfetzer: „Im Prinzip ist das schon immer ein Wirtschaftsweg gewesen.“

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