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Wechsel vom Landratsamt Karlsruhe

Lebenshilfe: Kirstin Keller wird Geschäftsführerin in Bühl

Die Lebenshilfe Bühl/Baden-Baden/Rastatt erhält eine neue Geschäftsführerin. Kirstin Keller hat den Vorstand mit einer breiten Expertise überzeugt.

Frank Breuninger und Andreas Hemlein begrüßen die neue Lebenshilfe-Geschäftsführerin in Bühl Kirstin Keller mit Handschlag.
Willkommen in der Lebenshilfe Bühl/Baden-Baden/Rastatt: Frank Breuninger (rechts) und Andreas Hemlein begrüßen die neue Geschäftsführerin Kirstin Keller. Foto: Wilfried Lienhard

Kirstin Keller wird neue Geschäftsführerin der Lebenshilfe der Region Baden-Baden/Bühl/Achern. Sie tritt die Aufgabe zum 1. April 2024 an. Der bisherige Geschäftsführer Markus Tolksdorf hatte im Spätjahr angekündigt, die Lebenshilfe zur Jahresmitte verlassen zu wollen.

Rund 70 Bewerberinnen und Bewerber hatten sich um die Stelle beworben, informierten Lebenshilfe-Vorsitzender Frank Breuninger und Andreas Hemlein als Mitglied der Geschäftsführung. Bewerbungen seien aus ganz Deutschland gekommen, vorwiegend aber aus Baden-Württemberg.

In Rastatt aufgewachsen

Fünf Kandidaten konnten sich in einer ersten Runde vorstellen, in der zweiten Runde waren es noch zwei. Danach entschied sich der Vorstand für Kirstin Keller, wobei auch die Geschäftsführung mit eingebunden war.

Qualifikationen, einschlägige Fachkenntnisse, Führungserfahrung: Keller wusste zu überzeugen. Sie ist in Rastatt aufgewachsen, wo sie am Anne-Frank-Gymnasium ihr Abitur absolvierte.

Sie verfügt über eine breite Expertise. Ein Studium der Sozialpädagogik, eine Ausbildung in personenzentrierter Gesprächsführung und Krisenintervention, ein Diplom in Betriebswirtschaft VWA und ein Masterstudium der Sozialwirtschaft waren und sind das Fundament für den Beruf.

Wie stark dieses Fundament ist, belegt ein Gespräch mit Kirstin Keller. Es verrät neben der hohen Fachkenntnis auch die Begeisterung, mit der sie ihre Ideen und Vorstellungen erläutert. Und auch ihr Berufsweg lässt auf eine hohe Kompetenz schließen.

Im Landratsamt Karlsruhe viele Erfahrungen gesammelt

Nach einer ersten Station im Kinder- und Jugendheim Baden-Baden wechselte Keller vor fast 25 Jahren zum Landratsamt Karlsruhe. Dort begann sie beim Jugendamt, wo sie als „klassische Jugendsozialarbeiterin“ eine sehr lehrreiche Zeit erlebt habe. Mittlerweile leitet sie im Amt für Versorgung und Rehabilitation die Eingliederungshilfe, Hilfe in besonderen Lebenslagen sowie das Pflegesatzwesen.

„Ich mache das gerne“, sagt sie. Weil sie aber näher zu den Menschen wolle, habe sie sich mit einer möglichen Bewerbung befasst. Freunde hätten sie auf die Stellenanzeige aufmerksam gemacht. Sie informierte sich über die Lebenshilfe, und was sie dabei erfuhr, klang für sie sehr positiv. Das gelte auch für die intensiven Gespräche, die sie mit der Geschäftsführung geführt habe. Dabei habe sie sich schon von einer hohen Prozessqualität überzeugen können.

Für ihre künftige Arbeit sieht sie in der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes eine herausragende Bedeutung. Durch ihre bisherige Tätigkeit ist Kirstin Keller darauf bestens vorbereitet: „Sie kommt voll aus der Materie“, freut sich Andreas Hemlein. Wie wichtig dieses Gesetz für die Lebenshilfe ist, verdeutlicht Frank Breuninger, wenn er es „unser Refinanzierungsgesetz“ nennt.

Bühler Lebenshilfe muss Finanzierung neu ausrichten

Das seit dem 1. Januar 2024 geltende Bundesteilhabegesetz bedeutet eine grundlegende Änderung des Abrechnungssystems: „Wir fangen bei der Refinanzierung bei null an und können kaum auf alte Erfahrungen zurückgreifen“, sagt Hemlein.

Bisher galt ein Pauschalsystem, das auch Spielräume für Angebote mit einem Zuschussbedarf ließ. Nun muss jedes einzelne Angebot vereinbar und die Refinanzierung mit dem Kostenträger verhandelt werden.

Die künftige Lebenshilfe-Geschäftsführerin sieht in der Umstellung auf die neue Vergütungsverordnung eine Herausforderung, wie sie sagt: „Wir müssen uns gut aufstellen.“ Das umfangreiche Angebot an den verschiedenen Standort sei auf sichere finanzielle Füße zu stellen. Sie freue sich darauf, an dieser Aufgabe mitarbeiten zu können.

Wichtig sei dabei: „Der Mensch steht im Mittelpunkt.“ Es gehe um Selbstbestimmung, um gleiche Teilhabe in den Sozialräumen: „Jeder Mensch muss seinen Platz finden können.“ Das Bundesteilhabegesetz wolle den Weg zu diesem Ziel weisen.

Jeder Mensch muss seinen Platz finden können.
Kirstin Keller
Künftige Lebenshilfe-Geschäftsführerin

Auch das Thema Personal wird hohe Bedeutung haben. Zum einen wolle sie versuchen, Betroffene und Mitarbeiter stets mitzunehmen und mit ihnen auf Augenhöhe zu verkehren und so die notwendigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass alle an einem Strick ziehen. Zum anderen brauche es eine Antwort auf die Frage: „Wie können wir unsere Mitarbeiter langfristig binden?“

Das bekräftigt Andreas Hemlein: „Warum soll jemand für uns arbeiten? Wir müssen dafür brennen, für die Arbeit in der Lebenshilfe zu begeistern.“ Das gelte sowohl bei der Suche nach neuen Mitarbeitern als auch bei der Bindung der aktuellen Mitarbeiter an das Unternehmen. Für Kirstin Keller ist das „ein ganz zentraler Punkt“.

Frank Breuninger ist sich sicher, dass die künftige Geschäftsführerin solche Aufgaben lösen kann: Mit ihrer Erfahrung und weitreichenden Fachkenntnissen könne sie „neue Impulse setzen und die Lebenshilfe in ihrer Vision weiter voranbringen“.

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