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Inklusives Angebot

Lebenshilfe und Musikschule stellen in Bühl ein Kultur- und Musikfestival auf die Beine

Lebenshilfe und Musikschule bereiten sich in Bühl auf ein inklusives Kultur- und Musikfestival vor. Dabei geht es um mehr als „nur“ um Musik.

Zwei Männer und zwei Frauen stehen vor einem Plakat der Lebenshilfe. Sie halten Plakate und eine Harfe in der Hand.
Die Veeh-Harfe, die Bernhard Löffler präsentiert, soll beim inlusiven Festival erklingen, das Andreas Hemlein von der Lebenshilfe-Geschäftsführung, Susanne Hasel und Annette Oelze (rechts) ankündigen. Foto: Wilfried Lienhard

Die Lebenshilfe der Region Baden-Baden/Bühl/Achern und die Städtische Schule für Musik und darstellende Kunst machen gemeinsame Sache. Unter dem Titel „Grenzen.Los“ veranstalten sie im Frühsommer ein inklusives Kultur- und Musikfestival. Es ist ein offenes Projekt, für das jetzt die gemeinsamen Proben beginnen.

Annette Oelze ist bei der Lebenshilfe die Fördermittelorganisatorin. Mit ihrer Arbeit stellt sie die Umsetzung von Projekten sicher, ob klein, mittel oder groß.

Bei der Überlegung, wie nach der Corona-Pandemie das Thema „Kunst und Kultur für alle“ wieder angekurbelt werden könne, fiel der Blick in die direkte Nachbarschaft. Dort habe sich Musikschulleiter Bernhard Löffler offen gezeigt. „Wir wollen inklusive Kultur neu denken“, sagt Oelze.

Bühnenbild für Bühler Festival entsteht in Achern

Die Aktion Mensch unterstützt das Vorhaben, bei dem die Lebenshilfe die Federführung hat und die Musikschule Kooperationspartnerin ist. Oelze verspricht sich davon einen Abbau von Barrieren: „Es können Menschen zusammenfinden, die sonst nichts miteinander zu tun haben.“

Das Kultur- und Musikfestival birgt eine Komponente, die über Musik und Theater hinausgeht: Es integriert Kreativelemente aus Kunst und Handwerk. Menschen aus den Wohnstätten gestalten ein Bühnenbild, bei dem Wolle und Span zum Einsatz kommen.

In den Illenau-Werkstätten in Achern werde daran gearbeitet, informiert Susanne Hasel, die bei der Lebenshilfe unter anderem das Veranstaltungsmanagement leitet. In der Mooslandschule in Ottersweier gestalteten Schülerinnen und Schüler zudem besondere Logos.

Bernhard Löffler nennt es „immer spannend, interdisziplinär zu agieren“. Mit dem Ende der Fastnachtszeit sollen die einzelnen Workshops beginnen. Dazu gehörten ein Chor, der unterschiedliche Titel gegenüberstelle, und eine inklusive Musikgruppe.

So entstünden musikalische Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung. Gerade Menschen mit einem Handicap könnten von ihrem künstlerischen Potenzial profitieren, weiß der Musikschulleiter aus Erfahrung. Wer im Gespräch stottere, singe mitunter völlig flüssig.

Veeh-Harfe kommt in Bühl zum Einsatz

Zahlreiche Instrumente sollen zum Einsatz kommen, „alles ist erlaubt“, sagt Löffler. Intuitiv bedienbare Instrumente aus der Musiktherapie können angeschafft werden, um möglichst viele musikalische Vorlieben bedienen zu können. Auch die Veeh-Harfe-Gruppe möchte Löffler wieder aktivieren. Das für die inklusive Musik entwickelte Instrument kann ohne Notenkenntnisse gespielt werden.

Überhaupt gelte: „Man braucht keinerlei Vorkenntnisse“, sagt Löffler, „nur den Spaß und die Freude daran, mitmachen zu wollen.“ Zur Musik gesellten sich auch Theaterelemente. Für ein Improvisationstheater könnten Erfahrungen aus früheren Projekten genutzt werden.

Für den Musikschulleiter ist das ein sehr spannendes Vorhaben, auf das er sich riesig freue. Er spüre große Lust, auch auf diesem Gebiet zu agieren und so den „darstellenden“ Teil der Musikschule zu betonen.

Aufführung im Bühler Friedrichsbau

Der inklusive Chor „Singclusive“ und die Musikgruppe „Regenbogen“ nehmen jetzt die Vorbereitungen auf. Der Chor trifft sich wöchentlich immer mittwochs um 17 Uhr in der Musikschule (ab dem 21. Februar), die Musikgruppe folgt mittwochs um 18 Uhr (ab dem 28. Februar). Die Impro-Gruppe trifft sich samstagmorgens, genauere Absprachen sind über das Sekretariat der Musikschule möglich.

Unter der Leitung einer Theaterpädagogin wächst in den regelmäßigen Treffen ein multiinstrumentales Stück heran, das am Samstag, 15. Juni, ab 16 Uhr öffentlich im Bühler Friedrichsbau aufgeführt werden wird. „Wir sind alle gespannt auf das Ergebnis“, sagt Löffler.

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