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Positiver Rückblick

Muckenschopf: 750-Jahr-Feier mit nachhaltiger Wirkung

Mit einem facettenreichen Veranstaltungsreigen feierte der Lichtenauer Stadtteil Muckenschopf das Jubiläum 750 Jahre Ersterwähnung. Und was gab es nicht alles im Festjahr.

Jürgen Otteni steht vor einer Wand mit vielen Bildern
Ortsvorsteher Jürgen Otteni blickt auf ein gelungenes Jubiläumsjahr zurück, dessen Höhepunkte bildlich in der Ortsverwaltung festgehalten sind. Foto: Jörg Seiler

Es gibt einiges, das bleibt; manches kürzer, vieles aber nachhaltig lange. Das ist die Quintessenz des facettenreichen Festjahrs „750 Jahre Muckenschopf“. Und wenn es um die Außenwirkung des herrlichen Veranstaltungsreigens im Lichtenauer Stadtteil geht, dann kommt Lob von allen Seiten, weiß Ortsvorsteher Jürgen Otteni. Anerkennung spendeten natürlich die Ortsvorsteher-Kollegen Christa Baumann (Ulm), Nadine Ulas-Doninger (Grauelsbaum) und Michel Obermann aus dem Nachbardorf Scherzheim.

Doch die Strahlkraft geht natürlich weit über die Gemarkungsgrenzen von Muckenschopf hinaus. „Mit einem gewissen Stolz schauen wir auf das vergangene Festjahr zurück“, resümiert Otteni im Gespräch mit dieser Redaktion. Passend zum Ortswappen mit dem Schwan hieß das Jubiläumsmotto „Uns schwant was“. Und diesen Leitgedanken, sagt der Ortsvorsteher, „haben wir prima umgesetzt“.

Muckenschopfer Delegation besichtigte 750 Jahre alte Urkunde der Erst-Erwähnung des Dorfs

Das Festjahr war ein Abbild einer funktionierenden, guten Dorfgemeinschaft. Alle zogen an einem Strang. Jeden Monat war etwas geboten. Auftakt machte ein wahrhaft historischer Besuch. Im Februar 2023 besuchte eine Delegation aus Muckenschopf das Generallandesarchiv in Karlsruhe. Dort durften die Hanauerländer die 750 Jahre alte Urkunde der erstmaligen Nennung von „Muckenschopf“ begutachten.

Jürgen Otteni hat die Fotos davon auf seinem Rechner gespeichert, auch eines mit der entscheidenden Passage, in der ganz klar das Wort „Muckenschopf“ zu lesen steht. Das digitalisierte und über Internet abrufbare Dokument ist auf den 12. September 1273 datiert und der ganze Satz mit dem Ortsnamen lautet: „Conrad von Stollenberg verkauft dem Kloster Schwarzach ein Gut in Muckenschopf.“

Der Auslöser, dass die Bürger aus Muckenschopf mit so viel Elan ihr Jubiläumsfest auf die Beine stellten, war der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Es war mehr als ein Achtungserfolg. „Unser kleiner Ort mit seinen 387 Einwohnern hat im Jahr 2021 die Goldmedaille auf Bezirksebene und im Jahr 2022 die Silbermedaille im Landeswettbewerb errungen“, berichtet Otteni.

Der Bezirksentscheid war eine Geschichte für sich, denn mit Muckenschopf gehörten Grauelsbaum sowie Scherzheim zu den Wettbewerbern und damit gleich drei Stadtteile einer Kommune. Ein Novum. Das bestätigte damals das für die Aktion zuständige baden-württembergische Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Man sah sich allerdings nie als Konkurrenten, sondern immer als Bewerber mit eigenem Profil, das bestätigten die Ortsvorsteher bereits in einem früheren Gespräch mit der Redaktion.

Planungen für das Jubiläum begannen im Corona-Jahr 2021

Die Planungen für das Fest begannen bereits im Corona-Jahr 2021. Die Vereine sprachen sich für ein Dorffest in den Höfen aus. Es gründete sich eine Ü-60-Gruppe mit Neu-Rentnern, die sich richtig hineinhängte, wie alle im Ort. Die Truppe schlug Holz für Hinweistafeln, die Matschküche für den Kindergarten sowie Sitzgelegenheiten und Tische. Diese stehen zum Beispiel am Ortseingang von der Ratz her (B 36) und sind gut frequentiert.

Stück um Stück legte sich das Hanauerland-Dorf dann das Festgewand an, mit Blumenschmuck, mit historischen Fotos und vielem anderen mehr. Eigens für die Feierlichkeiten gründete sich zudem ein Dekorationsteam. Im März wurde der Jubiläumsbaum, ein Geschenk der Stadt Lichtenau, am Ortsausgang Richtung Helmlingen gepflanzt. In seinen Wurzeln wurde eine Zeitkapsel mit Zeitung und einer kleinen Flasche Jubiläums-Gin aus dem Dorf eingebettet.

Und es stand noch viel mehr auf dem Programm: Wanderungen mit den Wanderfreunde „Unteres Hanauerland“, einen Vortrag zur Dorfgeschichte von Dirk Wacker aus Rheinau-Memprechtshofen, in dessen zweiten Teil Ortsvorsteher Otteni historische Bilder von Muckenschopf zeigte. Die Gruppe „Sextakkord“ trat auf. Eine der Besonderheiten war das Maislabyrinth mit Aussichtsturm, das Mitte August eröffnet wurde.

Kaffeetafel und Hauptfest: Zwei Veranstaltungen des Jubiläumsjahrs haben besondere Strahlkraft

Und zwei Veranstaltungen dürfte im Kapitel Jubiläumsjahr 2023 in Muckenschopf wohl eine besondere Beachtung finden: Zum einen handelt es sich um das große, zweitägige Hauptfest Anfang September mit viel Musik, unter anderem von der Jugendkapelle Lichtenau-Unzhurst und durch eine Delegation der Singgemeinschaft Scherzheim, historischen Traktoren, Gottesdienst und kulinarischen Köstlichkeiten in den wunderbar geschmückten Höfen im Dorf. Fotos im XL-Format waren an markanten Stellen angebracht und zeigten, wie Muckenschopf früher einmal ausgesehen hat.

Das Dekoteam verteilte Strohherzen als Schmuck für die Gartenzäune und hängte die aus Weidengerten geflochtenen Kugeln auf. Das Dorf war eine bestens besuchte Festmeile. Bereits im Juli empfing die sehr aktive Frauengruppe Inselhühner ihre Gäste zur über 100 Meter langen Kaffeetafel.

Kaffeetafel im Grünen
Auch eine 100 Meter lange Kaffeetafel gehörte zum Muckenschopfer Dorfjubiläum. Foto: Martina Fuß

Es gab mehr als 100 Kuchen, und die Kaffeekannen wie -tassen waren Legion. Für Jürgen Otteni ist klar, diese gewaltige Teamleistung der Muckenschopfer im Jubiläumsjahr kann man nicht hoch genug einschätzen. „Wir hatten uns Großes vorgenommen und dieses Ziel zusammen mit Bravour erreicht“, betont der Ortsvorsteher.

Rückblick Jubiläumsjahr

Am 5. Januar 2024 gibt es einen Rückblick auf das Jubiläum „750 Jahre Muckenschopf“ in der Eichwaldhalle in Muckenschopf. Los geht es um 18.30 Uhr. Es werden Bilder vom Festjahr und anderen Ereignissen im Dorf gezeigt.

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