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Entscheidung im Sommer

Hallenbad in Rheinmünster-Greffern: Kein Weihnachtsgeschenk für Befürworter

Die Zukunft des Hallenbades im Rheinmünsteraner Ortsteil Greffern bleibt ungewiss. Eine definitive Entscheidung soll im Sommer 2024 getroffen werden.

„Retten Sie das Hallenbad Greffern!“ Kinder haben diesen Appell an die Tür zum großen Sitzungssaal im Rathaus aufgehängt.
„Retten Sie das Hallenbad Greffern!“ Kinder haben diesen Appell an die Tür zum großen Sitzungssaal im Rathaus aufgehängt. Foto: Anne-Rose Gangl

Wer am Montagabend in die öffentliche Gemeinderatssitzung ins Rathaus Rheinmünster gekommen war mit der Hoffnung, eine Entscheidung zur Zukunft des Hallenbades in Greffern zu hören, der wurde enttäuscht. Einen definitiven Beschluss wird das Ratsgremium erst Mitte 2024 treffen. Doch es gab grünes Licht für das weitere Vorgehen – ein „wichtiger Zwischenschritt“, wie Bürgermeister Thomas Lachnicht (CDU) formulierte.

Knappe Mehrheit in Rheinmünster

„Wir werden weitermachen, weiterarbeiten und das transparent“, sagte Lachnicht. Höchst knapp mit einem Votum von zehn gegen acht Stimmen (ein CDU-Ratsmitglied war nicht anwesend) beschloss der Rheinmünsteraner Gemeinderat, die Planungen für den ersten Bauabschnitt zu finalisieren und die Möglichkeiten eines Contracting hinsichtlich einer nachhaltigen Wärmequelle zu verhandeln.

Die vorliegende Vorentwurfsplanung wurde zur Kenntnis genommen und genehmigt. Einmal mehr wurde bei der Abstimmung deutlich, dass die Meinungen für oder gegen eine Sanierung des Hallenbades Greffern die im Rheinmünsteraner Gemeinderat vertretenen Fraktionen spaltet.

Gewaltiger Andrang im Schwarzacher Ratssaal

Bereits vor 19 Uhr strömten an diesem Abend rund 60 Bürgerinnen und Bürger, unter ihnen auch einige Kinder und Jugendliche, in den Ratssaal. Stühle mussten noch herbeigeholt werden, doch nicht alle hatten einen Sitzplatz und standen vor dem Ratssaal. Um die Sitzung verfolgen zu können, wurden sogar Mikrofone im Foyer installiert.

Das Interesse an der Sanierung des Hallenbades und der so wichtigen, für die Zukunft der Gemeinde Rheinmünster anstehenden Entscheidung über das Millionenprojekt ist in den vergangenen Tagen sprunghaft angestiegen. Und es spaltet die Bürgerinnen und Bürger in Gegner und Befürworter, wie im Rahmen der Bürgerfragestunde deutlich wurde.

Carmen Weber (CDU), Ortschaftsrätin im Ortsteil Söllingen, fragte alle Befürworter, ob sie mit ihren eigenen finanziellen Mitteln genauso haushalten würden. Die Frage wurde gestellt, ob sich der Gemeinderat schon mit einem Bürgerentscheid, aber auch, ob er sich schon mit den Kosten für einen Rückbau des Hallenbades auseinandergesetzt habe.

3.000 Unterschriften für Bad-Erhalt

Geschätzt wird dieser von Verwaltungsseite mit mindestens zwei Millionen Euro. Mirjam von Daak, Mitinitiatorin der Initiative „Rettet das Hallenbad“, erinnerte an die rund 3.000 gesammelten Unterschriften für den Erhalt des Hallenbades.

In den beiden Dialogveranstaltungen der Gemeinde Rheinmünster sei spürbar gewesen, wie groß der Wunsch nach einer Hallenbadsanierung sei, sagte Thomas Lachnicht. Zwischenzeitlich sei es gelungen, den gemeindlichen Eigenanteil für die Sanierung des Hallenbades deutlich von 15 Millionen Euro auf rund 12,1 Millionen Euro zu reduzieren.

Die Sanierung der Sporthalle soll daher erst in einem zweiten Bauabschnitt mittelfristig zu einem heute noch nicht abzusehenden Zeitpunkt ins Auge gefasst werden, so Lachnicht. Auch die mögliche Finanzierung soll nochmals transparent und öffentlich der Rheinmünsteraner Bürgerschaft vorgelegt werden. „Es ist wichtig, die Menschen auch bei dieser für sie wichtigen Frage mitzunehmen“, so Lachnicht.

Rund 60 Bürgerinnen und Bürger, unter ihnen auch Kinder und Jugendliche, kamen am Montagabend zur öffentlichen Gemeinderatssitzung. Dabei waren Befürworter und Gegner einer Hallenbadsanierung.
Rund 60 Bürgerinnen und Bürger, unter ihnen auch Kinder und Jugendliche, kamen am Montagabend zur öffentlichen Gemeinderatssitzung. Dabei waren Befürworter und Gegner einer Hallenbadsanierung. Foto: Anne-Rose Gangl

Nach einem von der Verwaltung vorgelegten Zeitplan sollen Mitte 2024 nach einem abschließenden Votum die Genehmigungsplanung, die Ausführungsplanung und die Ausschreibungen erfolgen. Möglicher Baubeginn für die Sanierung könnte Mitte 2025 sein.

Arbeiten müssten 2025 beginnen

Die Gemeinde Rheinmünster ist gezwungen, die Arbeiten im Jahre 2025 zu starten, um den bewilligten Bundeszuschuss in Höhe von drei Millionen Euro verlängern zu können. Ende 2027 könnte das neu sanierte Hallenbad Rheinmünster in Betrieb genommen werden, war aus dem Zeitstrahl zu entnehmen.

Doch soweit ist es noch lange nicht. Zunächst gibt die Gemeinde Rheinmünster nochmals rund 700.000 Euro für die weiteren Planungen in die Hand. Wie Bauamtsleiter Konrad Reith auf Nachfrage sagte, belaufen sich die bisher erarbeiteten Planungen bereits auf rund eine halbe Million Euro.

700.000 Euro für weitere Planungen

„Weitere Kosten machen für mich keinen Sinn ohne definitive Entscheidung“, sagte Stephan Braun (CDU). Sein Fraktionskollege Dieter Brombacher erinnerte nochmals an seinen Vorschlag eines gemeinsamen Hallenbades auf der Südschiene. Die Abstimmung im Gemeinderat bezeichnete er als gelebte Demokratie.

Peter Meier (BfR) betonte, er wolle definitiv nicht noch einmal eine Bauruine in Greffern. Niemand treffe seine Entscheidung leichtfertig, sagte sein Fraktionskollege Reiner Siegel. Bernd Braun (SPD) erinnerte an die zahlreichen Pflichtaufgaben der Gemeinde. Thomas Weiß (Grüne) zeigte sich zuversichtlich in Bezug auf die Finanzierung wichtiger Aufgaben.

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