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Zentraler oder dezentraler Standort?

Neues Feuerwehrhaus soll in Rheinmünster-Stollhofen gebaut werden

Der Gemeinderat billigt die Lösung mit drei Standorten in Rheinmünster. Die Abteilungen Stollhofen und Söllingen erhalten ein gemeinsames Domizil. Die Feuerwehrhäuser in Schwarzach und Greffern werden saniert.

Westlich der Landesstraße 75 (ehemals B36) am nordwestlichen Ortsrand von Stollhofen will die Gemeinde ein neues Feuerwehrhaus für die Abteilungen Stollhofen und Söllingen bauen.
Westlich der Landesstraße 75 (ehemals B36) am nordwestlichen Ortsrand von Stollhofen will die Gemeinde ein neues Feuerwehrhaus für die Abteilungen Stollhofen und Söllingen bauen. Foto: Ingbert Ruschmann

Die Abteilungen Stollhofen und Söllingen der Freiwilligen Feuerwehr Rheinmünster erhalten am nördlichen Ortsausgang Stollhofens ein neues Feuerwehrhaus. In einem zweiten Schritt sollen die Häuser in Greffern und Schwarzach saniert werden.

Mit dieser Beschlussfassung folgt der Gemeinderat der Empfehlung eines für die konzeptionelle Neuausrichtung der Feuerwehrstandorte gegründeten Arbeitskreises. Die bislang priorisierte Variante einer zentralen Standortlösung für alle Abteilungen ist vom Tisch.

Zentraler oder dezentraler Standort?

Die Frage nach einer zentralen oder dezentralen Standortlösung für die Feuerwehr ist im Gemeinderat ein Dauerbrenner. Insbesondere in Söllingen, wo beengte räumliche Verhältnisse und sicherheitsrelevante Mängel die Arbeit der ehrenamtlich tätigen Feuerwehrangehörigen erheblich erschweren, warten die Floriansjünger seit vielen Jahren auf Abhilfe. Inzwischen sind auch bei den anderen drei Standorten, insbesondere in Stollhofen, „Sanierungs- und Ertüchtigungspotenziale“ entstanden.

Vor diesem Hintergrund setzte die Gemeinde zunächst auf einen zentral am südlichen Ortsausgang Stollhofens geplanten Neubau für alle Abteilungen. Das dafür erforderliche Grundstück hatte die Gemeinde bereits erworben. Wegen Vorbehalten der Feuerwehr gegen einen einzigen gemeinsamen Standort aller Abteilungen geriet die Umsetzung der Planungen ins Stocken.

Skepsis wegen der Hilfsfristen

Nach Meinung der Floriansjünger könnten die vorgegebenen Hilfsfristen bei einem zentral in Rheinmünster gelegenen Standort nicht in allen Fällen eingehalten werden. Als Hilfsfrist wird die Zeit zwischen Abgabe der Notrufmeldung und Eintreffen der Feuerwehr am Einsatzort bezeichnet.

Eine vom Arbeitskreis in Auftrag gegebene Konzeptstudie kam zum Ergebnis, dass die Häuser in Greffern und Schwarzach zwar saniert und an aktuelle sicherheitsrelevante Vorgaben angepasst werden müssen, von der Grundsubstanz jedoch erhaltungswürdig seien.

Dringender Handlungsbedarf in Söllingen und Stollhofen

Für die Domizile in Söllingen und Stollhofen hingegen erkannten die beauftragten Architekten keine Sanierungspotenziale mehr. „Das erschließt sich auch dem Laien, der die Häuser in Augenschein nimmt“, betonte Bürgermeister Thomas Lachnicht (CDU) mit Blick auf den dringenden Handlungsbedarf für die Feuerwehrabteilungen in den beiden nördlichen Ortsteilen.

Bei einer Veranstaltung zur Klärung der Standortfrage für ein gemeinsames Feuerwehrhaus der Abteilungen Stollhofen und Söllingen sprachen sich die Floriansjünger aus den beiden nördlichen Ortsteilen klar für ein Areal am nördlichen Ortsrand Stollhofens aus. Es liegt westlich der Landesstraße 75 (ehemals B36) und verfügt über eine direkte Anbindung an die Hauptverbindungsstraße zu allen Ortsteilen der Gemeinde.

Beifall der Feuerwehrangehörigen

Nachdem die Grundstückseigentümer bereits Verkaufsbereitschaft signalisiert haben und der Regionalverband in einer ersten Stellungnahme keine Einwände gegen das Vorhaben erhoben hat, billigte der Gemeinderat unter dem Beifall zahlreicher Feuerwehrangehöriger einstimmig am Montagabend die Beschlussempfehlung der Verwaltung für einen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Stollhofen. In einem zweiten Schritt sollen die bestehenden Gebäude in Schwarzach und Greffern saniert werden. Zuvor sollen in allen Häusern sicherheitsrelevante Aspekte erörtert werden.

„Der Anfang ist jetzt gemacht“, betonte Franz Leonhard (CDU). Seiner Ansicht nach sei die Beteiligung der Floriansjünger am Entscheidungsprozess als deutliches Zeichen der Wertschätzung ihres Engagements für die Gemeinschaft zu verstehen. Es sei wichtig, dass solche weitreichenden Grundsatzentscheidungen nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg getroffen werden, ergänzte er.

Es wird Zeit, dass die Söllinger Feuerwehr aus ihrer Baracke herauskommt.
Peter Meier
Gemeinderat (BfR)

Peter Meier (BfR) sprach sich für eine zügige Umsetzung der Maßnahmen aus: „Es wird Zeit, dass die Söllinger Feuerwehr aus ihrer Baracke herauskommt“, sagte er mit Blick auf den schlechten Zustand der schon lange in der Kritik stehenden Unterkunft.

Helene Götz (SPD) regte an, das bereits erworbene Grundstück für das im Süden geplante, jetzt aber nicht mehr gebrauchte zentrale Feuerwehrhaus wieder zu verkaufen. Thomas Weis (Grüne) bezeichnete die gefundene Kompromisslösung aus fachlicher Sicht, die einzige Möglichkeit zur Lösung der Standortfrage.

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