Skip to main content

Erste Bauphase

Nach Jahren: Start der Bauarbeiten im neuen Sportzentrum in Sinzheim

Immer wieder mussten die Pläne rund um das neue Sportzentrum in Sinzheim verworfen werden. Zwischenzeitlich drohten die Kosten zu explodieren. Nun fiel der Startschuss für die Bauarbeiten.

Das Schild „Rasen gesperrt“ steht auf dem Fußballplatz im Fremersbergstadion in Sinzheim.
Vorerst gesperrt: Ab sofort darf der Rasen des Sportvereins Sinzheim nicht mehr betreten werden. Dort entsteht ein neuer Fußballplatz. Foto: Sarah Gallenberger

Gut Ding will Weile haben. Das trifft wohl vor allem auf Sinzheim zu. Seit Jahren wird in der Gemeinde diskutiert, werden Pläne umgeschmissen und neu verhandelt. Nun ist es so weit: Der Startschuss für das neue Sportzentrum ist gefallen.

Bürgermeister Erik Ernst steht vor Mitgliedern des Gemeinderats und des Sinzheimer Sportvereins (SVS), als er sagt: „Hinter uns liegt eine nervenaufreibende Zeit.“ Er spricht von einem dauerhaften Auf und Ab, Debatten und Reibereien. „Wir hatten zwischendurch keinen leichten Stand.“

Sieben aufregende Jahre liegen hinter uns.
Jochen Sammüller
Vorstand des SVS

Das bestätigt Jochen Sammüller: „Sieben aufregende Jahre liegen hinter uns.“ Und auch sieben Jahre harte Arbeit, wie der SVS-Vorstand ergänzt. Auch er betont, wie kritisch teilweise die Stimmung gewesen ist.

Nun sei es jedoch endlich so weit: „Wir stehen vor unserem nächsten Meilenstein.“ Und auch wenn die Zeiten nicht immer einfach, ja eher schwierig gewesen sind: Sammüller ist davon überzeugt, dass sich die Diskussionen letztlich ausgezahlt haben.

Sinzheimer Sportverein empfindet neues Sportzentrum als zukunftsträchtige Investition

Mit dem Startschuss der ersten Bauphase für das neue Sportzentrum in Sinzheim habe nicht nur der „Trainingsplatztourismus“ ein Ende gefunden. Man gehe damit auch nicht nur der Passion des Sportvereins nach.

Sammüller spricht vielmehr von einer Mission, die der SVS habe: „Wir müssen das, was unsere Großväter aufgebaut haben, auch in die Zukunft tragen.“ Und der Sportpark in Sinzheim mitsamt seiner künftigen und jungen Besucher sei genau das: „Ein Teil dessen, was die Zukunftsfähigkeit betrifft.“

Jetzt müsse man nur noch sechs bis acht Monate durchhalten. Engelsgeduld sei man ja schon gewohnt, vor allem Johannes Lorenz. Der Mitarbeiter des Sachgebiets Hochbau hatte nämlich laut Bürgermeister Erik Ernst und SVS-Vorstand Jochen Sammüller nie mit der Arbeit an den Plänen für das Bauprojekt aufgehört.

Deshalb ist auch er der Ansprechpartner, wenn es um den aktuellen Stand geht. Weil in der Vergangenheit immer wieder Entwürfe gemacht und umgeschmissen worden sind, fragen wir ihn: Was wird denn nun gemacht?

Zuerst geht es dem vorhandenen Fußballplatz in Sinzheim an den Kragen

Lorenz blickt auf die grüne Rasenfläche, auf der bisher immer der Fußball rollte. Das soll auch künftig so bleiben – allerdings in optimierter Form. „Wir starten mit der ersten Bauphase, die betrifft den Kunstrasen“, erklärt der Experte.

Bedeutet: „Jetzt geht es an die Infrastrukturmaßnahmen.“ Dafür müsse der Oberbau bis auf die Ebene runter. Erst dann kann die neue Drainage sowie der Kunstrasen gelegt werden.

Wir arbeiten ohne Kunststoffgranulat.
Johannes Lorenz
Mitarbeiter des Sachgebiets Hochbau

„Wir arbeiten ohne Kunststoffgranulat“, betont Lorenz. Trotzdem im Fokus: „Es muss widerstandsfähig und witterungsbeständig sein.“ Klar – der Rasen wird ja auch Tag und Nacht dem Wetter und sämtlichen Belastungen ausgesetzt sein.

Ebenfalls geplant ist eine Erweiterung der Sportfläche. Und zwar bis dorthin, wo in den letzten Jahren ein Zaun gewesen ist. Bei all den Vorhaben steht laut Lorenz aber eines im Fokus: „Alles, was erhalten werden kann und Sinn ergibt, wird auch erhalten bleiben.“

Sinzheim investiert 2,3 Millionen Euro in das neue Sportzentrum

Nachhaltigkeit sei ein wichtiges Stichwort – auch wegen der finanziellen Belastung. Denn der Eigenbetrag für das neue Sportzentrum in Sinzheim ist 2,3 Millionen Euro schwer. Vom Bund gibt es zusätzlich eine Finanzspritze in Höhe von 936.000 Euro. Überhaupt möglich ist das Vorhaben unter anderem auch durch den Sponsor.

Und die Finanzen waren in der Vergangenheit einer der Knackpunkte bei dem Vorhaben. Im November 2022 standen sogar 9,8 Millionen Euro im Raum. Ein Betrag, den man sich – egal, wie groß der Wille ist – erst mal leisten können muss.

Nachhaltigkeit spielt bei dem Millionenprojekt eine große Rolle

Deshalb ist es laut Lorenz wichtig, die vorhandenen Strukturen, wenn möglich, zu erhalten. Nachhaltigkeit sei aber auch unabhängig davon ein wichtiges Thema. So soll künftig das Regenwasser mithilfe einer Zisterne gesammelt und für die Bewässerung eingesetzt werden. Für die Flutlichter gibt es LED’s.

Eine Frage, die sicherlich viele unter den Nägeln brennt: Wie sieht es mit Schattenspendern aus? Immerhin wurden bereits die ersten Bäume auf dem Gelände gefällt. Und wer Sport macht, kommt schnell ins Schwitzen. Vor allem, wenn die Sonne auf den Kopf knallt.

Auf dem Sportgelände des Sinzheimer Sportvereins liegen gefällte Bäume.
Die ersten Bäume wurden schon gefällt: Doch um Schattenplätze muss sich künftig keiner sorgen. Es soll Alternativen geben. Foto: Sarah Gallenberger

Laut Bürgermeister Erik Ernst ist die Thematik rund um die Bäume als Schattenspender wichtig. Die Verwaltung werde die Bedenken seitens der Schulen im Blick behalten: „Wir werden dafür sorgen, dass andere Schattenplätze entstehen.“ Denn die Schüler sollen das Sportzentrum künftig ebenfalls nutzen und ihren Sportunterricht weiterhin draußen verbringen können.

„Die Bäume, die wir schon gerodet haben, befanden sich alle an der Kante des Geländes“, betont Lorenz. Die alten Nussbäume, die noch vorhanden sind, werden teilweise umgepflanzt. „Wir wollen die Eingriffe so gering wie möglich halten.“ Im südlichen Bereich des Platzes werde es neue Pflanzungen geben.

Für alle Beteiligten sowie Bürgermeister Erik Ernst ist sowohl die Neupflanzung von Bäumen als auch der generelle Start der Baustelle ein positiver Blick in die Zukunft. Ernst betont: „Wir haben Pläne erstellt und diese verworfen. Wir haben Lösungen gesucht und wieder auf Eis legen müssen.“

Und Ernst sagt auch: „Am Ende dieser Arbeiten steht vielleicht nicht das perfekte Sportzentrum, wie wir uns das anfänglich gewünscht haben.“ Es werde jedoch ein Sportzentrum entstehen, bei dem die Wünsche von allen eingeflossen sind – und im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten bestmöglich berücksichtigt wurden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang