Skip to main content

Zentrum mit französischen Wurzeln

Video zeigt die Geschichte des Bühler Jugendzentrums

Das Bühler Jugendzentrum Komm blickt in seine Geschichte. Dafür ist ein 20-minütiges Video entstanden, dem weitere Dinge folgen könnten - gerade mit dem Blick auf den September 2022 wenn das Komm an seinem Standort in der Fridolin-Stiegler-Straße 20-Jähriges feiert.

Jugendzentrum Komm Fassade
Bunte Fassade: Das Jugendzentrum Komm ist seit 2002 in der Fridolin-Stiegler-Straße zuhause. Seine Geschichte begann bereits ein Jahr früher. Foto: Wilfried Lienhard

Der Anstoß kam, ganz wie es sich für ein Jugendzentrum ziemt, von den Jugendlichen selbst. Ob nicht mit einem Video die Geschichte des Bühler Jugendzentrums Komm in der Fridolin-Stiegler-Straße erzählt werden könnte, wollten sie von Komm-Leiterin Svenja Steinborn und Arbeitserzieher Marco Müller wissen. Das Duo musste nicht lange überlegen und machte sich in einer coronabedingten Schließwoche selbst an die Arbeit, um das etwa 20 Minuten dauernde Video zu erstellen.

Seit November ist es auf dem Instagram-Kanal des Jugendzentrums zu sehen, und es stößt bislang auf eine gute Resonanz, wie Svenja Steinborn sagt: „Das ist unser bislang am häufigsten angeklicktes Video.“

Es beginnt mit dem Hinweis auf die „französische“ Vergangenheit des Areals, Aufschriften an einer Tür und am Aufzug etwa. Die Gebäude - das Jugendzentrum selbst und die benachbarte Skaterhalle - waren Teil des Economats, das die französischen Soldaten in Deutschland versorgte und seit 1945 seinen Sitz in Bühl hatte.

Bevor das Economat hier einzog und eine Großküche sowie eine Offiziersmesse einrichtete, sei eine Metzgerei betrieben worden, sagt Marco Müller. Wobei nicht klar sei, wann das Haus erbaut wurde. Später habe es dann auf dem Areal auch eine Tankstelle gegeben. An die Nutzung als Offiziersmesse erinnert die Theke im Treff - sie stammt noch aus Economat-Zeiten.

Vom Haus der Jugend zum Komm

An Silvester 1999 endete die Economat-Ära in Bühl, knapp drei Jahre später, am 14. September 1992, zog das Komm in die Räume ein, zur Eröffnung spielten die Jungs von „Van Teichmann“. Begonnen hatte die Geschichte des Jugendzentrums indes an anderer Stelle, im Mai 2001 in einem Gebäude an der Ecke Johann-Fraaß-Straße/Leopoldstraße, initiiert vom Streetworker Gunter Leppert.

Das ist unser bislang am häufigsten angeklicktes Video.
Svenja Steinborn, Komm-Leiterin

Ob das Haus der Jugend im heutigen Kinder- und Familienzentrum als direkter Vorgänger des Komm gesehen werden kann, das ist eine Frage, die für Steinborn und Müller noch auf eine schlüssige Antwort wartet. Zwischenzeitlich habe es auch Überlegungen für einen Jugendraum in einem Gebäude an der Ecke Graben-/Hauptstraße gegeben, hat Müller herausgefunden.

Das Video beleuchtet, wie das heutige Komm-Gebäude früher genutzt wurde und wie sich das Jugendzentrum seit der Eröffnung entwickelt hat, unter anderem über eine integrierte Powerpoint-Präsentation. Nach einer Linie vom Haus der Jugend zum Komm werde aber noch gesucht: „Unser jetziger Standort ist im Archiv gut dokumentiert“, sagt Svenja Steinborn. Im Stadtgeschichtlichen Institut hätten sich viele Daten, Bilder und Zeitungsartikel gefunden. Für die Zeit davor gebe es aber einige Lücken.

Anstoß für weitere Recherchen

So ist das Video auch ein Anstoß für weitere Recherchen und auch Ideen. Dabei geht der Blick bereits ins Jahr 2022, wenn das Jugendzentrum auf 20 Jahre in der Fridolin-Stiegler-Straße zurückblicken kann. Steinborn und Müller können sich gut vorstellen, das Video dann zu präsentieren und mit weiteren Informationen zu „garnieren“. Über das Video hinaus könne zu diesem Zweck auch ein Bildband entstehen, Fotos gebe es in großer Zahl.

Zwei Leute mit Masken vor Tür
Französische Spuren: Svenja Steinborn und Marco Müller im Keller des Jugendzentrums vor einer Tür aus Zeiten des Economats. Foto: Wilfried Lienhard

Etliche sind im Film bereits zu sehen: die Räume vor dem Einzug des Jugendzentrums, die verschiedenen baulichen Arbeiten, die im Laufe der Jahre ausgeführt wurden, und auch zahlreiche Programmhefte sind erhalten geblieben, etwa von Veranstaltungen wie „Mäht den Rasen“, zu denen bis zu 600 junge Leute aufs Gelände strömten. Wie der runde Geburtstag gefeiert werden soll, darüber sei noch nicht diskutiert worden, aber er solle nicht nur mit den Jugendlichen begangen werden: „Wir wollen alle ansprechen und zeigen, was aus dem Jugendzentrum in diesen 20 Jahren geworden ist“, sagt Steinborn.

Service: Das Komm-Team freut sich über weitere Informationen zur Vorgeschichte und Geschichte des Jugendzentrums. Es ist erreichbar per E-Mail team@jz-komm.de oder Telefon (07223) 957631.

nach oben Zurück zum Seitenanfang