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Millionenprojekt beginnt 2025

Gaggenau-Mitte: Ein- und Ausfahren an der B462 soll sicherer werden 

Mehrere Millionen Euro Baukosten, Staus und Behinderungen: Eine geplante Großbaustelle auf der B462 bei Gaggenau wird mindestens zwölf Monate erhebliche Behinderungen mit sich bringen.

Drohnenbild von der B462 mit den Auf- und Abfahrten Gaggenau-Mitte. Blickrichtung ist in Fahrtrichtung Rastatt. In der Bildmitte rechts der Jahnplatz mit Jahnhalle.
Drohnenbild von der B462 mit den Auf- und Abfahrten Gaggenau-Mitte. Blickrichtung ist in Fahrtrichtung Rastatt. In der Bildmitte rechts ist der Jahnplatz mit Jahnhalle zu sehen. Foto: Peter Kraft

„Ich denke, wir kommen nicht drumrum. Wir müssen was machen“, bilanzierte Oberbürgermeister Michael Pfeiffer (parteilos) am Montagabend. Zuvor hatten Jürgen Genthner vom Regierungspräsidium Karlsruhe und ein Vertreter des Planungsbüros Infra Plan aus Karlsruhe dem Gemeinderat ihre Pläne vorgestellt.

Die Auf- und Abfahrten an der B462 Gaggenau-Mitte sollen sicherer werden durch neue Einfädel- und Ausfädelspuren. Lärmschutzwände sollen entstehen. Darüber hinaus werden die dortigen Brücken und Unterführungen saniert.

Wir sind momentan in einer sehr frühen Planungsphase.
Jürgen Genthner
Leiter Baureferat Mitte, Regierungspräsidium Karlsruhe

„Wir sind momentan in einer sehr frühen Planungsphase“, bekräftigte Genthner, „es kann durchaus sein, dass sich in einer Weiterentwicklung Änderungen ergeben werden.“ Gleichwohl umriss er erste Kennziffern.

Bis zu 14 Monate Bauzeit

So rechnet man derzeit mit Baukosten von insgesamt 3,5 Millionen Euro brutto und mit bis zu 14 Monaten Bauzeit. Aber frühestens 2025 werde man die ersten Bagger an der dann beginnenden Großbaustelle sehen.

Die Baukosten gliedern sich wie folgt:

  • Arbeiten an der Anschlussstelle Gaggenau-Mitte: rund 1,3 Millionen Euro.
  • Lärmschutzwand: rund 1,5 Millionen Euro.
  • Brückensanierung Eckenerstraße (bei Lidl): rund 500.000 Euro
  • Sanierung Fußgänger-Unterführung Konrad-Adenauer-Straße: 200.000 Euro.

Jahnplatz wird kaum beeinträchtigt

Aus mehreren Möglichkeiten haben die Planer die „Variante 4“ herausgearbeitet. Sie sei nicht nur kostengünstig, sondern bringe weitere Vorteile: Insbesondere würden die Fläche des Jahnplatzes und die Zufahrt dazu nicht beeinträchtigt. Trafohäuschen und Leitungen im Untergrund müssen nicht verlegt werden. Der Jahnplatz liegt direkt am Fuße der B462-Böschung. Auch der Daimler-Parkplatz auf der anderen Straßenseite (Südseite) werde nur in geringem Maße kleiner.

Tim Neumann von der Infra Plan GmbH verwies auf ein „grundlegendes Problem“ an der Auffahrt Gaggenau-Mitte in Richtung Rastatt: Es gibt auf der Nordseite lediglich eine Haltelinie ohne Beschleunigungsstreifen. Und die Ausfädelung auf der Südseite – also aus Richtung Rastatt – sei mit rund 80 Metern zu kurz. 150 Meter seien eigentlich gefordert.

An dieser Stelle werden aber ohnehin nur 135 Meter möglich sein, sagte Neumann mit Blick auf die Brücke über die Eckenerstraße. Sie liegt unmittelbar vor der Ausfahrt. Auf der Nordseite sei der Bau eines 150 Meter langen Beschleunigungsstreifens möglich.

Die Einfahrtsituation Richtung Gernsbach wird sich nach derzeitiger Planung nicht ändern. Denn die unmittelbar anschließende Brücke über die Berliner Straße lässt hier so gut wie keinen Spielraum.

Rund 17.000 Fahrzeuge täglich

Rund 17.000 Kraftfahrzeuge sind an dieser Stelle täglich unterwegs, so das Regierungspräsidium. Ohne nähere Zahlen zu nennen, verwies Jürgen Genthner auf Unfälle, die sich dort in den vergangenen Jahren ereignet hätten. „Nicht viele schwere Unfälle“, räumte er ein, gleichwohl bestehe Notwendigkeit, hier für mehr Sicherheit zu sorgen. Gerade in den Spitzenzeiten des Verkehrsaufkommens sei es schwierig, auf die Bundesstraße aufzufahren.

Bei der favorisierten „Variante vier“ erfolgt eine Umtrassierung, sprich: eine Verlagerung der Fahrbahnmitte nach Süden, also Richtung Berliner Straße. Dadurch wird die nördliche Böschung (zum Jahnplatz) hin geschont. Allerdings wird die Straße teilweise neu aufgebaut. Zum Jahnplatz hin müssen sich die Gaggenauer mit einer Stützmauer anfreunden, die bis zu drei Meter hoch werden soll. Der Daimler-Parkplatz auf der Südseite erfahre nur einen geringfügigen Eingriff von 30 bis 40 Quadratmetern.

Sonnenstrom von der Lärmschutzwand

Die Lärmschutzwände im weiteren Verlauf der Bundesstraße Richtung Rastatt (zur Shell-Tankstelle) sollen teilweise hoch absorbierend sein, sagte Genthner. Zu einem späteren Zeitpunkt werde man die Pläne genauer erläutern können. Für OB Michael Pfeiffer ist der Abschnitt nördlich der Ausfahrt Gaggenau-Mitte der letzte Bereich entlang der Bundesstraße, der im Gaggenauer Lärmaktionsplan als kritisch eingestuft werde.

Der OB erinnerte an Überlegungen, an den Lärmschutzwänden Photovoltaikanlagen anzubringen. Laut Genthner liegen die Pläne beim Bundesverkehrsministerium. Er sei zuversichtlich, dass sie wohlwollend beschieden werden.

Rückstau vor der Berliner Straße

FWG-Stadtrat Uwe Rieger richtete den Blick auf die unbefriedigende Situation am Ende der Ausfahrt aus Richtung Süden. Die Fahrbahnbreite sei zu gering. Deshalb komme es vor der Berliner Straße immer wieder zu gefährlichem Rückstau, wenn Linksabbieger lange warten müssen und Rechtsabbieger nicht an ihnen vorbeikommen. Planer Tim Neumann sagte zu, die Anregung in die weiteren Planungen aufzunehmen.

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