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280-Millionen-Euro-Projekt

Aufsichtsrat von EnBW gibt grünes Licht für neues Pumpspeicherkraftwerk in Forbach

Dem Großprojekt steht nichts mehr im Wege: Der Aufsichtsrat von EnBW hat grünes Licht für ein neues Pumpspeicherkraftwerk in Forbach gegeben. Die Kosten sollen bei 280 Millionen Euro liegen.

Das Rudolf-Fettweis-Werk in Forbach aus der Luft.
Das Rudolf-Fettweis-Werk in Forbach erzeugt seit rund 100 Jahren Strom aus Wasserkraft. Durch den Umbau wird die Speicherkapazität des Pumpspeicherkraftwerks verdoppelt. Foto: Ingo Kamuf

Dem Um- und Ausbau des Rudolf-Fettweis-Werks in Forbach steht nichts mehr im Weg: Der Aufsichtsrat des Energiekonzerns EnBW hat grünes Licht für das Großprojekt gegeben. In den kommenden Jahren wird das über 100 Jahre alte Rudolf-Fettweis-Werk zu einem modernen Pumpspeicherkraftwerk ausgebaut.

Die Gesamtkosten des Großprojekts liegen nach EnBW-Angaben bei rund 280 Millionen Euro. Die Bauarbeiten sollen frühestens im Herbst 2023 starten und bis Ende 2027 abgeschlossen sein.

„Die Erzeugungsstrategie der EnBW zielt klar auf einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien“, betont Georg Stamatelopoulos von EnBW. Damit das gelinge, benötige es zusätzliche Speicher, die Strom auf Abruf schnell und flexibel zur Verfügung stellen und einen stabilen Netzbetrieb gewährleisten könnten.

„Genau diese Möglichkeit bietet das neue Pumpspeicherkraftwerk in Forbach und macht die neue Anlage so zur idealen und notwendigen Ergänzung zum Ausbau der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien“, erklärt Stamatelopoulos.

Pumpspeicherkraftwerk: Turbine ist Herzstück der neuen Anlage

Herzstück der neuen Anlage wird die neue Kraftwerkskaverne im Berg sein, in der die Kraftwerkstechnik untergebracht wird. Dazu zählt eine Pumpturbine, mit der bei Bedarf gezielt Wasser vom Unterbecken in die Schwarzenbachtalsperre (Oberbecken) gepumpt werden kann.

Das geschieht dann, wenn durch erneuerbare Energien im Netz mehr Strom zur Verfügung steht als aktuell benötigt wird. Von der Schwarzenbachtalsperre fließt das Wasser wieder in das Unterbecken, wenn Strom gebraucht wird.

Für den Bau des neuen Pumpspeicherkraftwerks wird zudem das bestehende Ausgleichsbecken in Forbach um einen im Inneren des benachbarten Bergs liegenden Kavernenwasserspeicher erweitert. Dieser bildet das Unterbecken des künftigen Pumpspeicherkraftwerks. Hier wird das Wasser aufgefangen, das von der Schwarzenbachtalsperre ins Kraftwerk fließt und die Turbinen antreibt, um Strom zu erzeugen.

EnBW verdoppelt Speicherkapazität im Forbacher Werk

Die Kaverne soll künftig ein Volumen von rund 200.000 Kubikmetern haben – was in etwa 80 Olympia-tauglichen Schwimmbecken entspricht. Der Speicher besteht aus einem etwa 946 Meter langen Hauptstollen und sechs abzweigenden Nebenstollen. Mit diesem verdoppelt die EnBW die Speicherkapazität im Forbacher Werk.

Das bestehende Ausgleichsbecken (204.000 Kubikmeter) am Rudolf-Fettweis-Werk soll in seiner Funktion erhalten und mit dem neuen Kavernenspeicher hydraulisch verbunden werden. Um die Kaverne zu bauen, stehen monatelange Sprengungen nahe der B462 an. Eine EnBW-Sprecherin sagt auf Nachfrage, dass sie für die Anwohner kaum hörbar seien, weil sie zum größtenteils Berg stattfinden.

Doch auf der B462 werde es mehr Lkw-Verkehr geben – wegen des Abtransports des Ausbruch-Materials. Eine EnBW sagt auf Nachfrage dieser Redaktion: „Der Lkw-Verkehr wird so geführt, dass er nicht durch den Ort geht.“

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