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Meinung

von Adrian Mahler

Schutz der Bürger hat Vorrang

Investition in den Hochwasserschutz ist unbedingt notwendig

Für den Hochwasserschutz muss Gernsbach Millionen investieren. Allein die Möglichkeit, dass Anwohner bei einem Hochwasser zu Schaden kommen könnten, rechtfertige eine Investition, meint Adrian Mahler.

Hochwasser am 4. Januar 2018 an der Gernsbacher Stadtbrücke
Hochwasser am 4. Januar 2018 an der Gernsbacher Stadtbrücke. Foto: Oliver Römer

Die Stadt Gernsbach will den Hochwasserschutz in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium verbessern. Die Gesamtkosten liegen bei ungefähr zehn Millionen Euro. Das Regierungspräsidium übernimmt 70 Prozent. Trotzdem kommen auf die Stadt Gernsbach hohe Summen zu und belasten den angeschlagenen Haushalt zusätzlich. Doch die Investition ist unbedingt notwendig.

Den Schutz der Bürger zu garantieren gehört zu den Pflichtaufgaben, denen eine Gemeinde nachkommen muss. Allein die Möglichkeit, dass Anwohner bei einem Hochwasser zu Schaden kommen könnten, rechtfertigt eine Investition. Die bisherigen Schutzmaßnahmen reichen nicht aus, um vor hundertjährlichen Hochwassern zu schützen. Das zeigte etwa die Studie des Ingenieursbüros Wald+Corbe.

Obwohl Überschwemmungen nicht ständig vorkommen, besteht immer ein Risiko. Die Murg kann sich im engen Tal schnell in einen reißenden Fluss verwandeln. Eine Sintflut-änliche Lage wird auch durch den Klimawandel wahrscheinlicher.

Fragwürdige Priorisierung

Fragwürdig ist jedoch die Priorisierung bei den Maßnahmen. So wichtig das Pfleiderer-Areal auch ist: Die Arbeiten sollten parallel auch in der Schloßstraße starten, um einen Gegensatz zu verhindern: Neue Gebäude, die noch nicht gebaut sind, haben vor alten, denkmalgeschützten Bauten Vorrang. Die Anwohner sind zurecht verärgert. Sie fordern auch, dass in erster Linie die Stadtbrücke umgebaut oder neu gebaut werden muss.

Die finale Schutz-Wirkung vor Hochwassern kann nur erzielt werden, wenn die Brücke angepasst ist. So steht es in der Vereinbarung zwischen Stadt und Regierungspräsidium. Das kann sich zwar hinauszögern, weil die Brücke erst bei Arbeiten an der L78 berücksichtigt wird. Das darf aber nicht aus den Augen verloren werden.

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