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Ökologischer Landbau

Mittelbaden-Elsass soll Bio-Musterregion werden

60 Erzeuger wollen die Initiative Bio-Modellregion Mittelbaden-Elsass auf den Weg bringen. Fast täglich finden Vernetzungs- und Arbeitstreffen statt. Bis zur Abgabe der Bewerbung im November ist noch einiges zu tun.

Wird die Region Mittelbaden-Elsass die zehnte Bio-Musterregion in Baden-Württemberg? Für diese Zielsetzung setzt sich Helga Decker seit Anfang Juni unter Hochdruck ein. Bild: (von links) Winzer Rainer Iselin, Streuobstexperte Christoph Werner, Initiator Helga Decker mit Christoph Grasser
Wird die Region Mittelbaden-Elsass die zehnte Bio-Musterregion in Baden-Württemberg? Für diese Zielsetzung setzt sich Helga Decker seit Anfang Juni unter Hochdruck ein. Foto: Susanne Dürr

Von unserer Mitarbeiterin Susanne Dürr

Wird die Region Mittelbaden-Elsass die zehnte Bio-Musterregion in Baden-Württemberg? Für diese Zielsetzung setzt sich Helga Decker seit Anfang Juni unter Hochdruck ein. Sogleich, als das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg zum Wettbewerb aufrief, organisierte die Unternehmerin auf ihrem Biohof in Bühl ein Treffen mit rund 60 interessierten Erzeugern, um die Initiative Bio-Modellregion Mittelbaden-Elsass auf den Weg zu bringen.

Seither finden fast täglich Vernetzungs- und Arbeitstreffen statt, so Decker zur Erarbeitung des umfangreichen Kriterienkatalogs zur Antragstellung. Bis zur Abgabe der Bewerbung am 20. November gilt es, Produzenten, Verbraucher und Institutionen miteinander zu vernetzen und mit ihnen Verträge und Kooperationsabkommen zu beschließen, so Decker zur Antragstellung „im Schweinsgalopp“, die gerade in der Erntezeit kein leichtes Unterfangen ist.

Wettbewerbsgewinner wird drei Jahre zu 75 Prozent gefördert

Das dritte Initiativtreffen, das sich speziell an Imker, Winzer und Streuobstwiesenbesitzer richtete, fand bei dem Gernsbacher Winzer Rainer Iselin statt, der zusammen mit seiner Frau Sara schon seit Jahrzehnten höchsten Wert auf ökologischen Weinbau legt. Zusammengesetzt in Arbeitsgruppen waren die Teilnehmer aufgefordert, ihre Erfahrungen und Wünsche zusammenzutragen.

“Was wir dringend brauchen“, so Decker, „um die arbeitsintensivere Erzeugung, handwerkliche Weiterverarbeitung und regionale Vermarktung der ökologischen Landwirtschaft und einen zukünftigen Tourismus miteinander zu verbinden, ist ein regionales Management“.

Und genau mit einem solchen „Regionalmanagement“ mit einem Wert von 100.000 Euro wird der Wettbewerbsgewinner drei Jahre lang zu 75 Prozent gefördert.

Es braucht ein funktionierendes, unterstützendes und beratendes Netzwerk, um die Landwirte bei der Umstellung auf die Bio-Produktion zu helfen.
Helga Decker, Biohof-Besitzerin in Bühl

Die Bio-Musterregionen im Land sollen dazu beitragen, dass der Anteil des ökologischen Landbaus bis 2030 auf 30 bis 40 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche steigt. „Es braucht ein funktionierendes, unterstützendes und beratendes Netzwerk, um die Landwirte bei der Umstellung auf die Bio-Produktion zu helfen”, erklärte Decker.

Erste 50 Unterstützer sind an Bord

Gerade angelaufen ist das Crowdfunding-Projekt mit der Volksbank Bühl. Die ersten 50 Unterstützer wurden gefunden und ab der nächsten Woche werde Geld gesammelt, um die Initiativgruppen finanziell zu unterstützen.

Als „gute Idee, die dringend umgesetzt werden müsse“, wertete Streuobstexperte Christoph Werner vom Pommelogen-Verein, der als einer der wichtigsten Akteure in der Region den Ertrag von 370 Obstbäumen von Äpfeln-Zwetschgen vermarktet, die Zielsetzung.

Rainer Iselin sieht eine große Chance im gemeinsamen Erfahrungsaustausch und einer Struktur, die hilft, „die Last gemeinsam besser tragen zu können“. Regionale ökologische Produkte haben durch die Klimabewegung noch weiter an Stellenwert gewonnen, betont Projektmitglied Christoph Grasser von der Zeller Mühle.

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