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Liebesgeschichte im Bergdorf

Theater im Kurpark in Gernsbach zeigt „Romeo und Julia auf dem Dorf“

Nach einer Novelle von Gottfried Keller zeigt das „Theater im Kurpark“ in Gernsbach an sechs Abenden das Stück „Romeo und Julia auf dem Dorf“. Die Premiere ist am 21. Juli.

Neues, experimentelles - eine tragende Rolle wird auch bei Romeo und Julia, ähnlich wie bei den „Grimmigen Märchen“ 2021, wieder der Kurpark spielen.
Neues, experimentelles - eine tragende Rolle wird auch bei Romeo und Julia, ähnlich wie bei den „Grimmigen Märchen“ 2021, wieder der Kurpark spielen. Foto: Veronika Gareus-Kugel

Alle Freunde des „Theater im Kurpark“ (tik) können sich freuen. Es wird auch in diesem Jahr keinen theaterlosen Sommer im Kurpark geben. Aktuell laufen die Vorbereitungen für „Romeo und Julia auf dem Dorf“ nach einer Novelle von Gottfried Keller. Die Premiere ist für den 21. Juli um 20 Uhr geplant.

Der einmal beschlossene Produktionszyklus von zwei Jahren ist damit nicht aufgehoben, darauf weist gleich zu Gesprächsbeginn mit unserer Redaktion tik-Vorsitzender und Regisseur Martin Rheinschmidt hin. Es ist vielmehr ein Sonderprojekt, „das Neues hervorbringen soll.“

Der Kartenverkauf startet im Mai

Viele der Theaterfans erinnern sich nach wie vor an „Grimmige Märchen“. Eine relativ kleine schlanke Theaterproduktion, die noch während Corona im Sommer 2021 mit weniger Zuschauern und Aufführungsterminen an den Start ging.

Mit nur sechs Aufführungen bleibt das Theater auch dieses Mal unter der sonst üblichen Anzahl von acht Terminen. Der Kartenvorverkauf startet im Mai. Der letzte Spieltag ist der 29. Juli.

„Romeo und Julia auf dem Dorf“ war bisher nur vereinzelt auf Theaterbühnen zu sehen. In Karlsruhe kam der Stoff als Oper zur Aufführung. „Es ist ein Theaterjuwel, das sehr selten gespielt wird“, meint Rheinschmidt.

Der Kurpark soll selbst zum Teil der Bühne werden

Dass sich die Geschichte besonders gut im Kurpark inszenieren lässt, davon sind die Theatermitglieder, die an diesem Abend zusammensitzen, überzeugt. Der Plan ist noch mehr als bei „Grimmige Märchen“ in den Raum in den Kurpark hinein zu spielen. „Der Park soll eine noch größere Rolle spielen“, stellt Rheinschmidt fest. Zudem lässt der Stoff es zu, Neues auszuprobieren, zu experimentieren und eingefahrene Gleise zu verlassen.

Schauplatz der Liebesgeschichte ist ein Bergdorf in der Schweiz. „Romeo und Julia auf dem Dorf“ ist die bekannteste Erzählung aus dem Novellenzyklus: „Die Leute von Seldwyla“, von Gottfried Keller 1856 veröffentlicht. In eine idyllische Berglandschaft eingestreute Bauernhöfe und auf den Hängen zufrieden grasende Kühe. Der Schein trügt. Unter den Dächern und in den Stuben gärt es gewaltig. Gute Nachbarn werden zu Feinden.

Der Grund ist ein verwildertes Grundstück zwischen den Feldern der Bauernfamilien Manz und Marti. Jeder versucht durch Versetzen der Grenzsteine den verwilderten Acker an sich zu bringen. Dem, als Heimatlos geltender, schwarzer Geiger wurde das Besitzrecht abgesprochen.

Die Leidtragenden dieses Streits sind die Kinder Vreneli und Sali. Gleichwohl verlieben sie sich ineinander. Wie es mit den Liebenden in dieser Konstellation weitergeht, hat William Shakespeare schon beschrieben. Ob das auch das Ende von Romeo und Julia auf dem Dorf sein wird? Das bleibt abzuwarten.

Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung von Förderverein und Theater im Kurpark zeigten sich die Mitglieder überzeugt davon, dass die Produktion ein Erfolg wird. Weiterhin an der Spitze der Vereine stehen Martin Rheinschmidt und Bettina Kohler.

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