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Testphase bis Sommer

Hauch Nordsee in Gaggenau: So kommt fangfrischer Fisch auf dem Wochenmarkt an

Die Gaggenauer lieben ihren Wochenmarkt, finden aber längst nicht alles toll. Ein Fischhändler testet bis Sommer wie sein Angebot an der Murg ankommt.

Am Fischstand von Tayfun Öztürk bekommt Karin Rohwer alles, was ihr Herz begehrt. Neben ihrem Kabeljaufilet lässt sie sich Salat einpacken.
Am Fischstand von Tayfun Öztürk bekommt Karin Rohwer alles, was ihr Herz begehrt. Neben ihrem Kabeljaufilet lässt sie sich Krabbensalat einpacken. Foto: Dominik Schneider

Jeder Handgriff sitzt. Tayfun Öztürk filetiert mit seinem Messer spielend leicht einen Kabeljau. Das Messer gleitet schnell und leicht durch das weiße Fleisch. „Wann wird der Fisch verarbeitet“, fragt er nebenbei Karin Rohwer. Dabei hebt er seinen Kopf und linst über die Glasscheibe seines Fischstandes.

Den Hauch Nordsee bringt fangfrischer Fisch

Öztürk und sein Neffe Metin Okyay aus Gernsbach sorgen mit ihrem Stand seit Januar für den gewissen Hauch Nordsee am Wochenmarkt in Gaggenau. Sie testen wie der Fisch aus Holland und Cuxhaven bei den Gaggenauern ankommt. Viele Marktbesucher wissen das Angebot zu schätzen. Die Fischhändler sind keine Unbekannten.

Karin Rohwer ist schon seit Jahren Kundin bei Öztürk. Er und Okyay stehen mit ihren beiden Fischständen unter anderem auch auf den Wochenmärkten in Bischweier, Gernsbach und Kuppenheim. Aber auch Mühlacker ist dabei.

„Ich brauche meine Filets erst am Montag“, antwortet Rohwer auf Öztürks Frage. Der vakuumiert das Kabeljaufilet. So sei der Fisch zwei bis drei Tage länger haltbar. Vor ihm warten in der Auslage im kalten Eis Rotbarsche, Lachse und ein Pulpo auf Käufer.

Wir müssen schauen, wie wir in Gaggenau angenommen werden.
Tayfun Öztürk, Fischhändler

Der Fischstand ist nun das vierte Mal an einem Samstag in Gaggenau auf dem Markt. „Wir müssen schauen, wie wir in Gaggenau angenommen werden“, erklärt Öztürk. Im Vergleich zu den anderen Märkten, bei denen sich seine Stände etabliert hätten, sei schon mehr los.

Bis zum Sommer will der Fischhändler den Gaggenauer Standort testen und für den Hauch Nordsee sorgen. „Das braucht oft auch einfach seine Zeit.“ Im Großen und Ganzen sei er aber zufrieden.

Jeder Handgriff sitzt. Tayfun Öztürk filtetiert einen Kabeljau.
Jeder Handgriff sitzt. Tayfun Öztürk filtetiert einen Kabeljau. Foto: Dominik Schneider

Renate Heinze freut sich sehr über die Anwesenheit Öztürks. „Es ist hervorragend, auf dem Gaggenauer Wochenmarkt so frischen Fisch zu bekommen.“ Für sie und ihren Mann ist es ein Stück Heimat auf dem Teller. Heinze kommt gebürtig aus Bremerhaven. Seit fünf Jahren lebt sie nun in Gaggenau. „Ich bin mindestens einmal die Woche auf dem Gaggenauer Markt“, sagt sie und lacht. Der Besuch bei Öztürk sei mittlerweile obligatorisch.

Heinze weiß den Wochenmarkt zu schätzen. Einziger Wermutstropfen: Den Käsestand vermisse sie schon sehr. „Der Gemüsestand ist aber auch super. Man bekommt wirklich gute Qualität.“

Fisch ist zubereitungsfertig

Öztürk weiß, dass die Marktbesucher Qualität haben wollen. „Das schätzen die Leute sehr.“ Bei ihm bekämen seine Kunde auch grätenfreie Fische. Er versuche jede Gräte vor dem Verkauf zu entfernen. „Die Fische sind bei mir zubereitungsfertig.“ Öztürk hat mehr als 30 Jahre Erfahrung. Seine Erfahrung baute er als Mitarbeiter bei Südfisch in Muggensturm auf. „Das ist aber schon Industrie.“

Öztürk erfüllt seinen Kunden aber auch ausgefallene Wünsche. Johannes Muschal hat sich einen Roten Knurrhahn vorbestellt. Seinen Namen hat der Fisch von seinen knurrenden Lauten. Bei Gefahr stellt er seine Rückenflosse auf. „Dann sieht er aus wie ein Drache“, scherzt Muschal. Der Fisch sei aber auch wirklich lecker. Neben anderen Sachen wandert bei ihm auch der Pulpo in die Einkaufstasche. „Wir lieben Fisch und haben einen Kochspleen“, sagt er. Seine Frau und er würden auch gerne mal ein Acht-Gänge-Menü kochen.

Es fehlt aber an Parkplätzen.
Anne Böttger, Gemüsehändlerin

Deshalb weiß Muschal auch den Wochenmarkt in Gaggenau zu schätzen. „Hier bekomme ich viele frische Produkte, ohne Verpackungsmüll.“ Das sei auch ein großes Thema, weshalb er gerne auf den Markt gehe.

Auf dem Gaggenauer Wochenmarkt ist der Stand von Anne Böttger (rechts) drängen sich oft die Leute. Frisches Gemüse ist besonders stark nachgefragt.
Auf dem Gaggenauer Wochenmarkt ist der Stand von Anne Böttger (rechts) drängen sich oft die Leute. Frisches Gemüse ist besonders stark nachgefragt. Foto: Dominik Schneider

Anne Böttger ist schon seit ihrem zweiten Lebensjahr auf dem Gaggenauer Wochenmarkt. Sie verkauft seit gut 40 Jahren Pflanzen, Schnittblumen und Gemüse. Der Markt sei klein aber fein in Gaggenau. „Es fehlt aber an Parkplätzen“, bemängelt sie. Das wisse die Stadt aber auch.

Das Problem ist laut Marktbeschickerin, dass die Leute beim Discounter gratis parken können. „Wenn sie zu uns in die Stadt kommen, dann müssen sie für den Parkplatz teuer bezahlen.“ Da wünsche sie sich, dass die Stadt was unternehme.

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