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Konzept geht auf

Kunst in Unterführungen: Gaggenauer Pilotprojekt soll weitergehen

Mit Kunst in Unterführungen wollte die Stadt Gaggenau gegen Schmierereien vorgehen. Zwei Monate nach dem Start zeigt sich: Das Konzept geht auf.

Blick in die bemalte Unterführung, durch die gerade ein Radfahrer fährt
Wo früher wilde Schmierereien die Wände „zierten“, sehen Passanten jetzt von Schülern gestaltete Wandmalereien. Foto: Swantje Huse

Zwei Dalmatiner tollen an einem Zaun entlang, Sonnenblumen recken ihre gelben Köpfe in die Luft, Ziegen, Häschen und Hühner buhlen um die Gunst der Passanten. Und das Beste daran: Keine Schmiererei verunstaltet die Szenerie. Zwei Monate nach der vorläufigen Fertigstellung des Kunstprojekts in der Unterführung der B462 zu Schloss Rotenfels fällt die Bilanz der Stadt positiv aus.

Es ist eine schöne Unterführung geworden.
Judith Feuerer
Pressesprecherin Stadt Gaggenau

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Pilotprojekt“, erklärt die städtische Pressesprecherin Judith Feuerer gegenüber dieser Redaktion. Der ehemals mit wilden Graffiti-Schmierereien „verzierte“ Tunnel sei nun ein wahrer Hingucker. Und die Hoffnung, dass das ungeschriebene Gesetz, Kunstwerke anderer nicht zu zerstören, sich bisher erfüllt habe. „Es ist eine schöne Unterführung geworden, in der sich Passanten an Kunst erfreuen können.“

Schüler gestalteten Unterführung in Gaggenau

Und was man dort zu sehen bekommt, lohnt durchaus gemütliches Entlangschlendern in beide Richtungen. Denn während die eine Seite von der Realschule Gaggenau mit an Polaroid-Fotos erinnernden Motiven der Stadt und aus der Natur gestaltet wurde, erinnert die andere Seite ein wenig an ein Wimmelbild mit Augenzwinkern.

Schüler des Goethe-Gymnasiums Gaggenau haben die Holzoptik der Betonwand aufgegriffen und eine Szenerie entworfen, in deren Mittelpunkt ein Zaun steht, an und um den sich allerlei abspielt. So sind hier die beiden bis auf den letzten Punkt identischen Dalmatiner genauso zu finden, wie eine vermisste Katze und eine kleine Fee, die zufrieden den Zaun entlang schwebt. Immer wieder sind auch Menschen – Silhouetten der mitwirkenden Schüler – zu sehen.

Wer vor dem kleinen, grünen und verflixt gut gelaunten grünen Teufelchen steht und sich umdreht, wird sich wundern: Statt bunter „Polaroids“ empfängt ihn auf der gegenüberliegenden Wand nur Himmelblau. Die Realschule wird in diesem Schuljahr noch das letzte Drittel der Wand mit Motiven verzieren.

Weitere Unterführung soll im Herbst gestaltet werden

Doch nicht nur dort soll gemalt werden: Weil das Pilotprojekt so gut gelaufen ist, soll laut Stadtsprecherin Feuerer auch die zweite Unterführung auf Höhe des Sportplatzes gestaltet werden. Diesmal nicht in Zusammenarbeit mit Schulen, sondern mit dem Verein „Kindgenau“. „Da wird dann auch wirklich Graffiti gesprüht“, weiß Feuerer. Und das vermutlich noch im Spätjahr.

Insgesamt hat Gaggenau vier Unterführungen. Vorerst werden aber nur die beiden Rotenfelser Tunnel Teil des Projekts werden. Die Unterführung an der Essel in Hörden sei sehr kurz und bisher auch nicht mit Schmierereien verunstaltet worden. Und die Unterführung in Gaggenau-Mitte wird bei der geplanten Umgestaltung der Auffahrt erneuert. „Da wäre es schade, wenn die Kunstwerke direkt wieder verschwinden würden.“

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