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Defizit von 617.000 Euro

„Nicht kaputtsparen“: In diese Bereiche investiert Loffenau 2024 trotz angespannter Finanzlage

Sparsam, aber nicht zu sparsam: So lautet die Leitlinie beim Haushaltsplan 2024 in Loffenau. Dabei wird der finanzielle Spielraum der Gemeinde immer enger.

Außenansicht des Loffenauer Rathauses
Im Loffenauer Rathaus rechnet man 2024 mit einem Defizit im Ergebnishaushalt von 617.000 Euro. Der größte Kostenpunkt ist die Kinderbetreuung, eine der Pflichtaufgaben einer Gemeinde. Foto: Adrian Mahler

Dass die finanzielle Lage der Gemeinde Loffenau angespannt ist, machte Bürgermeister Markus Burger (parteilos) gleich zu Beginn seiner Haushaltsrede am Dienstag klar: „In meiner Amtszeit war es noch nie so herausfordernd, einen Haushaltsplan aufzustellen, wie in diesem Jahr.“

Wegen mehrerer Krisen (etwa Corona, Ukraine-Krieg, Inflation) seien die Aufwendungen in den vergangenen Jahren in die Höhe geschnellt. Anderen Gemeinden gehe es genauso: „Wir haben es mit einer sich zuspitzenden Finanzkrise der Kommunen zu tun“, erklärte Burger.

Abschreibungen können mittelfristig nicht erwirtschaftet werden

Mit folgenden Auswirkungen auf Loffenau: 2024 bis 2027 können die Abschreibungen voraussichtlich nicht vollständig erwirtschaftet und der Ergebnishaushalt jeweils nicht ausgeglichen gestaltet werden. 2024 liege das Defizit bei 617.000 Euro, so Burger.

„Der größte Kostenblock ist die Kinderbetreuung.“ Die Zuschüsse an die Träger der Loffenauer Kindergärten und des Horts stiegen von rund 1,4 Millionen Euro im Vorjahr auf knapp 1,7 Millionen Euro (2024). „Hier machen sich insbesondere die Tarifsteigerungen für das Personal bemerkbar“, erklärte Burger.

Ein weiterer großer Kostenpunkt seien die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen, die im Vergleich zu 2023 um 115.000 Euro auf etwa 1,5 Millionen Euro ansteigen. Die allgemeinen Preissteigerungen und die allmählich in die Jahre kommende Infrastruktur (etwa kommunale Gebäude) führten zu höheren Kosten, sagte Burger. Trotz allem sollen die Hebesätze für Grund-, Gewerbe- und Hundesteuer auch in diesem Jahr unverändert bleiben. „Die Bürger sind schon belastet genug durch allgemein gestiegene Preise.“

Schließlich kam Burger auf die Investitionen 2024 zu sprechen. Insgesamt sei hier eine Summe von rund einer Million Euro veranschlagt. Die größten Kostenpunkte sind das neue Feuerwehrfahrzeug (250.000 Euro), neue Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern (100.000 Euro) und die Erneuerung diverser Stützmauern im Ort (150.000 Euro).

Gemeinde Loffenau greift 2024 auf Sparstrumpf zurück

Beim Ergebnishaushalt zeichnet sich zudem ab, dass die Gemeinde Loffenau 2024 auf Erspartes zurückgreifen muss. „Hier gibt es einen Bedarf von 76.000 Euro“, sagt Burger. Die Gemeinde müsse die Summe aus dem Sparstrumpf nehmen, um das laufende Geschäft finanzieren zu können.

Beim Eigenbetrieb Wasserversorgung sieht die Lage ähnlich aus wie im Kernhaushalt: Der Erfolgsplan weist laut Burger ein Defizit im Ergebnis in Höhe von 24.000 Euro auf. „Trotz angespannter Finanzlage haben wir in diesem Jahr aber einiges vor“, sagte er in Bezug auf anstehende Pflichtaufgaben. „Sparsam, aber wir sparen uns nicht kaputt.“

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