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Langfristige Investitionen

Abwasserverband Mittleres Murgtal will Klimaneutralität forcieren

Die Kläranlage Gernsbach soll möglichst energieautark werden. Erste Maßnahmen sind im Wirtschaftsplan 2024/2025 enthalten. Was mittel- und langfristig geplant ist.

Nachklärbecken Kläranlage Gernsbach
Im Haushaltsplan 2024/2025 des Abwasserverbands Mittleres Murgtal sind auch Investitionen in die Kläranlage Gernsbach vorgesehen. Foto: Veronika Gareus-Kugel

Die Verbandsversammlung des Abwasserverbands Mittleres Murgtal hat am Montag den Wirtschaftsplan 2024/2025 einstimmig beschlossen. Der Erfolgsplan stelle sich ausgeglichen dar, erklärte Sean Allen Brent. Nach Angaben des Gernsbacher Stadtwerke-Chefs halten sich die Erträge und Aufwendungen 2024 mit jeweils 2.123.800 Euro die Waage.

Dasselbe gelte für 2025: Die Erträge und Aufwendungen liegen laut Wirtschaftsplan bei jeweils 2.230.000 Euro. Die Planung basiere auf den Ergebnissen der Vorjahre und den prognostizierten Kostenentwicklungen, so Brent. Dass der Abwasserverband einen Doppelhaushalt verabschiede, sei an die Stadt Gernsbach angelehnt, erklärte Gernsbachs Bürgermeister Julian Christ (SPD).

Dem Abwasserverband gehören drei Gemeinden an

In diesem Jahr soll nämlich der erste Doppelhaushalt der Geschichte der Stadt eingebracht werden. Dem Abwasserverband gehören neben Gernsbach auch Weisenbach sowie Loffenau an. Brent informierte den Loffenauer Bürgermeister Markus Burger (parteilos), den Weisenbacher Bürgermeister Daniel Retsch (CDU) und Christ auch über anstehende Investitionen des Verbands – in Höhe von 679.200 Euro in den Jahren 2024 und 2025.

Rund 200.000 Euro sollen etwa in die Erneuerung der veralteten Oberflächenbelüfter der Kläranlage Gernsbach fließen. Diese sorgen im Belebungsbecken für den notwendigen Eintrag von Luft in das Wasser. Die Bakterien brauchen den Sauerstoff zum Schadstoffabbau.

Dieser Bereich sei mit der energieintensivste der Anlage, sagte Brent. Die Maßnahme bedeute eine deutliche Einsparung im Stromverbrauch. „Das macht sehr viel Sinn, in diese Richtung zu gehen“, betonte Burger. Christ ergänzte: Es sei ohnehin absehbar, dass mittels EU-Vorgaben die Klimaneutralität von Kläranlagen forciert werde.

Schon jetzt ist es laut Brent Ziel des Verbands, so viel Strom wie möglich selbst für die Kläranlage zu erzeugen. „Das bedeutet weitere mittelfristige bis langfristige Investitionen“, sagte Brent. Ein Teil des Strombedarfs könne etwa mit einer Photovoltaikanlage gedeckt werden.

Photovoltaikanlage könnte Teil des Strombedarfs der Anlage decken

Aber eben nur ein Teil, wie Brent betonte. Mehr Energie könne voraussichtlich mithilfe eines Blockheizkraftwerks erzeugt werden. Dazu brauche es aber einen neuen Faulturm. Was in der Kläranlage aktuell nicht vorgesehen sei, sagte Brent. Als weitere Option nannte er, künftig Strom von Windrädern zu beziehen. Und spielte damit auf die Vorhaben im Bereich Windenergie etwa in Gernsbach an.

Schließlich stand in der Versammlung noch die Wahl des stellvertretenden Verbandsvorsitzenden ab dem 1. Januar 2025 an. Retsch wurde einstimmig gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Burger an.

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