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Funkloch-Karte zeigt Schwächen

Mobilfunk im Murgtal: Viele Bürger surfen noch mit 2G

Viele Bereiche im Murgtal sind mittlerweile mit LTE-Technik versorgt. In einigen Orten surfen die Bürger allerdings nur mit 2G. An einem beliebten Ausflugsziel ist sogar ein weißer Fleck. Die BNN stellen die Ergebnisse der Funklochkarte für das Murgtal vor und berichten, wo die Mobilfunk-Anbieter ihr Netz verbessern wollen.

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Schnelleres Internet: Seit Ende 2018 ist der Mobilfunkmast der Telekom in Gaggenau-Sulzbach in Betrieb. Die Stahlgitter-Konstruktion steht zwischen Bäumen am Ortsrand und sorgt für einen besseren Empfang im Ort. Ihre Reichweite liegt bei mehreren Kilometern. Foto: Reinhold Bauer

Die Bundesnetzagentur hat ihre erste Funklochkarte veröffentlicht. Damit sind Angaben, die Nutzer zur Mobilfunkqualität in ihrer Umgebung gemacht haben, online abrufbar. Im Murgtal ist die Abdeckung, auch mit dem schnellen 4G erstaunlich gut – es gibt in der Region allerdings noch weiße Flecken.

Zwar hatten die Nutzer in den Ortszentren und entlang der B462 überwiegend 4G-Empfang. Allerdings gilt nach wie vor: In der Höhe wird das Netz dünn. In Freiolsheim, Staufenberg, Reichental und Au mussten sich viele Melder mit 2G-Empfang begnügen. Das Surfen im Internet ist damit eine Geduldsfrage.

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INF_Funkloch Foto: None

Auch in Teilen von Forbach, in Bermersbach und Langenbrand sowie an der Schwarzenbach-Talsperre sieht es mau aus. Die Tendenz dort: maximal 2G. Auf dem Kaltenbronn gibt es einige tote Punkte. Dort hatten die Nutzer keinen Empfang. Nach BNN-Recherchen wollen die drei größten Anbieter in Deutschland ihr Netz zwischen Gaggenau und Forbach weiter ausbauen.

Telekom investiert in ihr Netz im Murgtal

In Oberweier ist der Aufbau eines Antennenträgers auf dem Nebengebäude des Rathauses abgeschlossen. Die Installation der Antennen, der Aufbau der Übertragungstechnik und diverse Software-Arbeiten stehen noch aus. Die Telekom will den Standort nach eigenen Angaben Mitte 2020 in Betrieb nehmen.

Es gibt keinen Mobilfunk ohne Masten.

Schon vor 20 Jahren wollte das Unternehmen in Oberweier einen Mobilfunkmast bauen, was der Ort damals aber ablehnte – auch wegen gesundheitlicher Bedenken. „Es gibt keinen Mobilfunk ohne Masten“, betont Telekom-Sprecher Hubertus Kischkewitz gegenüber den BNN. Das Bundesamt habe erklärt, dass es nicht von negativen Auswirkungen durch den Mobilfunk ausgeht.

Weitere LTE-Standorte geplant

Der Standort auf dem Dach der Firma Baden Karton in Obertsrot ist bereits seit Ende August mit LTE-Technik in Betrieb. In Langenbrand läuft unterdessen der Aufbau einer Antennenanlage auf dem Haus der Vereine. Wenn das Wetter mitspielt, sollen die Arbeiten Ende 2020 beendet sein. Laut der Telekom geht die Anlage spätestens im kommenden Jahr ans Netz.

Mobilfunkstandards: 2G, 3G und 4G sind Mobilfunkstandards. Das G steht für Generation. Es gilt: Je höher die Zahl, desto schneller gelingt das Hoch- und Herunterladen von Daten. Alle aktuellen Smartphones unterstützen diese drei Standards. Allerdings müssen Kunden einen Mobilfunk-Vertrag abschließen, der die 4G-Nutzung beinhaltet. Manche Prepaid-Verträge enthalten lediglich 2G und 3G.

Für das Telefonieren ist 2G – auf dem Handy als GPRS oder E (Edge) gekennzeichnet – auskömmlich. Im mobilen Netz ist man damit allerdings im Schneckentempo unterwegs. Internetseiten und Videos laden langsam. Mit 3G lässt sich dagegen komfortabel im Netz surfen.

Schneller ist die vierte Generation: In Deutschland ist sie hauptsächlich unter dem Kürzel LTE (Long Term Evolution) bekannt. Mit LTE lädt ein Youtube-Video schneller als man schauen kann. In einigen Großstädten bieten die Telekommunikations-Unternehmen mittlerweile auch die neueste Generation an: das pfeilschnelle 5G.

Auch in Herrenwies habe man einen geeigneten Standort im Blick. Seit Ende 2018 können die Bewohner von Sulzbach schnelles Internet nutzen. Der Mobilfunkmast, eine Stahlgitter-Konstruktion, steht zwischen Bäumen am Ortsrand.

14 neue Mobilfunkmasten im Landkreis Rastatt

Die Telekom unterhält nach eigenen Angaben 73 Mobilfunkstandorte im Landkreis Rastatt. 23 von ihnen will sie bis 2022 mit der Technik für LTE-Signale erweitern. Im selben Zeitraum sollen 14 weitere Anlagen entstehen.

Das Telekommunikations-Unternehmen steht hinter den Netzen von O2 und E-Plus. Es verfügt über LTE-Standorte in Gaggenau, Michelbach, Bad Rotenfels, Selbach, Ottenau und Hörden.  Auch in Gernsbach, Scheuern, Lautenbach und Obertsrot ist der größte deutsche Anbieter mit LTE-Technik vertreten.

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Im Höhengebiet des Murgtals ist der Mobilfunk-Empfang an vielen Stellen schlecht. Foto: Reinhold Bauer

Weitere LTE-Stationen befinden sich in Forbach, Langenbrand und Gausbach. Wie Telefónica Deutschland mitteilt, haben die Standorte jeweils eine Reichweite von fünf bis zehn Kilometern.

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Neue LTE-Stationen in Gaggenau und Forbach

In den vergangenen Monaten habe man weitere LTE-Stationen in Betrieb genommen, unter anderem in Gaggenau, Forbach und Gausbach.

„Im kommenden Jahr werden wir den Netzausbau im Landkreis Rastatt weiter vorantreiben, indem wir weitere LTE-Sender in Betrieb nehmen“, teilt das Unternehmen auf BNN-Anfrage mit. Auch im Murgtal wolle man die Netzabdeckung mit dem schnellen Mobilfunkstandard verbessern.

Vodafone will Standorte aufrüsten

Das britische Unternehmen unterhält im Landkreis Rastatt laut eigener Aussage 63 Mobilfunk-Stationen – 43 davon mit LTE-Technologie. Damit seien 91 Prozent der Bevölkerung an das LTE-Netz angeschlossen.

Weiße Flecken gebe es dagegen noch beim Empfang innerhalb von Gebäuden. Bis Ende 2020 will Vodafone an fünf Standorten im Landkreis LTE-Technik implementieren.

Schwache LTE-Versorgung in Gaggenau

In Gaggenau sind nach Unternehmensangaben 100 Prozent der Bevölkerung mit Mobilfunk versorgt, allerdings nur 56 Prozent mit LTE. In der Benz-Stadt rüstet Vodafone zwei bestehende Anlagen auf LTE auf.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Netzabdeckung von Telefónica Deutschland , Telekom und Vodafone .

Auch in Gernsbach liegt die Mobilfunk-Versorgung bei 100 Prozent – laut Vodafone verfügen sogar 93 Prozent über LTE. Zwei Stationen werden mit LTE ausgerüstet.

Weisenbach und Loffenau liegen über dem Schnitt

Überraschend gut sind die Zahlen in Weisenbach (Versorgung: 100 Prozent/LTE: 98 Prozent) und Loffenau (Versorgung: 100 Prozent/LTE: 100 Prozent). In beiden Gemeinden plant Vodafone 2020 keine Investitionen.

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Die Gemeinde Weisenbach steht bei der LTE-Versorgung laut Vodafone gut da. Foto: Körner

Das LTE-Schlusslicht ist Forbach: Dort beträgt die Versorgungsrate 82 Prozent. Nur 67 Prozent der Vodafone-Kunden können LTE nutzen. In der Gemeinde unterhält das Unternehmen zwei Stationen. Zusätzliche Standorte sind nicht geplant.

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