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Savas Turanci sammelt Unterschriften

Weiterer Interessent bringt sich für Gaggenauer OB-Wahl in Stellung

Noch sammelt er Unterstützer-Unterschriften – doch am liebsten möchte er ins Gaggenauer Rathaus einziehen: Der Friseur Savas Turanci will bei der Oberbürgermeisterwahl kandidieren.

Savas Turanci, Friseurmeister aus Gaggenau, steht in seinem Salon am Empfang
Wahlkampf im Friseursalon: Savas Turanci will Oberbürgermeister von Gaggenau werden und sammelt aktuell in seinem Geschäft Unterstützer-Unterschriften. Foto: Swantje Huse

Eine Woche vor Ende der Bewerbungsfrist am 6. März für die Gaggenauer Oberbürgermeisterwahl bringt sich ein weiterer möglicher Kandidat in Stellung: Auf Facebook wirbt der 49-jährige Savas Turanci seit Montag um Unterstützerunterschriften.

„Ich bin mit der aktuellen Führung/Gestaltung der Stadt Gaggenau unzufrieden und möchte mich deshalb als Gegenkandidat zu Christof Florus für das Amt des Oberbürgermeisters aufstellen lassen.“

Gaggenauer Friseur hat bisher keine Verwaltungserfahrung

Bisher ist Turanci noch nicht in der Lokalpolitik aufgefallen und gehört auch keiner Partei an. Ein Unbekannter ist er in Gaggenau dennoch nicht.

Der Betreiber des Salons „Haar Kult“ machte als 2015 „Oscarpreisträger“ der Friseurbranche auf sich aufmerksam und wirbt auf seiner Homepage damit, doppelter Guinnessbuch-Rekordhalter beim Aufstecken von Damenfrisuren zu sein.

Ich habe mir das angehört und gedacht, dass ich versuchen kann, das umzusetzen.
Savas Turanci, möglicher OB-Kandidat in Gaggenau

Sein Beruf sei es auch gewesen, der letztlich dafür gesorgt habe, dass Turanci mit einer Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters liebäugelt. „Durch die Kundschaft höre ich immer wieder viele Klagen, dass was verändert werden sollte“, sagt Turanci im Gespräch mit dieser Redaktion. Auch der Kontakt zu den anderen Dienstleistern und Einzelhändlern in der Stadt habe ihm immer wieder gezeigt, dass ein großes Bedürfnis nach Veränderung bestehe. „Ich habe mir das angehört und gedacht, dass ich versuchen kann, das umzusetzen.“

Schwerpunkte sieht er vor allem im Bereich der Genehmigungsprozesse bei Ansiedlungen von Einzelhandel, der Kommunikation mit der Jugend und Problemen mit randalierenden Jugendlichen und Autoposern.

Turanci will frischen Wind ins Gaggenauer Rathaus bringen

Dass er selbst keinerlei Verwaltungserfahrung hat, sieht er dabei nicht als Problem, sondern eher als Pluspunkt: Auf diese Weise komme „frischer Wind“ ins Rathaus.

Auf Facebook wird Turancis Werben um Unterstützer zwiespältig aufgenommen: Während die einen das Engagement loben und nach konkreten Zielen fragen, tun die anderen den Post als Geschwätz ab. Für den möglichen Kandidaten kein Problem: Die Reaktionen aus seinem direkten Umfeld seien „positiv überrascht“ gewesen. „Und es gibt auch schon Unterstützer“, freut er sich.

Turanci ist gebürtiger Heidelberger – unverheiratet, in fester Partnerschaft – und lebt seit mehr als 20 Jahren in Gaggenau. Seine Eltern stammen aus der Türkei, er selbst hat die deutsche Staatsbürgerschaft. Dass er sich als eine Art multikultureller Anlaufpunkt und Kandidat für alle Gaggenauer versteht, zeigt auch sein Post auf Facebook: Hier präsentiert sich Turanci nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Türkisch, Serbisch und Italienisch.

Ich hoffe, dass das bis Freitag klappt.
Savas Turanci über das Sammeln von Unterstützer-Unterschriften

Einen klassischen Wahlkampf plant Turanci indes nicht: Flyer, Plakate oder Infostände werde es nicht geben. Stattdessen stehe er in seinem Salon immer für Fragen und Antworten zur Verfügung. Hier liegen auch die Unterschriftenlisten für mögliche Unterstützer aus: 50 Stück braucht er, um seine Bewerbung einreichen zu können. „Ich hoffe, dass das bis Freitag klappt.“

Wenn genügend Unterschriften zusammenkommen, dann haben die Gaggenauer nach derzeitigem Stand am 2. April die Wahl zwischen mindestens vier Bewerbern um das Amt des Oberbürgermeisters: Neben Amtsinhaber Christof Florus treten der Metallbauer und Jugendfußballtrainer Sven Kimmig sowie Bürgermeister Michael Pfeiffer zur Wahl an (alle parteilos). Savas Turancis Name stünde dann an vierter Stelle auf dem Wahlzettel.

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