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Ein-Stunden-Takt

Grenzüberschreitende Buslinie zwischen Rastatt und dem Elsass nimmt Betrieb auf

Baden und Elsass rücken enger zusammen: Die neue Buslinie 231 führt von Rastatt bis nach Soufflenheim und Seltz.

Bus, Menschen
Politiker aus Baden und dem Elsass geben den Startschuss für die grenzüberschreitende Busverbindung Foto: Anne-Rose Gangl

Berufspendler zwischen Deutschland und Frankreich werden zu Kunden des öffentlichen Nahverkehrs über die Grenze hinweg. Wer auf der anderen Rheinseite seine Freizeit genießen oder ein Restaurant besuchen möchte, steigt auf den Bus um.

Was sich vor über zehn Jahren noch als Vision las, ist seit Montag Realität. Die Buslinie 231 der Verkehrsgesellschaft Rastatt vom Bahnhof Rastatt fährt nun über Wintersdorf mit zwei neuen Ästen bis nach Soufflenheim und Seltz.

Grenzüberschreitende Buslinie gab es bereits in den 1990er Jahren

Schon lange diskutieren Politiker und Behörden im Elsass und in Baden über eine grenzüberschreitende Busverbindung, die es bereits in den 1990er Jahren schon einmal gab. Wegen zu hoher Betriebskosten und mangelnder Fahrgäste wurde sie im Jahr 2000 eingestellt.

Im Weißbuch, das das regionale Verkehrsforum Trans-Pamina vor fünf Jahren veröffentlichte, wurden neue Wege für einen grenzüberschreitenden ÖPNV vorgestellt. Die Beharrlichkeit hat sich gelohnt, denn vor einem Jahr wurde das Thema im Rahmen des Mobilitätspaktes Rastatt nochmals neu angestoßen und die Idee hierzu gemeinsam mit verschiedenen Partnern aus Politik und privaten Unternehmen grenzüberschreitend konkretisiert.

Die neue Verbindung über den Rhein nach Soufflenheim und Seltz verkehrt im Ein-Stunden-Takt. Geregelt werden konnte ein einheitlicher Tarif. So gelten die KVV-Fahrkarten, die in der Wabe 361 für die Fahrt nach Wintersdorf berechtigen, auch zur Weiterfahrt in der grenzüberschreitenden Linie bis nach Soufflenheim und Seltz. Ebenso gelten die Fahrkarten des elsässischen Verkehrsnetzes Fluo 67 zur Weiterfahrt bis nach Rastatt.

Buslinie ins Elsass kostet rund 1,8 Millionen Euro

Die Buslinie wird zunächst im Projekt für drei Jahre getestet. Die Gesamtkosten in Höhe von 1,765 Millionen Euro teilen sich das Verkehrsministerium Baden-Württemberg mit 600.000 Euro, der Landkreis Rastatt mit 360.000 Euro, die Stadt Rastatt mit 210.000 Euro, die Mercedes-Benz-Group mit 200.000 Euro sowie auf französischer Seite die Région Grand Est und die Collectivité Européene d’Alsace mit je 150.000 Euro, die beiden benachbarten kommunalen Zweckverbände Pays Rhénan und Communes de la Plaine du Rhin mit je 35.750 Euro und das Outletcenter Roppenheim The Style Outlet mit 22.500 Euro. Alle Informationen zum Fahrplan und zu den Tarifen sind in einem Flyer zusammengefasst sowie im Internet unter www.kvv.de oder www.fluo.eu/67 zu lesen.

Wir feiern, dass wir ein wenig weiter zusammenrücken, enger miteinander verbunden sind.
Christian Dusch, Landrat

„Wir feiern, dass wir ein wenig weiter zusammenrücken, enger miteinander verbunden sind“, sagte Landrat Christian Dusch (CDU) bei der offiziellen Inbetriebnahme der neuen grenzüberschreitenden Buslinie am Montag im Rastatter Stadtteil Wintersdorf.

„Diese grenzüberschreitende Verbindung schafft für die Menschen der Oberrheinregion schnell und sichtbar einen Mehrwert, denn nun können sie den Rhein auch ohne Auto zügig überqueren“, freute sich Elke Zimmer (Bündnis 90/Die Grünen), Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg. Diese Busverbindung stehe sinnbildlich für eine gelungene deutsch-französische Kooperation und leiste einen bedeutenden Beitrag, um den Klimaschutzzielen näher zu kommen, so die Staatssekretärin.

Dritte Buslinie zwischen Deutschland und Frankreich am Oberrhein

Es ist die dritte grenzüberschreitende Buslinie am Oberrhein, an der sich die Région Grand Est beteilige, sagte die elsässische Regionalrätin Evelyne Isinger. Sie verwies auf die Planungen, im Rahmen des neuen Verkehrskonzeptes Réseau Express Metropolitan Européen noch weitere grenzüberschreitende Verbindungen zu entwickeln. Die vertiefenden Studien, auch zu den fehlenden Brücken, seien am Laufen, so Isinger.

Marco Zwick, Standortverantwortlicher des Mercedes-Benz Werks Rastatt, bezeichnete die Indienststellung der neuen Buslinie als „wichtigen Meilenstein“. Rund 1.000 Mitarbeiter querten als Berufspendler jeden Tag die Grenze zum Werk nach Rastatt.

„Ich wünsche mir, dass sie regen Gebrauch von der Busverbindung nehmen“, so Zwick. Für alle Pendler, die aus der Südpfalz kommen, gibt es die Möglichkeit, den grenzüberschreitenden Bus ins Werk Rastatt ab der Haltestelle Seltz zu nehmen, erklärte Zwick. Christopher Girard, Direktor des Outletcenters Roppenheim, freute sich, denn seine Mitarbeiter können nun ebenfalls mit dem Bus zur Arbeitsstelle kommen.

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