Skip to main content

Beitrag zur Verkehrswende

Achern gibt 1,4 Millionen Euro für Mobilitätsstation am Bahnhof aus

Am Bahnhof in Achern entsteht eine Mobilitätsdrehscheibe. Was dahinter steckt - und wie der Vorplatz damit aufgewertet wird.

Bahnhof Achern / Mobilitätsdrehscheibe in Planung
Aufwertung in Planung: Der Bahnhofsvorplatz wird für 1,4 Millionen Euro neu gestaltet und mit einer Mobilitätsdrehscheibe aufgewertet. Foto: Michael Moos

Der Bahnhof wird zum Dreh- und Angelpunkt der Verkehrswende in Achern: Hier entsteht eine Mobilitätsdrehscheibe mit insgesamt 444 Fahrrad-Abstellplätzen sowie einer Verleihstation für sieben Fahrräder und zwei Elektroautos.

Der Gemeinderat stellte am Montagabend einstimmig die Weichen für das vom Heidelberger Planungsbüro Re2area vorgelegte Konzept zur Neuordnung des Bahnhofsvorplatzes.

Für das Projekt will die Stadt Achern 1,4 Millionen Euro ausgeben, dafür erwartet sie einen Zuschuss von 500.000 Euro aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg.

Am Bahnhof in Achern ist ein offenes „Fahrradparkhaus“ geplant

Re2area, in Achern durch Planungen auf dem Glashüttengelände, am Achernsee und in der Martinstraße bekannt, hatte die Planungen für den Bahnhofsplatz übernommen, nachdem sich das ursprünglich beauftragte Büro „Stete-Planung“ (Darmstadt) nach Angaben der Stadtverwaltung „kapazitätsbedingt“ nicht zur Fortsetzung seiner Arbeit imstande sah.

Der Bau- und Umweltausschuss hatte die neue Planung Ende Oktober in nichtöffentlicher Sitzung gebilligt und dem Gemeinderat einhellig die Zustimmung empfohlen.

Unter dem Strich wurde die Planung etwas abgespeckt – unter anderem fehlt die ursprünglich vorgesehene Fußgängerverbindung über die nahe Eisenbahnstraße. Zentrales

Element des neuen Konzepts ist ein überdachtes, offenes „Fahrradparkhaus“ mit 88 doppelstöckigen Fahrradschließfächern und 156 Doppelstockparkern.

Hinzu kommen 28 Schließfächer mit Lademöglichkeiten für E-Bike-Akkus, eine Servicestation mit Fahrradwerkzeug sowie ein Trinkbrunnen. Das Dach der Holzkonstruktion wird begrünt und mit integrierten Fotovoltaik-Elementen versehen.

Als Standort wurde der nordöstliche Teil des Bahnhofsvorplatzes ausgewählt, dafür entfallen an dieser Stelle 28 Auto-Stellplätze. Die bestehenden gläsernen Fahrradüberdachungen bleiben nach dem neudeutschen Motto „Re-Use“ erhalten, sollen aber optisch überarbeitet werden.

Die bestehenden und bei den Pendlern sehr beliebten 120 städtischen Fahrradgaragen bleiben in der Summe erhalten, werden aber optisch aufgewertet, verlegt und neu angeordnet.

Zwischen der vorhandenen Straße und dem Fahrradparkhaus entsteht ein neuer, mit Grüninseln und Bäumen belebter zentraler Platz, der auch mit Sitzmöglichkeiten für die Wartenden ausgestattet werden soll.

Insgesamt streben die Planer eine stärkere Begrünung des Bereichs vor dem Bahnhof an: Unter anderem werden entlang des zentralen Zugangs zum Bahnhof wieder Bäume gepflanzt.

Oberbürgermeister Klaus Muttach (CDU) wies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Deutsche Bahn als Eigentümerin der Flächen die Umgestaltung „tolerieren“ werde.

Gemeinderat Achern freut sich über geplantes Projekt am Bahnhof

Der Gemeinderat knüpft hohe Erwartungen an die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Es gab viel Lob für das vorgelegte Konzept. Gleichzeitig herrschte Freude über die bis heute sichergestellte Funktionalität des 1993 eröffneten Bahnhofs als „Visitenkarte der Stadt Achern“.

Jener suche entlang der erneuerten Rheintalbahn seinesgleichen und erfahre nun mit der Mobilitätsdrehscheibe als Beitrag der Stadt Achern zur Verkehrswende eine Aufwertung.

In die allgemeine Begeisterung mischte sich allerdings die Sorge um den Bestand der neuen Anlagen, die zum Leidwesen aller ebenfalls zum Ziel eines sinnlosen Vandalismus werden könnten.

CDU-Fraktionschef Karl Früh sprach darüber hinaus mit Blick auf den Bahnhof von einem „derzeit ungepflegten Zustand“ und von „Schmuddelecken“. Muttach widersprach nicht: „In Sachen Unterhalt gibt es noch deutlich Luft nach oben“ und meinte: „Wir wünschen uns in dieser Hinsicht mehr Engagement seitens der Bahn.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang