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Wilhelm-Schechter-Straße wird Teil des Rathausplatzes

Gemeinderat stellt die Weichen: Zentrale Plätze in Achern werden neu gestaltet

4,9 Millionen Euro investiert die Stadt Achern in die Neugestaltung der zentralen Plätze rund um das Rathaus. Es geht um eine attraktivere Innenstadt und mehr Aufenthaltsqualität.

Rathausplatz in Achern
4,9 Millionen Euro investiert die Stadt Achern in die Neugestaltung der zentralen Plätze rund um das Rathaus. Es geht um eine attraktivere Innenstadt und mehr Aufenthaltsqualität. Foto: Michael Moos

Am Ende gab es eine deutliche Mehrheit: Nur zwei Ratsmitglieder haben sich bei der entscheidenden Abstimmung zur Neugestaltung der zentralen Plätze rund um das Acherner Rathaus gegen die von den Planern vorgesehene Einbeziehung der Wilhelm-Schechter-Straße in den Rathausplatz ausgesprochen.

Die Frage hatte an Bedeutung gewonnen, nachdem sich der Verein für Handel und Gewerbe „Achern aktiv“ gegen diese Lösung gestellt hatte.

Abgesehen von der teilweisen Schließung der Wilhelm-Schechter-Straße herrschte im Gemeinderat aber Einigkeit über die Grundzüge der Planung, die am 8. März bereits im Bau- und Umweltausschuss zur Diskussion stand.

Kosten von 4,9 Millionen Euro für Neugestaltung des Acherner Rathausplatz

Wie berichtet, soll die mit Kosten von 4,9 Millionen Euro veranschlagte Neugestaltung von Rathausplatz und Marktplatz im Sommer 2023 abgeschlossen sein. Grundlage der Planungen ist die Variante „Tulpenbäume“, die im Dezember unter vier Vorschlägen das Rennen gemacht hatte.

Blickfang ist ein in den Bodenbelag eingelegtes, beleuchtetes Schmuckband, das den beiden Plätzen eine optische Klammer gibt und Erinnerungen an die von vielen Bürgern gewünschte, vom Gemeinderat am Ende aber verworfene Planvariante „Achat“ weckt.

Gestaltungsmerkmale sind die großkronigen Bäume und ein in den Boden integriertes Wasserdüsen-Feld vor dem Rathaus. Akzente setzt ferner die Einbeziehung der Hauptstraße, um den Übergang vom Rathausplatz zum Adlerplatz zu betonen.

Wilhelm-Schechter-Straße löst in Achern Diskussionen aus

Das und die teilweise Schließung der Wilhelm-Schechter-Straße löste bei „Achern aktiv“ kritische Fragen aus. Die Neugestaltung der zentralen Plätze sei „erforderlich und sehr erfreulich“, erklärte Vorsitzender Philipp Schäfer.

Er warnte jedoch vor negativen Auswirkungen auf den Kaufkraftzufluss, wenn die Funktion der Hauptstraße verändert und die Wilhelm-Schechter-Straße als Teil des bewährten Konzepts „gute Parkmöglichkeiten und kurze Wege“ nicht mehr zur Verfügung stehe.

Er frage sich, warum dem Gemeinderat keine alternative Planung für die Hauptstraße vorgelegt wurde und warum man sich nicht für eine gestalterisch gleichwertige „Shared-Space-Einbahnstraße“ für die Wilhelm-Schechter-Straße entscheiden könne.

Außerdem bemängelte Schäfer eine Debatte über eine Überdachung des Rathausplatzes nach dem Beispiel des Offenburger Marktplatzes.

Mehr Platz für Gastronomie soll entstehen

Bei einer deutlichen Mehrheit im Rat fanden die Einwendungen Schäfers jedoch kein Gehör. „Wir opfern die Wilhelm-Schechter-Straße für eine große Lösung, die mehr Aufenthaltsqualität und mehr Raum für die Gastronomie bietet“, gab CDU-Fraktionschef Karl Früh die Richtung vor.

Er sei sicher, „dass dieser Straße nicht viele Menschen nachtrauern werden“. Dem widersprach Thomas Kohler im Namen der Freien Wähler. Die Wilhelm-Schechter-Straße habe als eine der wichtigen Ost-West-Verbindungen durchaus eine Bedeutung. Unter Abwägung aller Argumente würde eine Beibehaltung dieses Straßenabschnitts letztlich aber der gewollt großzügigen Platzgestaltung im Wege stehen. In jedem Fall zu begrüßen sei die optische Verbindung zum Adlerplatz.

Von einer „gelungenen Planung“ sprach Jutta Römer (ABL). Der Verzicht auf die vorgesehene Teilschließung der Wilhelm-Schechter-Straße würde sich nach Überzeugung der ABL störend auf die Qualität des Rathausplatzes auswirken. Mit der Freizügigkeit und Größe des Platzes argumentierte auch Martin Siffling (Die Grünen).

Die Planungen gehen nach dem zustimmenden Beschluss des Gemeinderats in die nächste Phase. Hier soll es dann auch Antworten geben auf den von einem Bürger vorgetragenen Wunsch nach einem barrierefreien und nicht an einem Seiteneingang liegenden Zugang zum Rathaus. Des weiteren steht die Forderung der Freien Wähler nach einer Art Kiosk im Raum.

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