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Ort der Kreativität und Begegnung

Illenau-Werkstätten erhalten mehr Geld von der Stadt Achern

Kunstsommer, Basare und der Allerhandmarkt: Das sind die bekanntesten Angebote der Illenau-Werkstätten in Achern. Hier treffen sich Menschen aus allen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten. Nun soll das Angebot erweitert werden.

Illenau-Werkstätten Achern
Erfolgsgeschichte: Die Illenau-Werkstätten bieten ein breites Angebot für Menschen aus allen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten. Foto: Michael Moos

Ein Ort für Kultur, Kreativität und Bewegung sowie ein interkultureller Treffpunkt für Menschen aus allen Altersgruppen – das sind die Illenau-Werkstätten. Gegründet, entwickelt und bis heute geführt von einem Verein, hat sich die Einrichtung in den ehemaligen Stallungen der einstigen Heil- und Pflegeanstalt zu einem Vorzeigeprojekt entwickelt.

Um das heute bereits umfangreiche Angebot auszubauen und Kräfte zu bündeln, will die Stadt dem Verein nun unter die Arme greifen: Am kommenden Montag entscheidet der Gemeinderat über die finanzielle Förderung einer Verwaltungsstelle. Dafür stehen im aktuellen Doppelhaushalt 30.000 Euro bereit.

Dass das Geld freigegeben wird, daran zweifelt niemand. Im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats gab es neben vielen lobenden Worten eine entsprechende einstimmige Empfehlung an den Gemeinderat.

Lobende Worte vom OB

Oberbürgermeister Klaus Muttach (CDU) ist beeindruckt angesichts der von den Illenau-Werkstätten ausgehenden „bewegenden Energie“ und würdigte die Einrichtung als „unverzichtbaren Teil der Erfolgsgeschichte der Illenau“. Sprecher aller Fraktionen waren sich im Übrigen darin einig, dass die Illenau-Werkstätten mit Blick auf die gesellschaftlichen Veränderungen letztlich auch wesentliche kommunale Aufgaben erfüllt.

Vereinsvorsitzender Klaus Pflüger hatte zuvor über das umfangreiche Angebot und die vielfältige Arbeit des Vereins informiert „Wir sind ständig dabei, neue Ideen zu entwickeln.“ Die bekanntesten Veranstaltungen in den Werkstätten sind der Kunstsommer, verschiedene Basare, der Allerhandmarkt sowie handwerkliche Aktivitäten.

Darüber hinaus haben sich die Illenau Werkstätten seit Beginn zu einem sozialen Begegnungsort entwickelt – hier kommen Menschen aller Altersgruppen und mit unterschiedlichen kulturellen Biografien zu vielfältigen Aktivitäten zusammen.

Dazu gibt es Projekte zur Förderung von Integration initiiert wie der vom Frauenforum organisierte Interkulturelle Frauentreff, das Café International oder das Projekt „Mahabar“, ein wöchentlicher Treffpunkt für junge Geflüchtete. Seit 2019 trifft sich der „Familiengarten“, eine Gruppe junger Familien mit kleinen Kindern, regelmäßig in den Illenau Werkstätten.

Erzählcafé, Mittagstisch, Sprachcafé

Auf den sich verändernden gesellschaftlichen Bedarf reagieren wollen die Illenau-Werkstätten unter anderem mit einem Erzählcafé, einem Mittagstisch aus übrig gebliebenen Lebensmitteln sowie mit einem Sprachcafé für Frauen mit Migrationshintergrund, die Deutsch lernen möchten.

Die Arbeitsweise der Illenau-Werkstätten sei nicht vergleichbar mit der anderer Vereine, so Pflüger. Tägliche Erreichbarkeit im Büro sowie Präsenz auf dem Gelände seien Voraussetzungen für einen gelingenden Betrieb.

Die gesamte arbeitsintensive Verwaltungsarbeit werde durch eine fest angestellte Mitarbeiterin (50-Prozent-Stelle), drei geringfügig Beschäftigte und zwei ehrenamtlich Tätige erledigt. Zusätzlich arbeiten zwei Mitarbeiter mit geringfügiger Beschäftigung in den Werkstätten. In Zusammenarbeit mit der Kommunalen Arbeitsförderung betreuen sie Langzeitarbeitslose und kümmern sich um die Instandhaltung der Einrichtung. Personalverwaltung, Buchhaltung, EDV und Hausmeisterarbeiten werden von Ehrenamtlichen übernommen.

Weit mehr als 5.000 Arbeitsstunden pro Jahr sind dazu nötig, so Pflüger. Die Kosten für den laufenden Betrieb und die Einrichtung bringt der Verein im Wesentlichen selbst auf, ebenso die finanziellen Mittel für Ausbau und Erweiterung der Räume und die Instandhaltung des Gesamtareals. Die Stadt übvernimmt bislang nur die Betriebskosten von maximal 10.000 Euro jährlich.

Mit der Schaffung einer Verwaltungsstelle sollen die beiden bisherigen, hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen – eine Kulturwissenschaftlerin und eine Sozialwissenschaftlerin von der täglichen Verwaltungsarbeit entlastet werden. Sie sollen sich wieder verstärkt der konzeptionellen Arbeit widmen können.

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