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Im Herbst ist Finale

Heiße Küchen-Battles um den Titel „Koch des Jahres“ in Achern

400 Koch-Talente aus ganz Deutschland wollten dabei sein, aber nur einer kann Spitzen-Chef des Jahres werden.

Matias Acuña, Souschef im Restaurant „Nigrum“ bewirbt sich um den Titel „Koch des Jahres“. In Achern fand der Vorentscheid zu dem Wettbewerb statt.
Matias Acuña, Souschef im Restaurant „Nigrum“ in Baden-Baden bewirbt sich um den Titel „Koch des Jahres“. In Achern fand der Vorentscheid zu dem Wettbewerb statt. Foto: Julian Redondo Bueno

Für sie könnte die Karriere bald so richtig durchstarten. Beim Vorentscheid zum „Koch des Jahres“ 2023 schafften fünf Küchenchefs und eine junge Küchenchefin den Sprung ins große Finale des Wettbewerbs. Der wird im kommenden Herbst in Bonn ausgetragen.

Zwei Tage waren die Augen der internationalen Koch-Elite auf Achern gerichtet. In den Räumen der „Scheck In Kochfabrik“ drehte sich alles um das Thema „Fine Dining“.

Hochdekorierte Spitzenköche aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich, darunter auch der frisch gebackene Zwei-Sterne-Chef Thorsten Bender aus Karlsruhe, waren angereist, um dem hoffnungsvollen Köche-Nachwuchs beim Wettkochen über die Schulter zu schauen.

Wichtiger Termin für alle Spitzenköche

Der Vorentscheid zum Finale hat im Terminkalender von Sterneköchen, Food-Experten, Medienvertretern und wichtigen Playern der Gastro-Szene längst einen festen Platz eingenommen. Sie treffen sich nicht nur, um den Anwärter auf den „Koch des Jahres“ zu küren, sondern auch, um im Rahmenprogramm des Wettbewerbs zu netzwerken.

Die 16 angetretenen Küchenteams hatten für den Küchen-Battle ganz bestimmte Aufgaben zu bewältigen. Im Hauptwettbewerb ging es darum, in nur fünf Stunden, ein drei-gängiges Menü zu kochen. Die Speisenfolge sollte aus einem Tartar, einer Hauptspeise mit Spanferkel und einem veganen und zuckerfreien Dessert bestehen.

„Koch des Jahres“ mit drei Kandidaten aus Baden

Aus Baden hatten sich drei aufstrebende Küchenchefs um den Titel beworben: Riccardo Ponti vom „Gioias Restaurant“ in Rheinau. Er konnte sich bereits im vergangenen Jahr den Titel „Nachwuchskoch des Jahres“ sichern.

Außerdem am Herd: Matias Acuña, Souschef im Restaurant „Nigrum“ in Baden-Baden und Sascha Lein vom „Silberberg“ in der Traube-Tonbach in Baiersbronn.

Keiner der drei Badener schaffte es in Finale. Dort werden im Herbst fünf Küchenchefs und eine Küchenchefin um den Titel kämpfen. Sie heißen: Miguel Marques, Souschef aus dem „Alois Fine Dining by Dallmayr“ in München, Marcel Förster, Küchenchef im Düsseldorfer „Agata‘s“, Antonio Amer Baqué arbeitet als Souschef im Restaurant „Facil“ in Berlin. Die einzige Frau im Wettbewerb, Entihal Kathib, Demichef de Partie, Restaurant „LEVI - Leonardo Royal Hotel Nürnberg“ konnte sich ebenfalls für Finale qualifizieren.

Bei der Küchenparty am späten Abend wählte das Publikum dann zwei weitere Finalisten aus. Sie heißen Simon Bantle, Souschef im „Epoca by Tristan Brandt“, aus Flims in der Schweiz. Außerdem: Marcel von Winckelmann, Küchenchef im „Landgasthof zum Müller“ in Ruderting.

400 Köche und Köchinnen wollten „Koch des Jahres“ werden

Das Konzept „Koch des Jahres“ kommt ursprünglich aus Spanien und wurde von Geschäftsführerin Nuria Roig 2010 nach Deutschland gebracht. Der Titel ist nach Angaben der Veranstalter inzwischen einer der renommiertesten Wettbewerbe der Gastro-Branche. 400 junge Köchinnen und Köche hätten sich 2023 dafür beworben.

Dass er weder so französisch noch so elegant wie Michelin oder Gault&Millau klingt, ist für die Teilnehmer unerheblich. Beim Vorentscheid in Achern ist die Branche eher unter sich. Vom Fernsehkoch bis zum Sterne-Chef, von den Vertretern der großen Player in der Lebensmittelindustrie bis hin zu Fachjournalisten.

Es ist ein Karrieresprungbrett.
Nuria Roig, Organisatorin

Für den ehrgeizigen Nachwuchs ist es der perfekte Ort, um Aufmerksamkeit und Anerkennung zu erhalten. Ihnen geht es vor allem ums Kochen.

Aber letztlich auch ums Netzwerken. Um Kontakte zu Lieferanten – egal ob sie hochwertige Jakobsmuscheln aus Norwegen oder die neueste Generation von Geschirrspülern vertreiben. Vor allem aber: „Es ist ein Karrieresprungbrett.“ Da ist sich Nuria Roig sicher.

Echtes Küchenbattle statt geheimen Test

Von der Ruhe und der Diskretion der Tests des berühmten Guide Michelin, ist dieses Acherner Küchen-Battle meilenweit entfernt. Die Regeln sind klar: In zwei Vorfinalen treten je acht Teilnehmer und Teilnehmerinnen gegeneinander an.

Thorsten Bender vom Restaurant Sein in Karlsruhe. Michelin-Chef seit 2019.
Thorsten Bender vom Restaurant Sein in Karlsruhe. Michelin-Chef seit 2019. Foto: Jan Pallmer/Janquadrat Filmproduktion

Pro Vorfinale kürt eine Jury renommierter Spitzengastronome zwei Finalisten. Zwei weitere Finaltickets werden im Rahmen der Küchenparty, die im Anschluss an den Wettbewerb stattfindet, als Wild Card vergeben – dabei entscheidet nicht die Jury, sondern die Gäste.

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