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Zahlen vorgestellt

Mehr Unfälle im Bereich des Polizeireviers Achern/Oberkirch: Wer davon besonders betroffen ist

Die Zahl der Verkehrsunfälle in der Region ist leicht angestiegen. Zumindest eine gute Nachricht gibt es dabei: Die Menge der Unfälle, bei denen Menschen tödlich verunglücken, bleibt auf einem niedrigen Niveau.

Ein Schulkind fährt mit seinem Fahrrad eine Straße entlang.
Zehn Unfälle auf Schulwegen verzeichnet die Polizei in der Region 2023. Foto: Marijan Murat/dpa

Mehr Verkehrsunfälle als im Vorjahr hat die Polizei 2023 im Bereich des Reviers Achern/Oberkirch verzeichnet. Den größten Anstieg gab es dabei bei den Unfällen, die auf dem Schulweg passiert sind.

„Da hatten wir 2023 tatsächlich ein Problem“, sagte Marco Knöpfler, stellvertretender Revierleiter, bei der Vorstellung der Unfallbilanz.

Zehn Unfälle zwischen dem Wohnort und der Schule waren es im vergangenen Jahr im ganzen Revierbereich, im Vorjahr nur drei. „In der Regel sind das Fahrradunfälle“, sagt Knöpfler.

So auch einer der Unfälle, der sich in Oberkirch ereignet hat: Ein Paketdienstfahrer hatte sich nicht an den nötigen Seitenabstand zu einer jungen Radfahrerin gehalten. Sie stürzte, das Fahrzeug überrollte das Bein der Schülerin.

Abstände zu Radfahrern werden laut Polizei oft nicht eingehalten

„Diese Abstände werden oft nicht eingehalten, viele Leute wissen das nicht einmal“, sagt Knöpfler. Mindestens 1,50 Meter sind es im Ort, mindestens zwei Meter außerorts.

Die meisten Schulwegunfälle, nämlich jeweils drei, verzeichnete die Polizei in Achern und Oberkirch, dazu kamen zwei in Renchen sowie jeweils einer in Kappelrodeck und Lauf. Dabei seien die Schulwege ein Thema, in das die Polizei viel Energie investiere, durch Verkehrserziehung und das Üben für den „Fahrradführerschein“ in der Grundschule zum Beispiel.

Die Acherner Fahrradstraße wurde unter anderem eingerichtet, um den Weg der Schüler sicherer zu machen. Nach Ansicht der Polizei erfüllt sie ihren Zweck.

Die Zahl der Fahrradunfälle insgesamt ist unterdessen weiter leicht gestiegen (von 111 im Jahr 2022 auf 118 im Jahr 2023), nachdem sich in der Corona-Zeit viele Menschen Räder zugelegt hatten, so Knöpfler.

Die meisten dieser Unfälle ereigneten sich in den Städten, wo Radler auch mal nebeneinander fahren, vielleicht am Bordstein hängen bleiben und stürzen. Die Waldgebiete, in denen es insbesondere an den Wochenenden voll wird, seien dagegen kein Schwerpunkt.

Gar kein Thema in der Statistik sind derweil E-Scooter: „Wer hier in der Region einen E-Roller hat, kann damit auch fahren. Unfälle gibt es eher in den Städten, an denen jeder an jeder Straßenecke einen Roller mieten kann.“

Wir hoffen, dass sich dieser Trend fortsetzt.
Marco Knöpfler
Stellvertretender Revierleiter

Insgesamt steigt die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle seit der Pandemie stetig leicht an: 2023 waren es, die Autobahn ausgenommen, 1.738 Unfälle, im Jahr zuvor noch 1.672. Allein in Achern ereigneten sich 813 Unfälle. Ein hohes Niveau, das aber sinke, sagt Knöpfler. „Wir hoffen, dass sich dieser Trend fortsetzt.“

Während es im ganzen Revierbereich 2023 ähnlich viele Schwerverletzte (53) und bei Unfällen getötete Personen (zwei) gab wie in den Vorjahren, nahm die Zahl der Leichtverletzten zu: Die Zahl stieg von 252 auf 286 Personen.

Zu den häufigsten Ursachen für diese Unfälle zähle eine zu hohe Geschwindigkeit, so Knöpfler, dazu kämen Unfälle beim Abbiegen und Vorfahrtsverletzungen.

Tödlich gingen Unfälle zweimal aus: So starb im Juli ein Radfahrer in Bad Peterstal-Griesbach, der talwärts fuhr, vor einer Linkskurve von der Straße abkam und – ohne Helm – gegen eine Schutzplanke stieß.

Tragisch, aber wäre aus unserer Sicht nicht vermeidbar gewesen.
Marco Knöpfler
Stellvertretender Revierleiter

Auf der Kreisstraße 5312 zwischen Memprechtshofen und Wagshurst starb im Oktober ein Motorradfahrer, der ein Auto überholte und danach von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum fuhr. „Beides ist tragisch, aber wäre aus unserer Sicht nicht vermeidbar gewesen“, so Knöpfler.

Wirkliche Unfall-Brennpunkte gibt es in der Region unterdessen nicht, sagt Revierleiter Thomas Straub, wohl aber eine Häufung an den Kreisverkehren, an der Acherner Autobahnauffahrt, dem Scheck-In-Kreisel oder am Wilden Mann zum Beispiel.

„Da wird man sich in Zukunft Gedanken machen müssen, ob man daran irgendwann baulich etwas ändern will.“

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