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Bürgerfragestunde

Oberachern: Warum Eltern und Stadt bei Ganztagesbetreuung nicht einer Meinung waren

Eine verlässliche Ganztagesbetreuung von Kindergarten- und Schulkindern wird immer wichtiger. Eltern aus Oberachern sprachen deshalb im Acherner Gemeinderat vor.

Kinderrucksäcke hängen in einer Garderobe einer Kita. (zu dpa: «Anschreien und schlagen - wenn Kita-Kinder Gewalt ausgesetzt sind») +++ dpa-Bildfunk +++
Um die verlässliche Ganztagsbetreuung ihrer Kinder sorgten sich Eltern aus Oberachern und nutzten deshalb die Bürgerfragestunde des Gemeinderats. Foto: Christophe Gateau picture alliance/dpa

Wenn sich vor einer Sitzung des Acherner Gemeinderats eine Gruppe Menschen vor dem Bürgersaal des Rathauses wartet, dann deutet das in der Regel auf Gesprächsbedarf in der Bürgerfragestunde hin. Eltern von Grundschulkindern aus Oberachern haderten damit, dass ein beträchtlicher Teil von ihnen bangen musste, ob ihre Kinder einen Platz in der Ganztagsbetreuung finden.

Wir wollen nicht, dass sich diese Situation 2024 wiederholt.
Eltern
aus Oberachern

Ungewisse Aussichten, ob das Kind betreut werden kann, Absagen bei Platzanfragen: Wenn die Eltern beide berufstätig sind, teilweise sogar selbstständig, wird das zum Problem. Inzwischen ist die Geschichte geklärt. „Wir wollen nicht, dass sich diese Situation 2024 wiederholt“, so der Tenor der Eltern aus Oberachern. OB Klaus Muttach (CDU) verdeutlichte, in der Gesamtstadt gebe es in den Kindertageseinrichtungen und den Grundschulen die Struktur, die eine durchgängige Betreuungszeit von 6,5 Stunden garantiere.

Dieses Betreuungsangebot nehmen Eltern für ihre Kinder sehr gern an, sagt die Stadt. Das gelte auch, wenn alternativ ein Ganztagsangebot zur Verfügung steht. Ein „ausreichendes Ganztagsbetreuungsangebot haben wir neben Kindertageseinrichtungen in der Kernstadt auch an der Gemeinschaftsschule.“ Damit stehe auch Eltern im Vollzeitberuf in Achern „eine ausreichende Betreuung für ihre Kindergarten- und Grundschulkinder“ zur Verfügung.

Hort in Oberachern inzwischen unter städtischer Regie

In Oberachern als zweitgrößtem Stadtteil nach der Kernstadt gibt es aufgrund einer Elterninitiative schon längere Zeit neben dem städtischen Angebot der Schulkindbetreuung einen Hort, verdeutlicht Muttach in einer Stellungnahme. Inzwischen seien die Eltern aus diesem Projekt ausgestiegen, weil ihre Kinder die Schule verlassen haben. Die Stadt führe das Angebot fort und habe, mangels weiterer Elterninitiativen, die Trägerschaft übernommen.

Den Hinweis aus der Bürgerfragestunde, dass Anfragen nach Hortplätzen „zu zwei Drittel abgelehnt“ worden seien, kann die Stadtverwaltung nach einem Gespräch mit Hortleiterin Susanne Jahnel nicht bestätigen. Alle Kinder, die einen Hortplatz wünschten, konnten versorgt werden, so Muttach. Lediglich konnten nicht alle ihre Wunschwochentage erhalten. Dafür gab es ein Alternativ-Angebot.

In einem Fall handelte der Oberbürgermeister sogar persönlich

In einem Fall handelte Muttach persönlich. Eine Mutter hatte ihn beim Jubiläums-Kindergartenfest in Oberachern angesprochen. Für die Alleinerziehende habe die Stadt dann von Dienstag bis Freitag eine ganztägige Hortbetreuung ermöglicht und montags die 6,5 Stunden umfassende Schulkindbetreuung. In Einzelfällen könne kein Fünf-Tages-Angebot für eine Ganztagsbetreuung gemacht werden. Um Kapazitäten besser zu nutzen, werden Betreuungsplätze schon mal geteilt. Doch in Einzelgesprächen fand sich immer eine individuelle Lösung, so der OB.

Dass die Verwaltung nicht erreichbar war, stimme so nicht, sagte Muttach. Auch er sei jederzeit ansprechbar und beantworte E-Mails in der Regel binnen eines Tages.

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