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Kooperation mit zwei Firmen

Unternehmen aus Achern schafft Innovatives für die Deutsche Bahn

Das Acherner Unternehmen Beton Müller aus Achern hat gemeinsam mit zwei weiteren Firmen eine innovative Idee entwickelt. Die hilft der Deutschen Bahn.

Die drei Mittelständler Beton Müller, Hilberer Schrauben und Röser Ingenieurbeton stellen gemeinsam Betonmastfundamente für die Bahn als Fertigteile her. Von links: Dominic Decker, Alexander Bohnert, Frank Röser, Peter Zimmermann, Sascha Bähr, Patrick Kleinhans, Enrico Strack, Simone Faißt, Gregor Peters, Joachim Strack.
Die drei Mittelständler Beton Müller, Hilberer Schrauben und Röser Ingenieurbeton stellen gemeinsam Betonmastfundamente für die Bahn als Fertigteile her. Foto: Berthold Gallinat

Aktuell sind in Deutschland 62 Prozent des bundeseigenen Schienennetzes elektrifiziert, die Deutsche Bahn peilt bis 2030 die 75 Prozent an. Dafür bedarf es Oberleitungsmasten.

Für die Montage solcher Oberleitungsmasten haben das Acherner Unternehmen Bernhard Müller Betonsteinwerk GmbH (Beton Müller), die Firma Wilhelm Röser GmbH&Co.KG (Röser Ingenieurbeton) in Neresheim-Dorfmerkingen und Hilberer Schrauben GmbH in Berghaupten (Hilberer Schrauben) in Kooperation eine innovative Idee entwickelt, die das Montieren solcher Oberleitungsmasten deutlich verkürzt und erleichtert.

Jetzt stellten die Geschäftsführer Joachim Strack, Frank Röser und Gregor Peters ihre Produktionsidee auf dem Firmengelände des Werks vor.

Sie besteht darin, für diejenigen Oberleitungsmasten, die auf mächtigen Betonsockeln befestigt sind, diesen Betonsockel als Fertigfundament herzustellen, sodass das Fundament für den Oberleitungsmast nicht mehr vor Ort aus Beton gegossen werden muss, sondern einfach nur auf die Bohrgründung am Gleis aufgestülpt und befestigt werden kann. Der Oberleitungsmast kann dann anschließend einfach auf das Fundament aufgesetzt und verschraubt werden.

Erster Kontakt in Bad Peterstal-Griesbach

Auf einem der regelmäßigen vom Landtagsabgeordneten Willi Stächele (CDU) initiierten „Dialoge Dollenberg in Bad Peterstal-Griesbach kamen Joachim Strack und Gregor Peters (Hilberer) ins Gespräch und fanden zusammen.

Mit Frank Röser ist Strack über die Firma Röser Ingenieurbeton schon eine ganze Zeit lang in enger Kooperation. „Die Idee mit den Fertigfundamenten für die Bahn ging mir schon länger durch den Kopf“, teilte Strack bei der Vorstellung des gemeinsamen Produkts mit, „aber erst über die Verbindung zu Hilberer konnte sie konkrete Form annehmen.“

Mit der gemeinsamen Idee war es aber nicht getan. Um mit der Bahn überhaupt ins Geschäft zu kommen, bedurfte es einer herstellerbezogenen Produktqualifikation. „Da war ein richtig dickes Brett zu bohren“, blickte Strack zurück und dankte dafür insbesondere Ingenieur und Betontechnologe Frank Röser: „Ohne ihn hätten wir das nicht geschafft.“

Nach einem Jahr erhielt Beton Müller von der „Qualitätssicherung Beschaffung Infrastruktur Deutsche Bahn AG“ die herstellerbezogene Produktqualifikation zur Produktion von Betonmastfundamenten. Diese gilt bis zum 24. Januar 2027, aber regelmäßige Audits gehören dazu, das nächste steht am 12. März an.

Acherner Firma baut auf kompetentes Team

„Es geht dabei um die Prozesssicherheit, damit, wie in einer industriellen Fertigung, jedes Teil, das produziert wird, exakt den gleichen Qualitätsstandard hat“ stellte Strack heraus, „dafür bedarf es im Betrieb eines absolut zuverlässigen und kompetenten Teams.“

Stellvertretend dankte er in seinem Haus Sascha Bähr als Konstrukteur, Alexander Bohnert als Betontechnologen, Peter Zimmermann für die Frischbetonzubereitung und Dominic Decker für die Produktion.

Gregor Peters bestätigte Stracks Dank an das Team und betonte, dass man in einer Firma das Produkt immer zweimal verkaufen müsse: zum einen mental und motivierend an die Mitarbeiter, sodass sie all ihr Engagement hineinlegten, zum anderen an den Kunden, der nur zufrieden sei, wenn das Produkt seinen Wünschen und Vorstellungen entspreche.

Schließlich müssten die Fertigteile auch verkauft werden. „Wir leben vom Verkauf“, so Peters, „und können nur Erfolg haben, wenn auch die Vertriebsarbeit erfolgreich ist.“ Dafür lobte er Vertriebsleiterin Simone Faißt.

Projekt in Dortmund steht an

Aktuell haben die drei Unternehmer bereits einen Auftrag für ein Elektrifizierungsprojekt in Dortmund in ihren Auftragsbüchern. „Toll wäre“, so Gregor Peters, „wenn wir in diesem Jahr 500 Produkte verkaufen und damit mehr als eine halbe Million Euro Umsatz erreichen könnten.“ Alle drei Betriebe sind als familiengeführte Mittelstandsbetriebe Beleg für die innovative Kraft des Mittelstands.

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