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Endspurt vor der Wahl

Wie die OB-Kandidaten in Achern auf die Frage von Bürgern reagieren

Bei der Kandidatenvorstellung der Stadt hatten auch die Wähler das Wort. Die interessierten sich unter anderem dafür, wie die Bewerber mit Katastrophen umgehen wollen.

Publikum in Sporthalle
Großes Interesse zeigen die Acherner Wähler: Gut 600 verfolgten am Montagabend die offizielle Kandidatenvorstellung der Stadt in der Hornisgrindehalle mit. Foto: Roland Spether

„Ich will noch eine Wahlempfehlung aussprechen“, sagt Klaus Muttach an die gut 600 Besucher in der Hornisgrindehalle gerichtet. Die hatten zuvor mitverfolgt, wie sich die vier Bewerber um Muttachs Nachfolge als Oberbürgermeister bei der Kandidatenvorstellung der Stadt Achern präsentiert hatten.

„Sprechen Sie Ihre Nachbarn und Freunde an, damit die alle auch zur Wahl gehen.“ Es sei wichtig, nicht nur ein Wahlergebnis zu bekommen, sondern eines, das dem Sieger oder der Siegerin auch den nötigen Rückhalt gebe.

Um den zu bekommen, stellen sich die vier Kandidaten zunächst in jeweils 15 Minuten langen Reden selbst vor. Dann liegt der Ball bei den Achernern und ihren Fragen an die Bewerber.

Carmen Lösch, Kandidatin bei der Oberbürgermeisterwahl in Achern 2023
Carmen Lösch Foto: Roland Spether

Wie sie die Bürger in Entscheidungen einbeziehen wollen, lautet eine der ersten vorab eingereichten Fragen, die „Losfee“ Muttach aus der Lostrommel auf der Bühne zieht. Die Einwohner zu Bürgerwerkstätten zu bestimmten Themen einzuladen, sei sinnvoll, findet Manuel Tabor: „Da sind in der Regel gute Ideen dabei, auf die die Verwaltung noch nicht gekommen ist.“

Während Andreas Herbrandt die Acherner bei großen Themen generell abstimmen lassen würde, mahnt Carmen Lötsch an, dass Bürgerbeteiligungen wichtig seien, aber Zeit und Personal bräuchten: „So kann manches Vorhaben länger dauern.“ Dabei müsse die Stadt die Bürger „früher ins Boot holen“, so Thomas Merkt: „Die Leute für den Rathausplatz noch den Belag aussuchen zu lassen, das ist keine Bürgerbeteiligung, das muss früher gehen.“

Manuel Tabor, Kandidat bei der Oberbürgermeisterwahl in Achern 2023
Manuel Tabor Foto: Roland Spether

Ein anderer Bürger interessiert sich dafür, wie die Kandidaten mit Müll in der Stadt umgehen wollen – der werde im Sommer besonders an der Illenau zuhauf hinterlassen. „Wir müssen alle gemeinsam darüber nachdenken, wie wir mit Müll umgehen, nicht nur dort“, sagt Lötsch, Tabor schließt sich an: Man müsse die Menschen sensibilisieren, am besten schon die Kinder, etwa mit einer Stadtputzete.

„Der Respekt gegenüber der Natur lässt zu wünschen übrig“, sagt Herbrandt, während Merkt die Einführung eines Einwegpfands und einer App vorschlägt, über die Bürger Müll und andere Mängel direkt an die Stadt melden könnten.

Thomas Merkt, Kandidat bei der Oberbürgermeisterwahl in Achern 2023
Thomas Merkt Foto: Roland Spether

Die Hochwassergefahr in der Region spricht ein Besucher in einer zweiten Fragerunde an, in der die Bürger in der Halle ans Mikrofon treten dürfen. Es werde schon viel getan, betonen alle Kandidaten. „Es geht nur eins nach dem anderen, gerade wird die Acher hochwassersicher gemacht“, sagt Merkt, während Lötsch alle Abläufe im Fall eines Hochwassers überprüfen will. Gegen Katastrophen wie im Ahrtal sei man machtlos, findet derweil Herbrandt. „Das Einzige, was man machen könnte, ist, die Bevölkerung früher zu informieren.“

Kandidaten stellen sich Fragen der Bürger

Andreas Herbrandt, Kandidat bei der Oberbürgermeisterwahl in Achern 2023
Andreas Herbrandt Foto: Roland Spether

Einig sind sich Merkt und Herbrandt bei der Frage nach ihren politischen Vorbildern: Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt soll es sein. Ihre Mitbewerber nennen keine Namen: Sie wolle eine Lanze für die Politiker im Land brechen, so Lötsch: „Wenn wir in andere Länder schauen, können wir froh sein, dass wir so eine Demokratie haben.“

Keine Vorbilder, aber viele beeindruckende Menschen habe er in den vergangenen Wochen im Wahlkampf getroffen, sagt Tabor: „Sie tun ehrenamtlich so viel und erwarten dafür nichts. Die Menschen bewundere ich.“

Ob sie Achern auch über die erste Amtszeit hinaus eine Perspektive bieten wollen, fragt ein weiterer Bürger. Ja, sagen Tabor, Herbrandt und Merkt („Wenn ich dann die Fitness von Herrn Schäuble habe“), während Lötsch sich darüber in sieben Jahren Gedanken machen möchte – kurz vor dem Ende der ersten Amtsperiode.

Ein Video-Mitschnitt der Kandidatenvorstellung ist, wie Moderator Michael Frey von der Hochschule Kehl sagte, bis zum Ende der Wahl auf dem Youtube-Kanal der Stadt Achern zu finden.

Ihre Stimme abgeben können die Acherner in den Wahllokalen am Sonntag, 17. September, von 8 bis 18 Uhr. Mit ersten Auszählungsergebnissen rechnet man im städtischen Wahlamt zwischen 18.20 und 18.40 Uhr.

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