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IT statt Polstermöbel

Huawei legt auf früherem Hukla-Areal in Gengenbach Struktur für Start-ups

Wo früher Sessel und Sofas produziert wurden, soll High-Tech Einzug erhalten: Auf dem ehemaligen Hukla-Areal in Gengenbach sollen mit der chinesischen IT-Größe Huawei Start-ups entstehen.

Dominik Fehringer (4.v.l) Geschäftsführer Wirtschaftsregion Ortenau; Jan Hellfritz, (3.v.r) Managing Director Aliseo mit den Delegationen von Huawei und Net Plans.
Dominik Fehringer (4.v.l) Geschäftsführer Wirtschaftsregion Ortenau; Jan Hellfritz, (3.v.r) Managing Director Aliseo mit den Delegationen von Huawei und Net Plans. Foto: Wilfried Köninger

Wo einst im ehemaligen Gengenbacher Hukla Areal Polstermöbel produziert wurden, soll künftig digitale Infrastruktur mit chinesischem High-Tech aufgebaut werden.

Jan Hellfritz, Managing Director des global agierenden Hotel- Badeaccessoires Unternehmens Aliseo, eröffnet hier neue Geschäftsfelder. Aliseo hat acht Hektar von dem 17 Hektar großen Grundstück erworben.

Darauf soll nun künftig nach den Vorstellungen von Hellfritz ein modernes digitales Dienstleistungszentrum entstehen. Nach dem Erwerb der Industriebrache an der Leutkirchstraße und der Etablierung von Aliseo aus Wolfach nach Gengenbach sollen nun als nächsten Schritt mit Unterstützung des chinesischen IT-Riesen Huawei die technischen und digitalen Grundlagen für die Ansiedlung von Start-ups, Kleinbetrieben und Familienunternehmen geschaffen werden.

Voraussetzungen für schnelles Internet sind in Gengenbach vorhanden

Dazu bedarf es superschneller Internetverbindungen und neuester Technologie, so Hellfritz. In Gengenbach seien die strukturellen Voraussetzungen für schnelles Internet vorhanden.

„Es gilt nun, mit modernster Hardware und professionellen Cloud-Lösungen die Strukturen zu schaffen, die insbesondere auf mittelständische Betriebe ausgelegt sind.“

Dazu wurden mit Huawei aus China ein Weltmarktführer im Bereich Hardware und mit dem europaweit agierenden Systemhaus Net Plans als IT-Dienstleister für Business-Cloud-Technologien, zwei IT-Größen nach Gengenbach geordert.

Mit fernöstlicher Hilfe wird in der Ortenau Zukunft aufgebaut.
Dominik Fehringer, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Ortenau (WRO)

„In der digitalen Welt kommt man an Huawei nicht vorbei“, so Hellfritz. Er hat die Kontakte zu diesem Telekommunikationstechnologie-Riesen anlässlich einer Reise von Wirtschaftsunternehmen der Wirtschaftsregion Ortenau (WRO) 2019 nach China vertiefen können.

Dominik Fehringer, Geschäftsführer der WRO, auf dessen Einladung die Huawei-Vertreter nach Gengenbach anreisten, sieht für die Ortenauer Unternehmen die Wirtschaftsbeziehungen zu China im Bereich des digitalen Fortschrittes unumgänglich.

„Corona hat Schwachstellen in der digitalen deutschen Landschaft aufgedeckt. Mit fernöstlicher Hilfe wird hier in der Ortenau Zukunft aufgebaut“, so Fehringer.

150 IT-Mitarbeiter nehmen demnächst Arbeit in Gengenbach auf

15 Mitarbeiter dieser externen IT-Firmen sind mittlerweile schon in dem noch als Baustelle wirkenden Verwaltungstrakt auf dem Hukla-Areal beschäftigt, weitere 150 Mitarbeiter werden sukzessiv in den kommenden Monaten ihre Arbeit in Gengenbach aufnehmen.

„Es entsteht eine Stätte mit Entwicklungsvorsprung “, ist Hellfritz überzeugt, und verweist auf den Einsatz modernster Technologie, superschnellem Internet und dem Ausbau eines 5G- und Wifi6-Netzes. 450 bis 500 Nutzer werden davon profitieren.

„Wir stellen die Weichen für lukrative Unternehmensansiedlungen, und schaffen eine großstädtische Infrastruktur im ländlichen Raum“, blickt Hellfritz nach vorn. „ Es reicht heute nicht mehr, einfach nur Gewerbeflächen anzudienen. Es braucht weiteren Zusatznutzen.“

Junge Firmen und Existenzgründer bekommen die Chance, „dass sie nur noch das Kabel in die Dose stecken müssen, um daraus Nutzen von professionellsten Business-Cloud-Strukturen zu ziehen, welche sie sich allein niemals leisten könnten“.

Mit ins Boot hat Hellfritz den ehemaligen Wolfacher Bürgermeister Gottfried Moser als Projektentwickler genommen. Er fungiert im Unternehmensaufbau als Netzwerker zu Behörden und Entscheidungsträgern.

Beide, Hellfritz und Moser, sind überzeugt, dass sich hier auf bestehendem Industriegelände zukunftsorientierte Gewerbe- und Industriebetriebe ansiedeln werden, die auf relativ kleinem Raum viele Arbeitsplätze generieren und auch den Bedürfnissen der Energieautonomie gerecht werden.

Kritik am Gewerbegebiet Kinzigpark

Kritische Stimmen aus der Region kommen in dem Zusammenhang bezüglich neu entstehenden Gewerbeansiedlungen im vorderen Kinzigtal. Im Kreuzfeuer der Kritik steht dabei das interkommunale Gewerbegebiet „Kinzigpark“.

In Steinwurfweite des heutigen Aliseo-Areal werde unter Inanspruchnahme von bisher unbebauten Flächen eine Industriewand vor den Toren Gengenbachs aufgebaut, hinter der sich relativ wenig Arbeitsplätze verbürgen, so die Kritik.

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