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Mehreinnahmen aus 2021

Lauf verzichtet im Haushalt für 2023 auf eine Neuverschuldung

Bürgermeisterin Birgit Kist bringt nach ihrem Amtsantritt im Oktober in Lauf den Haushaltsplan 2023 ein. Der sieht besser aus als erwartet und sieht Millionen für eine Krippen-Erweiterung vor.

Bürgermeisterin Bettina Kist steht in Lauf im Rathaus.
Seit Oktober 2022 ist Bettina Kist Bürgermeisterin in Lauf. Am Dienstag brachte sie ihren ersten Haushaltsentwurf für die Gemeinde ein. Foto: Michael Brück

Viel Zeit war Birgit Kist nach ihrem Amtsantritt im Oktober als Bürgermeisterin in Lauf nicht geblieben. Gerade einmal zwei Monate hatte die neue parteilose Bürgermeisterin, um mit ihrem Kämmerer Ralph Essig-Christeleit den Haushalt der Gemeinde für das kommende Jahr aufzubereiten.

An diesem Dienstag präsentierte sie den Mitgliedern des Gemeinderats das Ergebnis ihrer Arbeit. Die Haushaltsplanung für 2023 sei aufgrund der Kürze der Zeit mit heißer Nadel gestrickt worden, erklärte Kist. „Viele Themen konnten bisher im Gemeinderat nicht vorbesprochen werden.“ Und einige Kostenpositionen habe man mangels vorliegender Angebote auch nicht konkretisieren können.

Dennoch seien die bestimmenden Projekte für das kommende Jahr klar definiert: „Kinderkrippe, Umwelt- und Klimaschutz und Infrastruktur lauten die großen Themen meines ersten Haushaltsplanes für die Gemeinde Lauf.“

Das Ergebnis des Jahres 2021 fällt in Lauf rund 1,8 Millionen Euro besser aus als geplant

Eine neue Verschuldung soll es nach dem Willen der Bürgermeisterin im kommenden Jahr nicht geben. Denn angesichts der aktuell hohen Pro-Kopf-Verschuldung der Laufer Bürger von mehr als 1.500 Euro und des derzeit hohe Zinsniveaus müsse es ein Ziel sein, auf eine weitere Verschuldung zu verzichten.

Ein wenig leichter dürfte diese Entscheidung mit Blick auf das Ergebnis des Haushaltsjahres 2021 fallen. Kist berichtete von einem guten Jahr mit überdurchschnittlich hohen Gewerbesteuereinnahmen von 1,18 Millionen Euro. Hinzu seien Schlüsselzuweisungen und Einnahmen aus der Einkommensteuer gekommen, die das prognostizierte Ergebnis von 200.000 Euro auf runde zwei Millionen Euro angehoben hätten.

So habe die Gemeinde eine Liquiditätsrücklage von etwa 3,9 Millionen Euro erreicht. Auch im laufenden Jahr zeichne sich ab, dass das Ergebnis um eine halbe Million Euro besser ausfallen könnte, als die Gemeinde eigentlich geplant hatte.

Gemeinde Lauf gibt viel Geld für Kinderkrippe und Kindergarten aus

Der Haushaltsplan weist im Ergebnishaushalt ein ordentliches Ergebnis von rund 153.000 Euro aus. „Aufgrund der positiven Ergebnisse der vergangenen Jahre haben wir ein gutes Polster in Höhe von schätzungsweise fünf Millionen Euro“, erklärte Kist und verdeutlichte, dass man Genaueres allerdings erst sagen könne, wenn die noch ausstehenden Jahresabschlüsse vorliegen würden.

Beruhigend für Eigenheimbesitzer und ansässige Unternehmen: Die Steuerhebesätze für Grund- und Gewerbesteuer werden im kommenden Jahr bei 340 von Hundert bleiben. Erwartet werden 900.000 Euro aus Gewerbesteuereinnahmen. Etwa drei Millionen Euro Einnahmen erwartet die Gemeinde aus der Einkommensteuer.

Die wesentlichste Investition der Gemeinde gehört im nächsten Jahr den Kindern. Für einen erweiterten Neubau der Kinderkrippe St. Anna soll 2023 eine erste Summe von einer Million Euro eingestellt werden. Weitere 1,9 Millionen sollen diesem Projekt im Haushalt 2024 zugeteilt werden.

Runde 800.000 Euro investiert die Gemeinde zudem in die laufenden Kosten des Kindergartens St. Josef und der Kita St. Anna – als Zuschuss an die beiden kirchlichen Einrichtungen.

Weitere Ausgaben in Lauf: Photovoltaik, Regenüberlaufbecken und Wasserversorgung

Für eine Photovoltaikanlage am Rathaus, am Bauhof und den Hochbehältern Niderhofen und Wintereck veranschlagt die Gemeinde 140.000 Euro, eine neue Spielplatzkonzeption schlägt mit 100.000 Euro zu Buche, die Planung für das Regenüberlaufbecken Aspich findet sich im Haushaltsplan mit 100.000 Euro.

700.000 Euro werden verschiedene Projekte für die Wasserversorgung verschlingen. Alleine die Neutrassierung der Wasserleitung an der Kreuzung Haupt- und Schulstraße über den Bach kostet voraussichtlich eine Viertelmillion Euro.

Bis zum Januar haben die Fraktionen im Gemeinderat nun Zeit, sich ausgiebig mit den Haushaltsplanungen zu befassen.

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