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Posse um Filiale

Die Postfiliale in Rheinau-Freistett ist nach einem Jahr wieder dicht

Plötzlich tauchte eine Postverantwortliche mit Security auf: Ohne große Erklärung lässt die Deutsche Post ihre Filiale in Freistett wieder schließen. Der Ärger ist groß.

Geschlossene Postfiliale
Die Postfiliale in Freistett ist geschlossen. Foto: Karen Christeleit

Die Postfiliale in Freistett ist seit vergangenem Freitag geschlossen – kein Jahr hatte sie Bestand.

Nachdem sich die Deutsche Post 2020 aus dem Bankgeschäft verabschiedet hatte, gab auch Sabine Siehl, die seit 2004 nach der Aufgabe der posteigenen Filiale die Post in Freistett betrieb, ihren Laden im ehemaligen Milchhäusel auf.

Damals sprang Bianca Vladar in die Bresche und integrierte die Postfiliale in ihr s’Lädle-Konzept. Als diese Ära vergangenen Sommer endete, übernahm Ken Jackstell, Inhaber des Greenhouses, die Filiale 554 unter der bestehenden Adresse, Hauptstraße 46, und war damit zentrale Anlaufstelle für sämtliche großen Paketdienstleister – von Post/DHL, GLS, DPD über UPS bis Hermes. Als dann in diesem Frühsommer auch in Rheinbischofsheim wieder eine Poststelle in der Hauptstraße einzog, waren die Rheinauer selig.

Beschwerden häuften sich über unregelmäßige Öffnungszeiten

Aber das Glück währte nur kurze Zeit. Im Sommer häuften sich in den sozialen Netzwerken die Beschwerden über die unregelmäßigen Öffnungszeiten der Freistetter Filiale. Dies und das wurde gemunkelt und insbesondere von Personalmangel gesprochen.

„Schon wieder zu“, ärgerten sich die Postkunden, die vor verschlossenen Türen standen und forderten, dass die Post etwas unternimmt. „Wenigstens einen Zettel könnte man doch an die Tür hängen.“

Wie ein Überfallkommando geschlossen

Am Freitag war es dann so weit. „Wie ein Überfallkommando tauchte die Postverantwortliche mit Security auf“, so ein Augenzeuge. „Sie packten die liegengebliebenen Postsachen – Briefe, Päckchen wie Pakete – ein, schnappten sich die Kasse und verschwanden wieder.“

An der Tür hing dann ein handgeschriebener Zettel: „Die Post ist ab sofort geschlossen. Sendungen können in Diersheim abgeholt werden. Wir suchen ein neues Geschäft.“

Briefe blieben nach der Schließung wohl noch liegen

Am Montag war dann die Verwirrung und Aufregung perfekt. So mancher Postfachbesitzer wollte seine Sendungen abholen.

„Und ich habe mich schon gewundert, warum ich am Samstag ein Stapel Briefe normal zugestellt bekommen habe“, meinte einer, während ein anderer höchst verärgert war: „Warum werden wir denn nicht von der Post informiert, was passiert denn jetzt mit den Postfächern?“ Er fand dann auch, nachdem er sich Zugang in die Post verschafft hatte, in seinem Postfach noch liegengebliebene Briefe.

Post will sich zu Schließungsgründen nicht äußern

Eine knappe Erklärung kam auf Anfrage dieser Redaktion indes vonseiten der Post. „Der Vertrag mit unserem aktuellen Partner wurde kurzfristig beendet. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zu internen Vertragsvereinbarungen nicht weiter äußern“, erklärt die Pressesprecherin der DHL-Group, Jasmin Derflinger.

Derzeit werden die Sendungen für die Postfachkunden in die Zustellung gegeben und die Filiale in Diersheim beim Autohaus Waag in der Rheinwaldstraße 2 übernimmt den sonstigen Postservice für Freistett. Auch nicht ausgelieferte Postpakete werden dort hinterlegt.

„Damit wir unseren Kund:innen in Rheinau auch weiterhin besten Service bieten können, suchen wir bereits intensiv nach einem neuen Partner, der unseren Postservice anbietet“, so Derflinger. Bis dahin heißt es für die Freistetter Postkunden, weite Wege zu fahren.

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