Skip to main content

Nächstes Werk in Arbeit

Linxer Kinderbuchautorin: Seit Corona kommen die Ideen „einfach so angeflogen“

Corona war eine Zäsur für Patricia Hansert. Und gleichzeitig hat der Stillstand der Gesellschaft in dieser Zeit ihre Kreativität geweckt.

Patricia Hansert und ihr Hund Dexter klären mit dem japanischen Erzähltheater mit Geschichten rund um Pralinchen über das Wesen Hund auf.
Patricia Hansert und ihr Hund Dexter klären mit dem japanischen Erzähltheater mit Geschichten rund um Pralinchen über das Wesen Hund auf. Foto: Karen Christeleit

Leser fantasievoller Kinderbücher dürfen sich freuen. Bald erscheint „Stink und Pink“, das zweite Werk von Patricia Hansert-Bosmans aus Linx. „In der Geschichte geht es um zwei Mädchen, die für ihren Vater einbrechen sollen, dies aber gar nicht wollen, weil sie eigentlich zwei Detektivinnen sind“, umreißt die gelernte Theaterpädagogin den Inhalt.

„Eigentlich ist die Geschichte geklaut, meine Tochter Lisa und ihre Freundin Sandrine haben als Kinder die Figuren erfunden und beim Theaterspielen für sich improvisiert. Aber ich fand die Idee vollkommen lustig und habe sie weiterentwickelt“, erklärt Hansert-Bosmans lachend.

Linxer Autorin will, dass Kinder mit Geschichten groß werden

Die Mutter dreier Töchter hält es für wichtig, dass Kinder mit Geschichten groß werden. „Ich habe immer viel vorgelesen und es hat mir schon immer viel Spaß gemacht, selbst Geschichten zu erfinden oder die Kinder zum Geschichten erfinden anzuregen“, so die Holländerin, die 1990 berufsbedingt nach Deutschland kam. „Schon früher, als ich in Rheinau eine Kindertheatergruppe anleitete, war es mir nicht nur wichtig, dass die Kinder Gespür für ihr Körperbewusstsein entdecken, sondern dass wir zusammen auch eigene Theaterstücke entwickeln.“

Über das Theater kam sie auch zur tiergestützten Pädagogik. „Ich habe im Rahmen der Sprachförderung tolle Projekte in Schulen und Kindergärten gemacht“, so Hansert-Bosmans. Zwar sollten Kinder ihrer Meinung nach in ersten Linie Spaß an den Geschichten haben, vielmehr legt sie aber auch Wert darauf, „eine Botschaft und Grundwerte wie Freundschaft oder Respekt vor der Natur“ weiterzugeben.

„Ich habe gemerkt, dass viele Kinder vor Hunden oder gar vor Natur allgemein Angst haben. Das Gefühl für Tiere und die Naturverbundenheit geht immer mehr verloren“, bedauert die Hundefreundin, die selbst sehr naturverbunden aufgewachsen ist. Niemand müsse Hunde mögen, aber etwas über den Umgang mit ihnen zu wissen, ist Hansert-Bosmans zufolge wichtig, ebenso das Bewusstsein, dass Tiere Lebewesen sind, vor denen man Respekt haben sollte.

Ich habe gemerkt, dass viele Kinder vor Hunden oder vor Natur Angst haben.
Patricia Hansert-Bosmans
Kinderbuchautorin

Mittels der japanischen Erzähltheaterkunst trat sie mit den Kindern mit Fragen wie „Was haben der Mensch und der Hund gemeinsam?“ in Interaktion. Das sind eben nicht nur Augen, Nase und Mund, sondern auch Gefühle wie Wut, Angst und Neugierde.

Dabei hatte sie sich rund um den Hund Pralinchen Geschichten ausgedacht und diese bebildern lassen. Außerdem hatte sie immer ihren weiß-schwarz gescheckten Stabyhoun Dexter dabei, eine niederländische Hunderasse, die einst als Jagd- und Hofhund gehalten wurde und sich aufgrund ihres friedlichen und gelehrigen Charakters gut als Rettungs-, Such- und Therapiehund eigne.

„So manches Mal fand dabei der Hund einen noch besseren Zugang als ich zu den Kindern, die ihr Selbstbewusstsein dabei unglaublich stärkten“. Hansert-Bosmans: „Kein Wunder, ein Tier erwartet nichts, sondern akzeptiert einen so, wie man ist.“

Ein Tier erwartet nichts, sondern akzeptiert einen so, wie man ist.
Patricia Hansert-Bosmans
Kinderbuchautorin

Und genau daran wollte die Theaterpädagogin beim nächsten Projekt anschließen, bis ihr Corona in die Quere kam. Plötzlich hatte sie die Zeit und Muse, ihre eigenen Geschichten auch niederzuschreiben. Das tat sie an ihrem Schreibtisch mit Blick in den Garten und träumte sich dabei zurück in ihre Kindheit in Holland.

In ihrem ersten Bilderbuch „Sheriff, Wutz und der Schatten“ ließ sie ihre Erfahrungen aus dem Kindergarten einfließen. Es wurde ein Mitratekrimi für Kinder ab vier Jahren, bei dem sich der Hund Sheriff und das Hängebauchschwein Wutz auf die Suche nach dem Schatten machen, der den Hahn Friedrich vom Schlafen abhält, so dass er das Krähen vergisst.

Und seitdem kommen die Ideen „einfach angeflogen“ und müssen von Hansert-Bosmans nur noch zu Papier gebracht werden. Sie hofft darauf, dass ein Verlag darauf anspringt und eine Illustratorin die Worte in schöne Bilder packt, „denn Malen kann ich überhaupt nicht.“

Im Moment schreibt sie ein Buch über Welpen-Erziehung nach der belgischen Connectie-Methode, hat aber auch schon wieder eine Idee für ein neues Kinderbuch.

nach oben Zurück zum Seitenanfang