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Sasbach und Kappelrodeck

Duell der CDU-Bürgermeister um den Chefsessel im Oberkircher Rathaus

Die Spatzen pfeifen es seit Wochen von den Dächern, nun ist es offiziell. Zwei Bürgermeister aus der nördlichen Ortenau wollen Oberbürgermeister von Oberkirch werden. Beide sind jung, ehrgeizig und in der CDU zuhause.

Mann in den Reben
Will Oberbürgermeister werden: Der Sasbacher Bürgermeister Gregor Bühler bewirbt sich. Erst im Herbst 2017 war er in Sasbach zum Rathauschef gewählt worden. Foto: Dimitri Dell

Das gibt es selten: Gleich zwei Bürgermeister aus der nördlichen Ortenau wollen am 4. Dezember zum Oberbürgermeister von Oberkirch gewählt werden. Am Freitag hat der Sasbacher Rathauschef Gregor Bühler (CDU) seine Kandidatur erklärt.

Er tritt damit gegen den Kappelrodecker Bürgermeister Stefan Hattenbach an, der noch vor Beginn der Bewerbungsfrist in den Ring gestiegen war. Bühlers Kandidatur war erwartet worden und ist dennoch überraschend: Schließlich war er erst im Oktober 2017 zum Rathauschef der Lendergemeinde gewählt worden und steht damit mitten in seiner ersten Amtszeit.

Gibt es einen Konsenskandidaten der Fraktionen?

Zwischenzeitlich hat sich nach Angaben der Stadt ein dritter Bewerber oder eine Bewerberin gemeldet. Den Namen werde man aber noch nicht herausgeben. Im Renchtal hatten zuletzt Gerüchte die Runde gemacht, dass es einen Konsenskandidaten der Gemeinderatsfraktionen geben soll. Geoutet hat sich bislang aber niemand.

Gregor Bühler ist 39 Jahre alt, er könne, so heißt es in einer Pressemitteilung zur Kandidatur, in Sasbach bereits eine Erfolgsbilanz vorweisen. „Entsprechend schwer fiel es ihm eigenen Angaben zufolge, dem Werben aus großen Teilen der Oberkircher Bevölkerung nachzugeben, die ihn um eine Kandidatur gebeten haben“, heißt es weiter. Doch dies sei eine Chance, die sich nur einmal im Leben ergebe.

Wahlkampf in Oberkirch hat bereits begonnen

Gregor Bühler wurde in Wolfach geboren und ist im Kinzigtal aufgewachsen, mit einem Abschluss an der Frankfurt School of Business und einem dualen Studium in Villingen-Schwenningen verweist er auf sein Know-how im Bereich Wirtschaft. Das komme ihm als Rathauschef zugute, wenn die finanziellen Spielräume der Kommunen sich in den nächsten Jahren verringern.

Bühler steht bereits mitten im Wahlkampf: samstags sucht er von 9 Uhr an mit den Bürgern das Gespräch in der Oberkircher Fußgängerzone, zudem hat er bereits eine Website eingerichtet. Unter www.gregorbuehler.de schildert er seine Ziele für Oberkirch, auch wenn die Seite im Cache manches Internetbrowsers offenbar noch unter der Überschrift „Bürgermeister für Sasbach und die Region“ hinterlegt ist.

Gerüchte kursieren schon lange

Gerüchte über die Kandidatur Bühlers hatte es bereits seit geraumer Zeit gegeben, ebenso wie die Bewerbung von Stefan Hattenbach letztlich keine Überraschung mehr war. Der Kappelrodecker Bürgermeister hatte sich bereits am 24. September aus der Deckung gewagt, Gregor Bühler wollte sich seinerzeit auf eine Anfrage dieser Zeitung hin nicht äußern.

Nach Angaben der Stadt Oberkirch haben sich bis Freitagnachmittag zwei Kandidaten gemeldet, die Bewerbung von Gregor Bühler nicht mitgerechnet. Sie sei noch nicht eingegangen. Wer der oder die dritte im Bunde ist, könne man aus rechtlichen Gründen zunächst nicht mitteilen. Die Oberkircher suchen einen Nachfolger für Matthias Braun (CDU), dessen dritte Amtszeit mit dem 28. Februar kommenden Jahres endet.

Braun hatte die Stadt mit ruhiger Hand geführt und unter anderem die seit Jahrzehnten geforderte Umgehungsstraße für Oberkirch und Lautenbach zusammen mit seinem Amtsvorgänger Willi Stächele auf den Weg gebracht. Dies bot den Oberkirchern die Chance für eine grundlegende Umgestaltung der zuvor vom Schwerverkehr massiv belasteten Innenstadt inklusive Bau einer Fußgängerzone.

Verlust an Zentralität

Nicht aufhalten konnte Matthias Braun den Zentralitätsverlust der Stadt am Eingang des Renchtals, der in der Schließung des Krankenhauses gipfelte. Diese wurde nicht zuletzt wegen der Pandemie vorgezogen.

16.300 der knapp über 20.000 Einwohner sind am 4. Dezember aufgerufen, über Brauns Nachfolger zu entscheiden. Erreicht kein Bewerber die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen, wird zwei Wochen später nochmals gewählt. Dann reicht die einfache Stimmenmehrheit.

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