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Suche nach einer touristischen Lösung

Nach dem Scheitern der Anima-Tierwelt: Wie geht es am Breitenbrunnen weiter?

Es tut sich etwas am Breitenbrunnen in Sasbachwalden. Bürgermeisterin Sonja Schuchter setzt nach dem Scheitern der „Anima Tierwelt“ ihre Hoffnungen auf Gespräche mit einem Interessenten. Einzelheiten nannte sie nicht.

Breitenbrunnen Sasbachwalden
Wie geht es weiter mit dem Gelände der „Anima Tierwelt“? Derzeit laufen Gespräche mit einem Interessenten für das rund 53 Hektar große Areal mit Gebäuden und dem bereits aufgefülltem Bereich für einen Parkplatz Foto: Roland Spether

Von unserem Mitarbeiter Roland Spether

„Derzeit laufen Gespräche mit einem Interessenten am Breitenbrunnen-Gelände, der sich im Blick auf den bestehenden Bebauungsplan bereits an die Gemeinde gewandt hat“. Bürgermeistern Sonja Schuchter zeigte sich zuversichtlich und hoffungsvoll, dass es nach dem völlig unerwarteten Rückzug der Geschäftsführerinnen Maria Wruck und Davina Schmitz im November 2019 aus der „Anima Tierwelt“ und ihren intensiven Bemühungen um eine Nachfolgenutzung eine Lösung in Sicht ist.

Einzelheiten nannte die Bürgermeisterin nicht: „Ich bin derzeit dabei, mit einem Investor die Nutzungsmöglichkeiten des Areals Breitenbrunnen im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit seines Vorhabens auszuloten. Es sollte dabei möglichst Natur, Tiertherapie und Erholung vereint werden“, so die Bürgermeisterin.

Damit könnten die Grundzüge des bestehenden Bebauungsplans gewahrt bleiben - er müsste nicht geändert werden. Eine Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Schwarzwald könnte ebenfalls angedacht werden. „Ein Wunsch wäre es deshalb, ein neues Konzept mit Tourismus zu kreieren, das den Themen Tier, Natur, Mensch und Gesundheit gerecht wird“.

Der für einen Parkplatz bereits aufgefüllte Bereich soll Teil des neuen Nutzungskonzepts sein, ob ausschließlich als Parkfläche, werde sich zeigen. Darüber sprach Sonja Schuchter kürzlich vor laufender Kamera für einen Beitrag in der SWR-Landesschau.

Bei neuem Projekt muss Bebauungsplan geändert werden

Der Gemeinderat Sasbachwalden hatte bereits 2018 einen für das Anima-Konzept zugeschnittenen Bebauungsplan in Abstimmung mit den zuständigen Behörden zur Rechtskraft gebracht, so die Bürgermeisterin. „Grundlage für die Umsetzung des Konzepts war das Stiftungsvermögen der Anima-Stiftung in Höhe von 20 Millionen Euro, das die Planungen, Gutachten und Investitionen grundsätzlich finanzieren sollte. Die Kosten des laufenden Betriebs sollten in erster Linie durch die Einnahmen gedeckt werden“.

Dies bedeutet allerdings, dass dieses Konzept nicht unverändert von einem neuen Investor übernommen werden könne, wenn dieser darauf ziele, nicht nur die laufenden Kosten, sondern auch die Investitionen zu refinanzieren. Deshalb sei bei einem neuen Projekt eine Änderung des Bebauungsplans in Richtung „Wirtschaftlichkeit“ erforderlich.

Wölfe, Luchse und Wisente sollten in die „Anima Tierwelt“ am Breitenbrunnen einziehen. Der Grundstein für das 20 Millionen Projekt war gelegt, alle Genehmigung von der Waldumwandlung bis zur Zoogenehmigung erteilt und dann kam für alle wie ein Blitz aus heiterem Himmel der Rückzug durch die beiden Geschäftsführerinnen Maria Wruck und Davina Schmitz.

Der Schock und die Enttäuschung saß tief, zumal die Gemeinde und deren Bürgermeisterin Sonja Schuchter neben unendlich viel Zeit auch ziemlich viel Geld vor allem für die Erschließung der Infrastruktur in die Hände nahm.

Dann kam die Grundsteinsteinlegung am 22. September 2018 und bei der Versenkung einer Zeitkapsel mit Erinnerungsstücken an diesen historischen Tag kam selbst Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl auf 800 Metern Höhe ins Schwärmen: „Hier ist zwar nicht das Paradies, aber ganz knapp daneben“. Die „Anima Tierwelt“ bezeichnete er als „Leuchtturmprojekt für den ganzen Schwarzwald“.

Am 4. November 2019 dann veröffentliche die Grundig-Erbin Maria Wruck und deren Geschäftspartnerin Davina Schmitz eine Pressemitteilung, in der unter anderem stand: „Das zur Verfügung stehende Startkapital in Höhe von 20 Millionen Euro deckt nicht mehr, wie bisher kalkuliert, die Kosten für die erste Ausbaustufe, deren Fertigstellung Grundlage für die Betriebsfähigkeit ist“.



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