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Närrische Geschichten

Teil des immateriellen Kulturerbes der Unesco: Was hinter dem „Schnitzblatt“ in Sasbachwalden steckt

Das „Schnitzblatt“ der Narrenzunft Germania Sasbachwalden erscheint am Schmutzigen Donnerstag, 8. Februar. Das Mitteilungsblatt ist voller närrischer Geschichten des Ortes.

Was im Schnitzblatt der Narrenzunft Germania Sasbachwalden steht, das am 8.2. erscheint - Teil des immateriellen Kulturerbes der UNESCO
Nach verdeckten Recherchen ist es kürzlich gelungen, die Namen des lange streng geheimen Redaktionsteam des „Schnitzblattes“ zu ermitteln – von links Elke Fallert, Markus Bruder, Rita Straub und Gela Dinger.  Foto: Roland Spether

Dass die „Saschwaller“ Feuerwehrleute bei der Anfahrt zu Einsätzen wahrlich Feuer und Flamme sind und noch dazu so schnell, dass sie ihre Freundin im Auto vergessen und mit dem Feuerwehrauto davonflitzen, ist eine Geschichte, die man kaum glauben mag. Doch es handelt sich bei dieser närrischen Episode um keine Fake-News, sondern um ein Ereignis, das im idyllischen Sasbachwalden tatsächlich passierte.

Wunderfitzige Bürger können die brandheiße und brühwarme Geschichte im „Schnitzblatt“ der Narrenzunft „Germania“ nachlesen. Dieses wird am Donnerstag, 8. Februar, in den örtlichen Geschäften veröffentlicht, ist das offizielle Mitteilungsblatt der Narrenzunft und geht aufgrund seiner höchst brisanten Storys mitten aus dem prallen Leben stets weg wie warme Semmeln.

Was nach besagtem Feuerwehreinsatz passierte, womit sich die Freundin die Zeit vertrieb und ob es ein fröhliches Happy-End gab, steht auf Seite 35. Davor und dahinter gibt es viele köstliche Geschichten, wie das übergewichtige „Liftspektakel“ von Damen auf der Fahrt in eine Genusswelt.

Nur gut, dass die Feuerwehr wieder blitzschnell vor Ort war, die Eingeschlossenen befreite und ihnen ein weinseliges Erlebnis auf einer berühmten Dachterrasse ermöglichte. Dass Frauen für ihren holden Ehemann sogar mitten in der Nacht aus den Federn hüpfen, sich im Schlafanzug ins Auto setzen und den Ersatzschlüssel für eine Schlepper-Demo anliefern, ist wahre Liebe weit über den Agrardiesel hinaus.

Das Narrenblatt der Germania Sasbachwalden gibt es seit 1930

Dass original „Saschwaller“ nach Achern fahren und ein Männer-Deo als Geschenk für ein „Maidle“ kaufen, kann in der Hektik des Alltags durchaus passieren. Wie aber kann ein lieber Hund auf der Schönbuch eine frisch gefüllte Metzger-Tüte entführen, eine Henne zu einem Hahn mutieren und das „andere Ich“ eines Fußballers nach einer fröhlichen Sause das E-Bike zu Hause so abstellen, dass es am nächsten Morgen nicht mehr gefunden wird?

„Fastnächtliche Kritik und liebevoller Spott gehören zum närrischen Rügerecht“, so die Intention des Narrenblattes. Diese erschien erstmals 1930 und gehört zum festen Bestandteil der „Saschwaller Fasent“, die nachweislich bis ins Jahr 1898 zurückreicht und fernab von rheinisch-karnevalistischen Elementen ihr eigenes Format entwickelte. Deshalb wurde die Narrenzunft und damit ihre gedruckte Tradition von der Deutschen UNESCO-Kommission in den erlauchten Kreis des „Immateriellen Kulturerbes Schwäbisch-Alemannische Fastnacht“ aufgenommen.

Redaktionsteam bearbeitet anonym eingegangene Manuskripte

War es bislang Top Secret, wer in den Höhlen der Germanen und Glunkerle zum Redaktionsteam gehört und im molligen Chefsessel sitzt, so sickerten kürzlich doch nach komplizierten, verdeckten Recherchen die Namen von Elke Fallert, Gela Dinger, Rita Straub und Markus Bruder durch.

Diese bearbeiten „nur“ für eine humorvolle und ordnungsgemäße Veröffentlichung die anonym eingegangenen Manuskripte von Bürgern, die kürzlich in den Briefkasten beim Narrenkeller eingeworfen wurden. Für die Ausgabe 2024 mit 50 farbigen Seiten in Hochglanz war es ein ganzer Stapel mit herrlichen Episoden zwischen Berg und Tal.

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