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Bilanzsumme bei fast elf Milliarden Euro

Volksbank in Offenburg wächst nach Fusion rasant

Im zweiten Jahr der Fusion geht es der Volksbank eG mit Sitz in Offenburg und Villingen-Schwenningen richtig gut. Doch einen Ausblick auf die kommenden Monate wagen die Vorstände nicht.

Visualisierung Neubau der Volksbank Offenburg an der Gaswerkstraße
Neubau für die Volksbank: Mindestens 13 Millionen Euro wird die Erweiterung der Bank an der Hauptstelle Offenburg (hier eine Visualisierung) kosten. Das Institut blickt im zweiten Jahr nach der Fusion auf durchweg positive Zahlen. Foto: Architekturbüro Müller + Huber

Volksbank eG nennt sich selbstbewusst das aus den beiden Volksbanken Offenburg und Schwarzwald Baar Hegau hervorgegangene neue Institut. Zwei Jahre nach dem Zusammenschluss hat man zu solch Selbstbewusstsein allen Grund.

Das Haus mit seinem zweigeteilten Geschäftsgebiet kann beachtliche Zahlen in praktisch allen Bereichen vorweisen. Das heißt in diesem Fall: Fast 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (die Frauen sind in der Überzahl) und eine Bilanzsumme von annähernd elf Milliarden Euro, rund 19 Prozent mehr als im Jahr 2020.

Diese Zahlen präsentierten in der Bilanzpressekonferenz am Freitag die Vorstandschefs Markus Dauber und Joachim Straub. Und sie machten deutlich: Man hat Appetit auf mehr. Fusionsgespräche mit der Volksbank Rhein-Wehra sollen in diesem Frühjahr zum Ende kommen, weitere Interessenten wären gern gelitten. „Wir entwickeln uns dynamisch weiter, doch die Türen stehen offen für Mitstreiter, die den gemeinsamen Weg mit uns gehen wollen“, sagt Joachim Straub.

Schwerer tun sich die beiden Chefs des sechsköpfigen Vorstands mit der Frage, was die kommenden Monate für Wirtschaft und Banken bringen. Man stehe vor einem „völlig anderen Lagebild“ als noch vor Wochen, als man Hoffnung haben konnte, aus der Corona-Krise herauszukommen. „Inzwischen“, so Joachim Straub, „ist klar, dass ein weiteres Jahr der Krise ansteht, die Unsicherheit ist zurück“.

Volksbank in Offenburg stellt sich auf länger anhaltende Inflation ein

Mehr noch: Hatte man lange auf ein baldiges Ende der Inflation gehofft, so sei inzwischen klar, dass „uns diese länger erhalten bleibt“. Zwar zeichne sich eine geldpolitische Trendwende ab, doch da gebe es Fragezeichen. So wage man auch keine Prognose. „Wir haben lange nachgedacht und uns entschlossen, keinen Ausblick zu geben“, sagt Markus Dauber. Europa stehe vor einer Zeitenwende, da sei es „vermessen, wenn Volksbank-Vorstände sagen würden, sie wüssten, was die Zukunft bringt“.

So verhalten der Blick auf die Rahmenbedingungen ist, die Volksbank, die sich Gestalterbank nennt, sei „erfolgreich durch die Pandemiezeit hindurch gekommen“, die Wirtschaft erweise sich als stabil: „Das Szenario, dass es eine hohe Zahl an Insolvenzen geben wird, ist nicht eingetreten“, sagt Joachim Straub.

Vor allem das Kreditgeschäft hat die Zahlen getrieben. Bei den Kundenkrediten verzeichne man ein Plus um zwölf Prozent. Das Geld dafür kommt von den Einlagen, die sich bei den privaten Kunden (plus 2,3 Prozent) und den Firmenkunden (plus 5,4 Prozent) weniger dynamisch entwickelten als bei institutionellen Anlegern, wo die Gestalterbank im vergangenen Jahr ein Wachstum um fast 50 Prozent auf zwei Milliarden Euro verzeichnete.

Damit finanziere man große Vorhaben vor allem auf dem florierenden Immobilienmarkt. „Wir gehen sehr vorsichtig mit diesen Finanzierungen um“, verwies Markus Dauber auf die Diskussion um eine mögliche „Preisblase“ bei den Immobilien: „Wir sind für unser Portfolio sehr gelassen und haben keinerlei Probleme.“

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