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Wahlen im Überblick

Bürgermeister gesucht: Sieben Rathaus-Chefsessel sind 2024 im Ortenaukreis zu besetzen

2024 finden im Ortenaukreis, falls sich nicht kurzfristig etwas ändert, in sieben Städten und Gemeinden Bürgermeisterwahlen statt. Ein Überblick.

Symbolbild
Die Wählerinnen und Wählern in sieben Städten und Gemeinden sind aufgefordert, ihr Kreuzchen zu setzen. Hier ein Symbolbild. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Wie groß letztlich die Zahl jener Städte und Gemeinden ist, in denen 2024 ein Rathauschef gewählt wird, ist offen: Wer weiß heute schon, ob ein Amtsinhaber aus freien Stücken aufhört, was eher selten vorkommt, oder einer aus einer kleineren Gemeinde höher hinauswill und sich irgendwo anders erfolgreich als OB-Kandidat bewirbt?

Jüngere Beispiele: 2022 hatte sich Gregor Bühler (CDU) aus Sasbach um das OB-Amt in Oberkirch beworben – was ebenso klappte wie im Herbst 2023 die Kandidatur von Manuel Tabor (CDU) aus Appenweier in Achern. 2024 wird – Stand Anfang Januar – in sieben Kommunen gewählt: in Appenweier, Friesenheim, Fischerbach, Ortenberg, Sasbachwalden, Kippenheim und Renchen.

Appenweier

Durch Tabors Weggang werden vorgezogene Wahlen erforderlich. Termin ist der 21. Januar. Fünf Bewerbungen gingen ein, eine wurde vom Gemeindewahlausschuss nicht zugelassen. Mit Sicherheit lässt sich für die Gemeinde mit den Teilorten Appenweier, Urloffen, Zimmern und Nesselried sagen: Sie wird einen neuen Rathauschef bekommen.

Manuel Tabor war im September 2023 als Nachfolger von Klaus Muttach zum OB von Achern gewählt worden. Muttach, davor Bürgermeister von Seelbach, hatte auf eine dritte Amtszeit verzichtet. Tabor setzte sich im ersten Wahlgang mit 58,73 Prozent durch. Die Offenburger Kulturamtsleiterin Carmen Lötsch kam auf 31,84 Prozent. Tabor war 2010 als 29-Jähriger erstmals in Appenweier gewählt und 2018 mit 98,5 Prozent wiedergewählt worden.

Friesenheim

Auch hier wird am 21. Januar gewählt. „Die Termine der anderen Wahlen stehen noch nicht fest“, so Gabriele Schindler vom Landratsamt, „beziehungsweise sind uns noch nicht bekannt.“ Der amtierende Friesenheimer Bürgermeister Erik Weide (parteilos) wurde am 14. Februar 2016 erstmals gewählt. Im zweiten Wahlgang kam er auf 54,58 Prozent. Sein härtester Rivale, Julian Christ (SPD) aus Stuttgart, landete bei 43,16 Prozent.

Weide wie Christ konnten im Vergleich zum ersten Wahlgang ihre Ergebnisse steigern: Weide hatte anfangs 45,21 und Christ 34,61 Prozent. Rafael Mathis, weiterer ernsthafter Kandidat, hatte danach seine Bewerbung zurückgezogen. Thomas Braun aus Oberschopfheim, zum zweiten Durchgang erst eingestiegen, schaffte 1,88 Prozent, Michael Eckardt von der Nein-Idee 0,31 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag im zweiten Durchgang bei 56,21 Prozent – gegenüber 52,53 im ersten. Weide folgte auf Armin Roesner, der 16 Jahre lang als Bürgermeister agierte.

Fischerbach

Im Oktober 2016 wurde der aus dem Ort stammende Forstsachverständige Thomas Schneider (CDU) im ersten Wahlgang zum Bürgermeister gewählt. 611 der 1141 gültigen Stimmen (53,55 Prozent) gingen an Schneider, 468 (41,02 Prozent) an Mitfavoritin Claudia Schmid, die Fischerbacher Verwaltungsfachwirtin. Ein weiterer Kandidat bekam lediglich vier Stimmen. Vorzüglich die Wahlbeteiligung: Sie lag bei 77,99 Prozent. Schneider trat das Amt am 1. Januar 2017 als Nachfolger von Armin Schwarz an.

Ortenberg

Markus Vollmer, waschechter Ortenberger, ist im September 2016 mit 92,54 Prozent wiedergewählt worden. Auf den einzigen Gegenkandidaten, Alfred Wilhelm (67) aus Neuweiler (Landkreis Calw) von der »Nein«-Idee, entfielen 67 Stimmen (4,76 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 49,86 Prozent.

Bei der ersten Wahl von Vollmer zum Bürgermeister, 2008, mit anfangs sechs Kandidaten, lag die Wahlbeteiligung im ersten Wahlgang bei 75,4 Prozent, im zweiten bei 73,6 Prozent. Damals setzte er sich mit 47,4 Prozent gegen seinen Hauptkonkurrenten Claus Gerstner (42,3 Prozent) und Martin Bürkle-Panter (10,2 Prozent) durch. Bereits Vollmers Großvater Joseph war Bürgermeister von Ortenberg.

Vollmer hatte viel Erfahrung in sein Amt mitgebracht. 2007/08 war er, Leiter des Gebäudemanagements beim Landratsamt, kurzfristig als Amtsverweser in Kappel-Grafenhausen eingesetzt. Grund waren Turbulenzen rund um die dortige Bürgermeisterwahl 2006, die eine Neuwahl erforderlich machte.

Sasbachwalden

Sonja Schuchter (CDU) hat im Mai 2016 mit 51,97 Prozent gleich im ersten Wahlgang die Bürgermeisterwahl gewonnen. Gegenkandidat Dirk Dufner kam auf 29,72 Prozent. Alfred Wilhelm, Kandidat der „Nein“-Idee, blieb ohne Stimme. Die Wahlbeteiligung lag bei 67,9 Prozent. Schuchter war zuvor langjährige Ortsvorsteherin von Mösbach und Stadträtin in Achern.

Sie folgte seinerzeit auf Valentin Doll, der 24 Jahre im Amt und lange Zeit auch Fraktionschef der Freien Wähler im Kreistag war. Bereits dessen Urgroßvater war, von 1891 bis 1900, Bürgermeister im Ort.

Kippenheim

Bürgermeister Matthias Gutbrod, aus Schuttern stammend, wurde Anfang November 2016 wiedergewählt. Der damals 35-Jährige hatte keinen Gegenkandidaten. In der rund 5.350 Einwohner zählenden Gemeinde waren 4375 Menschen zur Wahl aufgerufen, 35 Prozent gaben ihre Stimme ab. Gutbrod kam auf 95,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 35 Prozent.

Gutbrod ist seit 2009 Bürgermeister jener Gemeinde, in der er zuvor als Hauptamtsleiter tätig war. Nach der Wahl meinte er: „Ich kann mit der Wahlbeteiligung leben – fast 96 Prozent für mich sind ein tolles Ergebnis.“ Die 1.416 Stimmen für Gutbrod waren fünf mehr als bei seiner Premiere 2008: Damals war er mit 50,59 Prozent im ersten Wahlgang gewählt worden. Gutbrods Vorgänger Willi Mathis war 32 Jahre im Amt.

Renchen

Im November 2016 wurde Bernd Siefermann (CDU) mit sagenhaften 99,6 Prozent in die dritte Amtszeit gewählt. Gegenkandidaten gab es keine. Bescheiden indes die Wahlbeteiligung von 30,49 Prozent. 2008, bei seiner ersten Wiederwahl, waren es sogar nur 29,9 Prozent. Siefermann war im Jahr 2000 auf Klaus Brodbeck gefolgt, von 1985 an Bürgermeister des 7300-Einwohner Städtchens, zu dem auch Ulm und Erlach zählen. Brodbeck hatte den Chefsessel im Rathaus mit jenem im Landratsamt getauscht: Als Nachfolger von Günter Fehringer wurde er zum Landrat gewählt.

Die Wahl an jenem 19. September 2000 war an Spannung kaum zu überbieten: Erst das Los entschied gegen seinen schärfsten Gegenkandidaten, Eberhard Wurster – und für Brodbeck. Ein weiterer Mitbewerber, Dieter Karlin, hatte bereits vorher die Segel gestrichen. Karlin wurde später Direktor des Regionalverbandes.

Weitere Wahlen stehen 2024 kreisweit – und darüber hinaus – an: Am 9. Juni werden die neuen Kommunalparlamente gewählt, mit der Wahl der neuen Kreis-, Gemeinde- und Ortschaftsräte. Zeitgleich findet die Europawahl statt. 2025 folgt die nächste Bundestagswahl und im Frühjahr 2026 die nächste Landtagswahl. 

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