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Dritter Platz

BNN für PFC-Dossier mit renommiertem Journalistenpreis ausgezeichnet

Der PFC-Skandal beschäftigte ganz Mittelbaden. Die BNN berichteten über die Entwicklungen in der Region. Für einen Teil dieser Berichterstattung wurden die BNN nun mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis ausgezeichnet.

Auf einem Laptop ist der BNN-Artikel „PFC: Das Gift ins uns“ geöffnet.
Preiswürdiges Dossier: Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat die BNN für ihre Berichterstattung zum Thema PFC ausgezeichnet. Foto: Adobe Stock/Bodamer

Für ihre Berichterstattung rund um das Thema PFC sind die Badischen Neuesten Nachrichten ausgezeichnet worden. Mit dem im September 2019 veröffentlichten Dossier „PFC: Das Gift in uns“ belegten die BNN beim Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung den dritten Platz.

In dem umfassenden Dossier hatten die BNN-Redakteure Julia Weller und Markus Pöhlking sowie die freie Journalistin Patricia Klatt die PFC-Problematik in Mittelbaden umfassend dargestellt.

In der Region um Rastatt, Baden-Baden und Bühl sind Boden und Trinkwasser großflächig mit als PFC bezeichneten chemischen Molekülen belastet.

Das Leben der Menschen in der Region ist davon erheblich betroffen: Landwirtschaftliche Flächen können nicht oder nur noch eingeschränkt genutzt werden, zudem haben die Behörden verschiedene Trinkwasserbrunnen vom Netz nehmen müssen. Im Blut vieler Menschen der Region finden sich erhöhte PFC-Werte. Selbst Obst und Gemüse aus privaten Gärten darf teils nicht verzehrt werden.

Umfassender Blick auf die PFC-Problematik

Die drei Journalisten der BNN stellten die seit Jahren bekannte Problematik erstmals in umfassender Art und Weise dar. Gestützt auf die Möglichkeiten digitaler Berichterstattung beleuchteten sie Ursachen und Folgen der PFC-Belastungen. Sie ließen den mutmaßlichen Verursacher zu Wort kommen, betroffene Landwirte und Behördenvertreter.

In ihrer Berichterstattung machten sie deutlich, warum die Region wohl noch auf lange Sicht mit dem unsichtbaren Gift zu kämpfen haben dürfte. Bislang gibt es kein Verfahren, um Böden oder Grundwasser nachhaltig von den Substanzen zu reinigen. Zugleich entstehen Behörden, Unternehmern und Privatpersonen erhebliche Kosten, etwa für Untersuchungen, Filteranlagen oder durch Ernteausfälle.

Zwar steht der Verursacher der Problematik fest – doch macht das Dossier auch deutlich, dass die Frage der konkreten Schuld kaum beantwortet werden kann.

Thema weist über die Region hinaus

Ausgehend von Mittelbaden weist das Dossier der BNN zudem weit über die Region hinaus: Experten vermuten, dass sich PFC an zahlreichen Orten finden lassen dürften. Wegen ihrer wasserabweisenden Eigenschaften kamen PFC über Jahrzehnte in zahlreichen Alltagsgegenständen zum Einsatz – etwa in Pizzakartons, Outdoorbekleidung, in Löschschäumen oder in Pfannenbeschichtungen.

Erst seit einigen Jahren wächst das Wissen über mögliche Gefährdungen, die mit den Stoffen einhergehen. Sie stehen unter anderem im Verdacht, Krebs auslösen zu können und für Fehlbildungen verantwortlich zu sein. Trotz seiner Tragweite ist das Thema in den letzten Jahren kaum über Expertenkreise hinaus diskutiert worden – erst langsam bekommt es auch eine politische Relevanz.

Eine gelungene Vereinigung von Wissenschafts- und Lokaljournalismus.
Jury des Deutschen Lokaljournalistenpreises

Die facettenreiche und umfassende Darstellung der BNN erkannte die Jury der Konrad-Adenauer-Stitung nun als preiswürdig an. „Den Journalisten gelingt es, ihre akribische und detailreiche Recherche eines komplexen, auf Anhieb schwer zugänglichen Themas anschaulich und nachvollziehbar aufzubereiten – eine gelungene Vereinigung von Wissenschafts- und Lokaljournalismus“, so die Begründung der Jury.

Der Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen des deutschen Journalismus. Vor dem Beitrag der BNN landete eine Veröffentlichung des Zeitungsverlages Waiblingen. Der erste Platz ging an den Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag sh:z. Die Verleihung der Preise findet vermutlich im Oktober in Berlin statt.

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