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Verschobenes Straßentheaterfestival

2021 gibt es das Rastatter tête-à-tête in Spezialform

Corona-bedingt entfällt das Rastatter Straßentheaterfestival tête-à-tête in diesem Jahr. 2021 soll es nachgeholt werden - als gekürzte Sonderausgabe.

Ein Mann turnt in einem Reifen vor Zuschauern.
Impressionen des Festivals aus dem Jahr 2018. Foto: Hans-Jürgen Collet

Die Corona-Absagewelle schwappt bereits hinein in das kommende Jahr. Zahlreiche Fastnachtsvereine wie die GroKaGe und die RaKaGe Rastatt haben ihre Kampagnen abgesagt. Die Stadtverwaltung plant trotzdem, das in diesem Sommer ausgefallene Straßentheaterfestival tête-à-tête 2021 nachzuholen.

Zwar in verkürzter Form mit nur drei statt sechs Tagen, aber trotzdem mit Hallen-Shows. Im Gemeinderat ist dieses Vorgehen nicht unumstritten. Zumal eine weitere Großveranstaltung geplant ist.

Nächster Termin im Juni 2021

Wann kommt der Corona-Impfstoff und wann besteht in der Bevölkerung ein ausreichendes Maß an Immunität? Diese Fragen kann derzeit niemand beantworten. Deshalb hängt noch immer ein Damoklesschwert über den Organisatoren von Großveranstaltungen. Die Verantwortlichen des tête-à-tête scheinen aber optimistisch zu sein, dass zumindest bis zum Sommer kommenden Jahres die Normalität zurückkehrt.

Die 14. Ausgabe des Straßentheaterfestivals, die in diesem Jahr vom 9. bis zum 14. Juni geplant war, soll nun vom 3. bis zum 5. Juni 2021 steigen. Bereits 2022 folgt die nächste Auflage, um dann zum üblichen Zwei-Jahres-Rhythmus zurückzukehren.

Eine Menschenmenge beobachtet ein künstliches Nilpferd.
Alle zwei Jahre verwandelt das Festival das Rastatter Zentrum in eine große Theaterbühne. Foto: Hans-Jürgen Collet

Bürgermeister Arne Pfirrmann sieht in diesem Plan „eine gute Gelegenheit zu zeigen, welchen Stellenwert diese herausragende Veranstaltung für Rastatt hat”. Außerdem habe das Vorgehen finanzielle Vorteile. Als die Verwaltung das Festival wegen der Pandemie am 17. März abblies, waren die Vorbereitungen schon zum Großteil abgeschlossen. Diese hatten die Stadt bis zu diesem Zeitpunkt 88.000 Euro gekostet.

Ein Großteil davon, nämlich Leistungen im Wert von 65.000 Euro, sollen 2021 genutzt werden können. Das betrifft zum Beispiel Aufträge für das Layout von Plakat und Programmheft oder die Programmierung der Homepage. Für dieses Jahr standen im Haushalt Mittel in Höhe von 460.000 Euro für das Festival bereit. Unterm Strich rechnen die Planer damit, dass die Neuauflage für diesen Betrag plus weitere 84.000 Euro zu haben ist.

Bürgermeister hält Großveranstaltung für verantwortbar - „Stand heute”

Der finanzielle Aufwand ist kalkulierbar - aber gilt das auch für Corona? Pfirrmann sieht sich zu einer Einschätzung in der Lage: „Das ist verantwortbar.” Er schiebt allerdings hinterher: „Stand heute.” Andere Organisatoren sind da allerdings anderer Meinung.

So hat die Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine ihren 370 Mitgliedsvereinen schon vor Wochen empfohlen, die fünfte Jahreszeit 2021 abzublasen. Bedenken gibt es vor allem wegen großer Saalveranstaltungen, die unter den aktuell geltenden Hygienemaßnahmen kaum vorstellbar sind. Ein Großteil des tête-à-tête spielt sich zwar unter freiem Himmel ab, das Konzept der künstlerischen Leiterinnen Kathrin Bahr und Julia von Wild sieht aber explizit auch drei Abendshows in Reit- und Badner Halle vor.

Das Virus wurde dafür sicher nicht gefragt.
Herbert Köllner /Freie Wähler

Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch spricht von „langen Diskussionen”, schlussendlich stehe die Verwaltung aber „voll und ganz” hinter dem Konzept. Auch die Mehrheit des Gemeinderats stimmte in dieser Woche zu.

Es gab allerdings auch kritische Stimmen. Brigitta Lenhard (CDU) sprach von einem „zu großen Risiko”. Auch Herbert Köllner (FW) mahnte zur Zurückhaltung bei der Planung: „Das Virus wurde dafür sicher nicht gefragt.” Die Befürworter behielten mit 28 zu 17 Stimmen aber deutlich die Oberhand.

Kurz nach dem tête-à-tête folgt das Stadtfest

Firmieren wird das Nachhol-Festival als „tête-à-tête Spezial”, um es als gekürzte Sonderausgabe zu kennzeichnen. Unumstritten war im Gemeinderat, dass die Großveranstaltung ab 2022 wieder in gewohnter Länge und Form alle zwei Jahre stattfinden soll. Pfirrmann hatte zuvor darauf hingewiesen, dass dieser Rhythmus von großer Bedeutung sei, um im Fall des Zuschlags die Landesgartenschau 2032 mit dem Festival verbinden zu können.

Die Spezialfassung des tête-à-tête ist nicht die einzige Großveranstaltung im Sommer 2021. Kurz darauf soll im Juli das Stadtfest steigen. Auch diese Tatsache sorgte im Gemeinderat für einige Diskussionen. Dem Vorschlag, zumindest diese Veranstaltung zu schieben, erteilte die Verwaltung eine Absage: Dafür sei das Stadtfest für die beteiligten Vereine von zu großer Bedeutung.

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