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Maschine wird kleinteilig abmontiert

Bahn-Unglücksstelle Niederbühl: Tunnelbohrer „Wilhelmine“ wird erst 2023 geborgen

Nach der Verlegung der Rheintalbahn in Niederbühl sind die alten Gleise entfernt. Darunter liegt seit fast fünf Jahren der Tunnelbohrer „Wilhelmine“ begraben. Dieser soll erst nächstes Jahr geborgen werden.

Tunnelbaustelle
Nach Verlegung der Rheintalbahn sind die alten Gleise entfernt. Darunter liegt seit fast fünf Jahren „Wilhelmine“ begraben. Foto: Frank Vetter

An der Tunnelbaustelle in Niederbühl hat die Verlegung der Rheintalbahngleise Richtung Sporthalle Platz gemacht für die Bergung der Vortriebsmaschine „Wilhelmine“, die im August 2017 in der Oströhre havarierte. Was indes viele verwundern dürfte: Bis der im Betongrab beerdigte Riesenbohrer geborgen wird, vergeht noch ein gutes Jahr.

Diesen Zeitplan hat die Bahn nun auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt. Zuvor muss die Baugrube dafür hergestellt werden – und das dauere voraussichtlich bis Mitte 2023, so eine Bahnsprecherin. „Das ist keine Verzögerung“, wie sie betont – aber auch noch nicht so kommuniziert worden.

Wie geht es nun genau weiter an der Baustelle, an der am 12. August 2017 die Schienen absackten, als sich „Wilhelmine“ unter den bestehenden Gleisen vorarbeitete? Tagelang hatten Arbeiter damals Beton in den Untergrund gepumpt, um den Boden zu stabilisieren. Inzwischen, nach Verlegung der Rheintalbahntrasse, sind die alten Gleise entfernt worden. Der Fußgängersteg, der den Ort über die Unglücksstelle hinweg mit der Sporthalle und dem Münchfeld verbindet, wurde nach Süden verlegt.

Im kommenden Jahr kommt einiges auf Niederbühl zu

Es folgt, so die Bahnsprecherin, der Abbruch der Sicherungsplatte (mit der der Bereich nach der Havarie zusätzlich stabilisiert worden war), die Herstellung der Baugrubenumschließung und schließlich der Aushub des Bodens.

Danach gehe es an den Abbruch der bestehenden Tunneldecke. 200 Meter lang, 17 Meter breit und 16 Meter tief wird die Grube, Wände rechts und links sollen für deren Stabilität sorgen.

Fertiggestellt ist die Behelfsstraße, die den Lkw-Verkehr direkt von der Baustelle zur L67 führen und aus dem Ort heraushalten soll. Gleichwohl kommt auf Niederbühl dann spätestens im kommenden Jahr einiges zu.

Zwar hatte die Bahn, als sie die Pläne vorstellte, versprochen, „alles zu tun, was technisch machbar ist“, um die Anwohner „so gering wie möglich zu belasten“. Doch gilt es, ein tausende Tonnen schweres Gerät von oben zu heben – samt Betonummantelung.

Ohne Lärm kann der Bohrer in Niederbühl nicht abmontiert werden

Auch wenn die Devise laute, die Maschine in der Grube kleinteilig aufzusägen und abzumontieren: Ohne Lärm geht das nicht. Dagegen ist eine Schutzwand errichtet, und ein permanentes Lärmmonitoring mit Gutachterbegleitung zur etwaigen Optimierung wird versprochen.

Interessierte sollen von einer Plattform am Fußgängersteg aus all das auch von oben betrachten können. Nach wie vor wird die Fertigstellung der Oströhre 2024 angepeilt, die Rückverlegung der Rheintalbahn 2025. Ende 2026 könnten dann Züge durch den Tunnel fahren.

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