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Versicherung zahlt Schaden

Feuerwehr Bietigheim ist nach Einbruch wieder einsatzbereit

Gute Nachrichten aus Bietigheim: Die Feuerwehr ist nach dem Einbruch wieder einsatzbereit. Und die Versicherung zahlt den Schaden in Höhe von 200.000 Euro.

Kommandant Patrick Stickel steht neben einem gereinigten, aber noch leer geräumten Löschgruppenfahrzeug.
Kommandant Patrick Stickel steht neben einem gereinigten, aber noch leer geräumten Löschgruppenfahrzeug. Foto: Frank Vetter

In der Nacht vom 7. auf den 8. Mai drangen bislang unbekannte Täter in das Bietigheimer Feuerwehrgerätehaus ein und verursachten einen auf rund 200.000 Euro bezifferten Sachschaden. Die Feuerwehr war lahmgelegt, die Durmersheimer Kollegen übernahmen die bis Freitag angefallenen vier Einsätze. Seit Dienstag sind die Bietigheimer nun wieder einsatzbereit, wie Kommandant Patrick Stickel mitteilte.

Glücklicherweise habe es sich bei den Einsätzen um Bagatellen gehandelt, so der Kommandant. Ein Löschfahrzeug stellte die Karlsruher Berufsfeuerwehr zur Verfügung. Nach rund drei Wochen ist vom Vandalismus im Feuerwehrgerätehaus nicht mehr viel zu sehen.

Spezialfirma entfernt Löschpulverreste aus Fahrzeughalle der Bietigheimer Feuerwehr

Die Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr ist noch mittels Kunststoffplanen in fünf Sektionen aufgeteilt. Hier war eine Spezialfirma rund um die Uhr damit beschäftigt, die Rückstände vom Löschpulver zu entfernen.

Die Verbrecher waren nicht nur in die Feuerwehrzentrale eingebrochen und hatten ein rund 25.000 Euro teuren hydraulischen Rettungssatz mitgenommen. Schwerwiegender waren die Folgen durch den Einsatz von Pulver-Feuerlöschern in der Fahrzeuggarage. Das Pulver der ABC-Feuerlöscher sei aggressiv und dringe in alle Ritzen, blickt Kommandant Patrick Stickel zurück.

Der Boden, die Fahrzeuge und das spezielle Feuerwehrequipment waren mit dem Pulver verunreinigt. Auch in die Umkleideräume und Spinde hatten die Vandalen die Pulverdüsen gerichtet. „Für unsere Feuerwehrbekleidung gibt es genaue Herstellervorgaben für die Reinigung“, so Kommandant Stickel.

Zum Einsatz von Pulverlöschern sagt er, bei kleineren Bränden in einem geschlossenen Raum könne durch das Pulver ein größerer Schaden angerichtet werden als durch das Feuer selbst. Schaumlöscher seien da vorzuziehen. Was verwendet werde, sei Einsatz bezogen zu entscheiden.

Feuerwehrauto, Feuerlöscher, Staub
Vor der Reinigung: Ein weißer Schleier überzieht den Boden des Bietigheimer Feuerwehrhauses. Den Feuerlöscher haben die Täter zurück gelassen. Foto: Stefan Maue

Dass das verunreinigte Gebäude und die Ausrüstung nun schon wieder einsatzbereit sind, verdankt Bietigheim zum einen dem schnellen Engagement der Spezial-Firma, die schließlich für die Pulverrückstandsentfernung sorgte.

„Montags kam ein Sachverständiger, Dienstags haben wir die Firma Belfor kontaktiert und am Mittwochmorgen trat Belfor mit 20 Mann bei uns an“, blickt Patrick Stickel zurück. „Die haben sieben Tagen 24 Stunden gearbeitet. Egal ob Sonn- oder Feiertag. Das war schon klasse“, zeigt sich der Kommandant beeindruckt.

Ohne die Wehr hätten wir das nicht so schnell hinbekommen.
Constantin Braun, Bürgermeister Bietigheim

Bürgermeister Constantin Braun (CDU) würdigte auch den Einsatz der Bietigheimer Mannen: „Ohne die Wehr hätten wir das nicht so schnell hinbekommen.“ Die Feuerwehrleute und die Belfor-Mitarbeiter hätten sich mit FFP3-Masken gegen die Pulverrückstände geschützt, so Kommandant Stickel.

Versicherung übernimmt Schaden in Höhe von 200.000 Euro

Beim Blick in das noch leer geräumte Innere eines Löschgruppenfahrzeuges scheint es kaum vorstellbar, dass nur wenige Tage zuvor alles mit einem Staubfilm bedeckt war. Es sieht sozusagen picobello aus.

Der Fuhrpark die Bietigheimer Wehr besteht aus vier Fahrzeugen. Alle konnten wieder auf Vordermann gebracht werden, vier Atemschutzgeräte allerdings nicht. Rund 1.800 Euro kostet eine solche Einheit, erläutert Patrick Stickel. Der Gesamtschaden von rund 200.000 Euro werden wohl von den Versicherungen übernommen. „Wir hoffen, schadensfrei aus der Sache herauszukommen“, so der Bürgermeister gegenüber dieser Zeitung.

Kommandant Stickel und die Feuerwehr Bietigheim dankten in den sozialen Medien den Umlandgemeinden für die Hilfsangebot. „Ganz besonders möchten wir uns auch für die Anteilnahme von Feuerwehren aus ganz Deutschland und der angrenzenden Länder bedanken…“, schreibt die Wehr auf Facebook.

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