„Wenn nicht in Rastatt, wo soll ich die Tour beginnen“, rief Bülent Ceylan den 1.100 Besuchern verschiedener Generationen zu Beginn der zweistündigen Show unter dem Titel "Intensiv" zu. Im sympathischen Kurpfälzer Dialekt plauderte Bülent Ceylan aus dem Nähkästchen und lieferte ein Best-off, Anekdoten inklusive.
„Das erste Jahrzehnt war nicht einfach!“, stellte der Mannheimer fest. Er schilderte mitreißend seine ersten Bühnenängste vor den Auftritten - auch vor anfangs nur 20 Zuschauern. Aber: „Wir haben es geschafft, nicht zuletzt mit dem ‚Sch‘ im Dialekt.“ Dann beschleunigte Bülent Ceylan von Null auf 200.
Dicht am Publikum explodierten die Sprachkanonaden, der Comedian baute auch stets spontane Reaktionen der Besucher in das Bühnengeschehen ein. Amüsante Pipigeschichten und die erste Kultfigur Harald, mit 26 Punkten im Idiotentest, lieferte jede Menge Stoff fürs Kopfkino des Publikums.
Eine Bandbreite an Bühnenfiguren
Bülent Ceylan führte dann seine Galerie der Bühnengestalten vor: den Metzger mit der Blutschürze oder den finnischen DJ Lasse Hopsen - und auch eine mit viel Echo vorgetragene Predigt von Papst Johannes Pul II. gehörte dazu. Als Vorgeschmack auf die kommende große Bühnentournee „Luschtobjekt“ 2020 stellte Ceylan als Premiere den naiv-dümmlichen Superhelden Thor vor.
Ein Volltreffer war auch Dönergott Hasan, türkendeutscher Slang inklusive. Unpolitisch blieb Bülent Ceylan nicht: Er wetterte gegen die Rechten in Sachsen oder nahm verschiedene Diktatoren vom nordkoreanischen "Rollmops" bis Putin auf die Schippe. Auch Wissen über seine Familie gab Ceylan dem Publikum preis - unter anderem gab es eine Hommage an den 2012 verstorbenen Vater: „Ich bin christlich erzogen worden. Egal welche Religion, Hauptsache man benimmt sich korrekt“, äußerte sich der Comedian unter dem Beifall des Publikums.
Ich liebe euch, Rastatt
Als Zugabe vor dem stehenden Publikum gab es einen mitreißenden Querschnitt durch Titel der Fernsehsendung „The Masked Singer“ . Da wurde Ceylan zum bombigen Heavy-Metal-Interpret von Rammsteins „Engel“ und der Spezialversion von Helene Fischers „Atemlos“. Spürbar auch auf der Bühne berührt rief Bülent Ceylan dem Publikum mehrfach abschließend zu: „Ich liebe euch, Rastatt!“