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Neuauflage 2024 geplant

Bei der ersten Tattoo Convention in Rastatt gehen die Motive unter die Haut

32 Tattoostände und ein buntes Bühnenprogramm: Das Event in Plittersdorf am Wochenende war nicht nur aus Sicht des Veranstalters ein voller Erfolg.

Besondere Körperkunst: Tätowierer wie Val Ink aus Stuttgart zeigten bei der ersten Tattoo Convention am vergangenen Wochenende in der Plittersdorfer Altrheinhalle ihr Können. Foto: sb
Besondere Körperkunst: Tätowierer wie Val Ink aus Stuttgart zeigen ihr Können. Foto: Stephan Friedrich

Dorothea Walz ist sich unsicher. Dabei steht ihre Entscheidung schon seit Wochen fest: Sie will sich ihr erstes Tattoo stechen lassen. Doch welches Motiv es genau werden soll, das weiß sie bis zuletzt nicht.

Hilfreicher Anlaufpunkt ist da die Tattoo Convention, die am vergangenen Wochenende das erste Mal in der Plittersdorfer Altrheinhalle ausgerichtet wurde. Mit vollem Erfolg, wie sich Organisator Paulo Ullreich freut. „Veranstaltungen dieser Art gibt es einige, allerdings meist in größeren Städten wie Karlsruhe oder Freiburg.“

Nun hat sich der Unternehmer, der in der Rastatter Innenstadt sein eigenes Tattoo-Studio betreibt, daran gewagt, eine Convention in Plittersdorf auszurichten. Dabei ist die Altrheinhalle mit insgesamt 32 Tattooständen voll besetzt. Dazu gibt es auf der Bühne ein buntes Programm mit Burlesque Show Pooldance und einer Stripshow. Bekannte Tattoomodels präsentieren sich auf der Bühne und geben den Fans Autogramme. In der Szene kennt man sich, alle sind per Du. Die Stimmung ist locker und entspannt. Das muss auch so sein, denn sonst werden die Tattoos nichts, sagen viele.

Einer der Tattoo-Artist ist Val Ink aus Stuttgart. Eigentlich heißt sie natürlich anders, aber der Künstlername ist ihr wichtig. Wikingermotive seien derzeit ebenso gefragt wie Motive mit dem Hintergrund Ägypten, so die Expertin. Dazu kommen die Dauerbrenner: der eigene Hund, ein Porträt der Kinder, manchmal das eines verstorbenen Verwandten und etwas seltener eines der Freundin oder des Freundes.

Frau lässt sich ihr erstes Tattoo in Rastatt stechen

Denn wie heißt es so schön an einem Stand: Tattoos sind lebenslänglich, was bekanntlich nicht für jede Freundschaft gilt. Deshalb hat sich Rebecca Günter für ein eher neutrales Motiv auf der rechten Wade entschieden. Sie hat eine Freundin als moralische Unterstützung mit dabei und etwas Angst vor den Schmerzen. Die bleiben beim Stechen nicht aus. Einige versuchen sich mit Gesprächen abzulenken, andere daddeln auf dem Handy herum, wieder andere hören Musik.

Und welches Körperteil ist für Tattoos besonders beliebt? Da muss Val Ink lachen: „Das kommt ganz darauf an. Bei Neueinsteiger der Oberarm oder das Handgelenk, oftmals auch der Oberschenkel“, sagt sie und fügt hinzu: „Da ist besonders viel Platz für große Motive.“

Für mich ist alles rund um das Auge tabu, andere tätowieren selbst dort.
Val Ink, Stuttgarter Tattoo-Artist

Bei manchen Besucher der Tattoo Convention muss schon sehr genau geschaut werden, wo denn überhaupt noch Platz auf dem Körper ist. Denn eigentlich lässt sich jedes Körperteil mit einem Tattoo verzieren. „Für mich ist alles rund um das Auge tabu, andere tätowieren selbst dort“, sagt Val Ink. Ihr Kollege Gabor aus Ungarn berichtet, dass aktuell verschiedene Fabelwesen oder Totenköpfe gerne gestochen werden.

Die Motividee soll auch bei der Convention zum Kunden passen

Bevor es so weit ist, werden die Kunden ausgiebig beraten. „Die Motividee muss zum Kunden passen. Wenn ich da ein schlechtes Gefühl habe, dann sage ich es auch ganz offen“, so Gabor.

Dorothea Walz hat sich nach etwas Zögern für einen Schmetterling im Nacken entschieden. Ob es ihr einziges Tattoo bleiben wird? Sie weiß es noch nicht. Spätestens im kommenden Jahr hat sie, wenn alles nach Plan läuft, in Plittersdorf wohl wieder die Chance.

Denn Paulo Ullreich zeigt sich bei einer ersten Bilanz sehr zufrieden: „Es hat alles gepasst. Das Publikum ist super und die Tätowierer sind zufrieden“, sagt er. Nun wird in den kommenden Tagen Kassensturz gemacht. Wenn auch die finanzielle Seite stimmt, dann steht einer Neuauflage der Tattoo-Convention im kommenden Jahr in der Plittersdorfer Altrheinhalle wohl nichts entgegen.

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